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Von Mehl und PapierDiese Mühlen im Rheinland öffnen am Pfingstmontag für Besucher

Lesezeit 3 Minuten
Luftbild der Grottenhertener Windmühle im Rhein-Erft-Kreis (Archivbild)

Luftbild der Grottenhertener Windmühle im Rhein-Erft-Kreis (Archivbild) 

Beim Deutschen Mühlentag können Interessierte Mühlen besichtigen und lernen, wie die historischen Denkmäler früher funktionierten.

Von außen sehen sie pittoresk aus, ihr Inneres bleibt oft verborgen: Mühlen befinden sich größtenteils in Privatbesitz und sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Doch Pfingstmontag ändert sich das – Am 9. Juni findet der bundesweite Mühlentag zum 32. Mal statt. Museen, Mühlenbesitzer und Vereine öffnen dann die Tore ihrer Mühlen für Besucherinnen und Besucher.

Der Aktionstag wurde ursprünglich von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung ins Leben gerufen, um auf das Kulturgut Mühle aufmerksam zu machen. Denn die architektonisch besonderen Gebäude sind auch von innen sehr vielfältig: Mühlen verarbeiteten früher Getreide, Öl, Pulver, Knochen und Lumpen, sie sägten Holz und produzierten Papier. Wie das ging, können sich Interessierte am Mühlentag auch in NRW anschauen.

Hammerwerke und Wasserkraftanlagen werden gezeigt

In der Mühlenregion Rheinland zwischen Erft, Wupper und Sieg und in den Städten Bonn und Leverkusen werden an Pfingstmontag in vielen Mühlen Hammerwerke und Wasserkraftanlagen vorgeführt. Auch das Freilichtmuseum Kommern in der Eifel präsentiert seine Bockwindmühle. Die Besuchenden bekommen so einen Einblick in die Technik einer Mühle, die mit Wasser oder Wind angetrieben wird.

Zur Stärkung der Gäste stehen am Mühlentag vielerorts ein Imbiss, Getränke oder frisch gebackenes Mühlenbrot bereit. Außerdem werden Wanderungen oder Radtouren entlang einiger Mühlen angeboten.

Mühlensuche mit dem Fahrrad

Wer verschiedene Mühlen sehen und sich dabei noch sportlich betätigen möchte, kann am Mühlentag bei der Fahrradtour des ADFC Rheinberg-Oberberg eV. entlang des Eifgenbachs und der Dhünn mitmachen. Die Tour startet beim Restaurant Alter Bahnhof in Burscheid. Von hier geht es zunächst zur Neuemühle im Eifgenbachtal, später ins abgelegene Helenenthal, wo früher viele Pulvermühlen angetrieben wurden, und dann entlang der Dhünn bis zum kleinen Mühlenmuseum in Odenthal-Stein, wo die Steiner Mühle steht. Die Besichtigung des Museums ist optional. Die Tour führt weiter an anderen Mühlen vorbei bis nach Burscheid zurück. Es können sich maximal 15 Personen per E-Mail an tourenprogramm@aqualon-verein.de anmelden. Getränke und Essen müssen selbst mitgebracht werden.

Mühlenmodelle an der Steiner Mühle.

Mühlenmodelle an der Steiner Mühle.

Wasserräder bauen bei der Papiermühle Alte Dombach

In der ehemaligen Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach wurden in der Zeit vor der Industriellen Revolution Lumpen mithilfe von Wasserkraft zu Papier verarbeitet. Heute zeigt das LVR-Industriemuseum, wie die Mühle arbeitete. Am Mühlentag startet das Programm dort um 12 Uhr mit einer Führung zu Wasserkraft und Wassernutzung in der Papiermühle. Sie kostet regulär 5,50 Euro und für Kinder und Jugendliche zwei Euro, Gruppen sind nicht erwünscht.

Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach

Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach

Von 13 bis 16 Uhr bietet die Papiermühle auch ein Programm für jüngere Gäste: Nach einem kurzen Rundgang durch die Alte Dombach können Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren selbst kleine Wasserräder bauen und diese anschließend ausprobieren. Das Museum bittet darum, Gummistiefel mitzubringen. Die Aktion kostet fünf Euro und es können maximal zehn Interessierte teilnehmen. Eine Anmeldung im LVR-Ticketshop ist erforderlich, ebenso wie für die Führung um 12 Uhr. 

Windkraft kennenlernen im Freilicht Museum Kommern

Die klassische Windmühle darf beim Mühlentag nicht fehlen – doch es gibt viele Unterschiede in der Bauart und Funktionsweise. Das Freilichtmuseum Kommern in der Eifel zeigt den ältesten Windmühlentyp in Europa und auch eine der ältesten dieser Mühlen im Rheinland: Eine Bockwindmühle. Von 11 bis 17 Uhr erklären Mitarbeitende des Museums, wie sie funktioniert.

Bockwindmühle im Freilichtmuseum Kommern

Bockwindmühle im Freilichtmuseum Kommern

Die Mühle wurde laut dem Museum 1782 in der niederrheinischen Gemeinde Titz erbaut und vor mehr als fünfzig Jahren im Freilichtmuseum Kommern als das erste wiedererrichtete Baudenkmal erneut aufgebaut. Die Präsentation des historischen Gebäudes am Mühlentag ist im Preis für das Museumsticket inkludiert. Dieses kann vor Ort an der Kasse oder im Webshop gekauft werden.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt frei, Erwachsene zahlen 11 Euro oder ermäßigt 7,50 Euro. Außer der Mühle zeigt das Museum im Freilichtbereich viele weitere historische Bauten, Sammlungen von Alltagsobjekten und verschiedene Dauerausstellungen.