Als Präsident der NRW-Stiftung brachte Eckhard Uhlenberg dem Golddorf Höfen Geld für die Heckenpflege. Ausgerechnet zum Narzissenfest regnete es.
Eifel-BesuchFür den früheren NRW-Umweltminister Uhlenberg ist der Ort Höfen ein Vorbild

Wahrzeichen von Höfen und wichtig für die Artenvielfalt: Für die Pflege der 80 Hecken kann durch die Förderung der NRW-Stiftung nun ein Hubsteiger angeschafft werden.
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Er war nicht nur wegen des Narzissenfestes gekommen. Der Eifel-Besuch von Eckhard Uhlenberg, dem Präsidenten der NRW-Stiftung, hatte noch einen weiteren Grund. Um die Pflege der Höfener Hecken sicherzustellen, hatte er noch als NRW-Umweltminister 2009 mit einer Förderung die Anschaffung einer Hebebühne möglich gemacht.
Nach 15 Jahren und jährlich 80 zu stutzenden Hecken hat die nun ihre besten Zeiten hinter sich. Mit 12.000 Euro von der NRW-Stiftung für den Förderverein Golddorf Höfen machte er nun den Kauf eines neuen Gerätes möglich. Bis zu einer Höhe von 13,50 Meter kann die Arbeitsbühne, die auf einem Anhänger montiert ist, ausgefahren werden.
Die Hecken im Monschauer Ortsteil wachsen bis zu zehn Meter hoch
Über Prozesse, in denen andernorts vor Gericht darüber verhandelt wird, ob Hecken denn nun fünf Meter hoch sein dürfen, können die Höfener nur freundlich lachen. Bis zu zehn Meter wachsen hier die Rotbuchenhecken in die Höhe. Eine der ältesten steht auf dem Grundstück des Geschäftsführers des Fördervereins, Albert Jakobs.
„Ich vermute, dass die mit dem Nachbarhaus gesetzt wurde, das 1693 gebaut wurde.“ Diese Hecke, rund acht Meter hoch, sei über 300 Jahre alt und habe damit fast das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.

Dr. Karl-Heinz Feldmann (l.) und Eckhard Uhlenberg vom Vorstand der NRW-Stiftung hatten einen Förderbescheid für die Höfener Heckenbesitzer mitgebracht.
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Im Juli/August, wenn die Vogelbrut beendet ist, beginnt der Heckenschnitt in Höfen. „Dass wir den Hubsteiger bekamen, war ein Segen“, so Jakobs. Allerdings sei die Handhabung zunächst nicht ganz so einfach gewesen. Der Verein sei damals gegründet worden, um den Hubsteiger den Heckenbesitzern zugänglich zu machen, sagte Vorsitzender Josef Melchior. Die Kosten von 60.000 Euro seien nicht zu stemmen gewesen.
Damals sei es das Umweltministerium gewesen, jetzt die NRW-Stiftung, mit der er die Pflege der Hecken unterstütze, sagte Uhlenberg. Auch in seinem Wohnort in Westfalen danke er jedem Menschen, der Hecken pflanze und keine Plastikzäune baue. „Dass Plastikwände einfacher zu pflegen sind, kann nicht das Argument sein“, sagte er. Hecken verschönerten einen Ort, Höfen sei ein Vorbild für ganz NRW.
Für das Narzissenfest in Nettersheim kam der Regen einen Tag zu früh
Manchmal ist es wie verhext: Da hält über Wochen ein Hochdruckgebiet jeglichen Regen fern von der Eifel, und ausgerechnet, wenn mit dem Narzissenfest der Start in die Wandersaison auch offiziell gegeben wird, fängt es an zu regnen. Was Natur, Landwirte, Gartenbesitzer und auch die Wasserwirtschaft freut, kam für die Organisatoren des 43. Narzissenfestes einen Tag zu früh.
In Höfen hatten die verschiedenen Organisationen ihre Angebote daher drinnen in der Vereinshalle aufgebaut. Auch die Kreisjägerschaft Aachen hatte es vorgezogen, die Rollende Waldschule nicht im Freien zu präsentieren.
Auf den Höhepunkt der Blüte der wilden Narzissen in den Bachtälern an der deutsch-belgischen Grenze fiel in diesem Jahr das Fest. Während die warmen Tage die Blüten sprießen ließen, sorgten die kalten Nächte dafür, dass die Pracht auch nicht zu schnell verschwand.
Tapfere Wanderer ließen sich vom Niederschlag nicht abhalten
Im Grunde genommen perfekte Bedingungen, um mit einer Vielzahl von Wanderern auf Entdeckungstour in die Eifeltäler zu ziehen, wenn nicht die immer wieder einsetzenden Schauer das Naturerlebnis recht feucht gestaltet hätten. Doch auch so waren die Wanderungen, die Eifelverein Höfen und Naturpark Nordeifel organisiert hatten, gut nachgefragt. Mit Shuttlebussen wurden die Gäste zum Start der Wanderung gefahren.
Zum ersten Mal hatte sich die Stadt Monschau in die Organisation der Veranstaltung eingeschaltet, die mit der NRW-Stiftung, dem Naturpark, dem Nationalpark Eifel und dem Eifelverein durchgeführt wurde. Eigentlich war bislang die Monschau Touristik dafür zuständig.
„Die Monschau Touristik wird allerdings gerade abgewickelt, da sich der neue Verband Rureifel Touristik zurzeit neu aufstellt“, informierte Dr. Carmen Krämer, Bürgermeisterin von Monschau. So sei die Stadt eingesprungen, um das Fest sicherzustellen.
Monschauer Bürgermeisterin mahnte zur Rücksicht auf die Natur
„Es liegt in unserer Hand“, sagte Krämer in ihrer Eröffnungsrede über das Verhältnis zwischen der Natur und den Menschen. Die Auswirkungen müssten bedacht werden – auch wenn es manchmal unangenehm sei, Projekte aus Rücksicht auf die Natur einzuschränken.
Auch für die kleinen Naturfreunde war gesorgt. Zwei Touren boten die Nationalpark-Juniorranger an und machten sich mit je 30 Teilnehmern auf eine fünf Kilometer lange Runde. Die junge Generation stand auch bei der Biologischen Station der Städteregion Aachen im Fokus. Hier waren es aber die Babys der Flussperlmuschel, die in einem Wiederansiedlungsprojekt aufgezogen werden, um anschließend ausgewildert zu werden.
Mit dem Binokular konnten die winzigen Lebewesen beobachtet werden, wie sie sich in dem Wasser tummelten. Auch die NRW-Stiftung und der Wasserverband Perlenbachtal hatten Stände beigesteuert. Mit dem Nabu konnten die Besucher Nistkästen basteln und beim Nationalpark Narzissen aus Filz – sollten die Besucher es vorgezogen haben, im Trockenen zu bleiben.