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Event der Tuning-SzeneAuto-Fans pilgern am „Carfriday“ wieder zum Nürburgring in der Eifel

Lesezeit 4 Minuten
Auf der B258, die am Nürburgring vorbeiführt, staut sich in Höhe der Ring-Arena mit dem markanten Nürburgring-Schriftzug der Verkehr.

Obwohl kein offizielles Event am Nürburgring stattfindet, ist an Karfreitag ordentlich was los: Die Rennstrecke in der Eifel wird beim „Carfriday“ zum Treffpunkt der Tunings-Szene. (Archivbild)

Der Karfreitag ist ein hoher christlicher Feiertag. Am Nürburgring trifft sich an diesem Termin die Tuning-Szene zum „Carfriday“.

Obwohl an Karfreitag keine offizielle Veranstaltung am Nürburgring stattfindet, werden auch in diesem Jahr wieder Tausende erwartet. Wie die Verbandsgemeinde Adenau mitteilte, sind am Karfreitag sowie am gesamten Osterwochenende wieder Verkehrsbeeinträchtigungen zu erwarten. Fahrzeugführer werden gebeten, insbesondere auf das Freihalten der Not- und Rettungswege zu achten.

Für den Nürburgring, das zuständige Ordnungsamt und die Polizei steht deshalb für den „Carfriday“ vor allem eines auf dem Programm: Die vielen Besucher entsprechend zu steuern, aufzuklären und etwaige Verstöße zu ahnden. Polizei und Ordnungsamt wollen daher intensiv kontrollieren.

Insgesamt sei mit einem hohen Verkehrsaufkommen im Bereich der Hauptzufahrtsstraßen zum Nürburgring, in der Stadt Adenau und in den umliegenden Ortschaften zu rechnen. Beim An- und Abreiseverkehr könne es daher vermehrt zu Staubildungen kommen.

Bei illegalen Autorennen drohen hohe Strafen

Die Verkehrsexperten des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamtes weisen in diesem Zusammenhang besonders darauf hin, dass bei illegalen Rennen auf öffentlichen Straßen hohe Strafen drohen.

Der „Carfriday“ auf dem Nürburgring sei schon seit längerer Zeit ein fester Bestandteil der Autoschrauber- und Tuning-Szene. Doch bei all der Begeisterung für Autos und leistungsstarke Fahrzeuge gebe es auch immer wieder Probleme wie Lärmbelästigung und illegale Autorennen, die durch „Poser“ und „Raser“ verursacht werden.

Bereits das Verabreden oder spontane Entscheiden, ein Rennen auf öffentlichen Straßen zu fahren, sei strafbar. Wer an solchen Rennen teilnehme oder sie veranstalte, müsse mit hohen Strafen rechnen, darunter Bußgelder, Punkte in Flensburg, der Entzug der Fahrerlaubnis und sogar eine mögliche Freiheitsstrafe - insbesondere, wenn dabei Menschen zu Schaden kommen.

Polizei appelliert an die Mitglieder der Tunings-Szene

Die Polizei appelliert daher an alle Mitglieder der Tuning-Szene sowie an alle Verkehrsteilnehmer, sich an die Verkehrsregeln zu halten und keine illegalen Autorennen zu organisieren oder daran teilzunehmen. Zudem wird darum gebeten, alle erforderlichen Unterlagen zu Fahrzeugumbauten mitzuführen und bei Kenntnis von illegalen Autorennen die Polizei umgehend zu informieren. Das Übermitteln von Videos, die solche Rennen dokumentierten, könne ebenfalls zur Aufklärung von Straftaten beitragen.

Polizisten kontrollierten in Hellenthal-Losheim Autos, die am „Carfriday“ in Richtung Nürburgring unterwegs waren.

Alljährlich kontrolliert die Polizei am „Carfriday“ auch verstärkt auf den Zufahrtsstraßen zum Nürburgring.

Verkehrsverstöße würden konsequent geahndet, wie die Verbandsgemeinde Adenau mitteilte. Im Fokus der Polizei stehen bei den Kontrollen die Verkehrssicherheit und Vorschriftsmäßigkeit der Fahrzeuge. Man achte insbesondere auf das Verhalten der Fahrzeugführer.

Polizei und Ordnungsamt werden kontrollieren

Die klare Botschaft der Ordnungshüter: Wer sich „daneben“ benimmt, muss mit Konsequenzen rechnen. Dies könnten ganztägige Platzverweise, Fahrzeugsicherstellungen sein. Im Einzelfall sei auch die Beschlagnahmung des Führerscheins möglich, etwa bei Gefährdungen.

Zudem erfolge bei Ungeeignetheit zur Teilnahme am Straßenverkehr eine Mitteilung an die Fahrerlaubnisbehörden. Verkehrswidriges Parken außerhalb ausgewiesener Flächen führe in letzter Konsequenz zum kostenpflichtigen Abschleppen der Fahrzeuge. Hier werde das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Adenau, insbesondere im Stadtgebiet von Adenau, in Nürburg und rund um die Nordschleife das Hauptaugenmerk auf Falschparker legen.

Schon zum Saisonstart im März war der Andrang enorm

Verstärkte Kontrollen fanden laut Mitteilung der Polizeidirektion Mayen schon zum Saisonstart Anfang März statt. Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen mobilisierten sich viele Fahrzeugliebhaber der Tuning- und Poser-Szene, um den Nürburgring zu besuchen. Der enorme Andrang führte zwischenzeitlich zu Verkehrsstörungen rund um den Nürburgring.

Viele Schaulustige, so die Polizei, versammelten sich an szenetypischen Örtlichkeiten, um das Poserverhalten mancher Verkehrsteilnehmer zu filmen. Die Polizeiinspektion Adenau führte Verkehrskontrollen an unterschiedlichen Örtlichkeiten durch. Es wurden Geschwindigkeitsmessungen umgesetzt, das Verhalten der Verkehrsteilnehmer geahndet und Umbauten an den Pkw überprüft.

Zahlreichen Videofilmern Platzverweise erteilt

Die Beamten aus Adenau nahmen 27 Verkehrsunfälle auf und verfolgte 23 Ordnungswidrigkeitsanzeigen im Bereich Geschwindigkeit, Erlöschen der Betriebserlaubnis und Driften. Weiterhin wurden 29 Verwarnungen ausgesprochen. Bei zahlreichen Filmern entlang der Fahrbahn, die die Verkehrsteilnehmer zu ihrem Fehlverhalten animiert hätten, seien Platzverweise ausgesprochen worden.

Auch am Sonntag vor Ostern wurden insbesondere technisch veränderte Fahrzeuge kontrolliert. Durch die Beamten konnte bei insgesamt sechs Fahrzeugen im Rahmen der Verkehrskontrolle ermittelt werden, dass die Betriebserlaubnis erloschen war.

Lautstärke der Fahrzeuge gemessen

Bei einem dieser Fahrzeuge sei mittels eines Schallpegelmessgerätes festgestellt worden, dass der Pkw die in der Zulassungsbescheinigung eingetragene Lautstärke überschritten habe. Der genannte Pkw wurde im Anschluss sichergestellt und durch einen Abschleppdienst in Verwahrung genommen, um ihn einem Gutachter vorzuführen.

Insbesondere in der Region um den Nürburgring kommt es laut Polizei vermehrt zu Beschwerden aufgrund lauter Fahrzeuge. Gegen die Fahrzeugführer wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.