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100 Ideen für KölnMuseumsdirektor Yilmaz Dziewior wünscht sich je ein Kunstwerk für 175.000 Kölner Kinder

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Direktor des Museums Ludwig Yilmaz Dziewior

Direktor des Museums Ludwig Yilmaz Dziewior wünscht sich Kunstpatenschaften für Kinder.

Unter dem Motto „Jedem Kind ein Kunstwerk“ wünscht sich der Direktor des Museums Ludwig, Yilmaz Dziewior, für alle 175.000 Kinder in Köln die Patenschaft von einem Kunstwerk aus einem der Kölner Museen.

Was ist meine Idee für Köln?

Unter dem Motto „Jedem Kind ein Kunstwerk“ wünsche ich mir für die ca. 175.000 Kinder in Köln die Patenschaft von einem Kunstwerk aus einem der Kölner Museen.

Warum ist die Idee gut für die Stadt?

Bei meiner eigenen Sozialisation habe ich festgestellt, dass eine möglichst frühe Beschäftigung mit Kunst und Kultur sehr bereichernd für das eigene Leben ist. Da ich selbst aus einem sogenannten bildungsfernen Elternhaus komme, war die erste Begegnung mit Kunst im Schulunterricht meine Rettung. Studien haben gezeigt, dass die Beschäftigung mit Kunst die Kreativität fördert und hilft, Gedanken und Gefühle auszudrücken und ein besseres Selbstverständnis und Selbstbewusstsein zu erlangen.

Als Direktor des Museum Ludwig schlägt Yilmaz Dziewior Kunstpatenschaften für Kinder vor.

Als Direktor des Museum Ludwig schlägt Yilmaz Dziewior Kunstpatenschaften für Kinder vor. (Archivbild)

Außerdem fördert der frühe Umgang mit Kunst kritisches Denken und die Beschäftigung mit unterschiedlichen Perspektiven, um so leichter zu einer eigenen Meinung zu gelangen. Kunst und Kultur fördern Toleranz und Verständnis und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Und natürlich ist sie eine Quelle der Freude und Inspiration.

Diese als Soft-Skills bezeichneten Fähigkeiten können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, besonders, wenn sie schon in jungen Jahren erworben werden. Sie kommen nicht nur den jungen Menschen in Köln zugute, sondern haben enorm positive Auswirkungen für die gesamte Stadt.

Wie könnte die Umsetzung gelingen?

Das Projekt Jedem Kind ein Kunstwerk kann sowohl digital als auch analog umgesetzt werden. Schon jetzt sind auf der Webseite der Stadt „Kulturelles Erbe Köln“ insgesamt über 150.000 Objekte als Teil des kulturellen Erbes öffentlich digital zugänglich, viele davon mit Abbildung.

Zur Umsetzung können verschiedene Aktionen stattfinden. Die Kölner Museen könnten auf Ihrer Webseite ein Zertifikat bereitstellen, das so konzipiert wird, dass die Kinder es spielerisch selbst ausfüllen können – oder, wenn sie noch klein sind, mithilfe von Erwachsenen. Mit einer digitalen Unterschrift der Oberbürgermeisterin versehen, würde dieses Zertifikat die Kinder zu Paten eines von ihnen selbst ausgesuchten Kunstwerkes machen.

Weitere Aktionen könnten an besonderen Tagen, wie dem Weltkindertag, stattfinden, an dem sich die Kinder mithilfe von Kinderlotsen vor Ort in den Kölner Museen ihr jeweiliges Werk aussuche. Ich erhoffe mir, dass sich die Kinder durch das Projekt stärker als Teil der Stadtgemeinschaft fühlen und ihnen sehr früh bewusst wird, dass ihnen die Kunstwerke der Museen gehören.

Welche Ressourcen oder Beteiligten braucht es dafür?

Für unsere derzeitige Ausstellung „Francis Alÿs. Kids Take Over“ haben 50 Kinder in eineinhalb Jahren 30 Kunstwerke für das von ihnen eingerichtete Kindermuseum ausgesucht. Die Zusammenarbeit war für uns alle eine große Freude, aber zeit- und personalintensiv. Als Grundlage für das Projekt „Jedem Kind ein Kunstwerk“ müssten bereits vorhandenen Strukturen wie die Webseite Kulturelles Erbe Köln systematisch zu Online-Collections weiterentwickelt werden. Ähnlich wie die privat geförderten Kunst-Dialoge im Museum Ludwig wäre es gut, mithilfe von bürgerlichem Engagement die Etablierung der Kinderlotsen zu ermöglichen.

Als Auftakt wäre eine breite Kampagne, unterstützt und durchgeführt durch die lokalen Medien sowie durch die vor Ort ansässigen Unternehmen, die sich auf Außenwerbung und digitale Medien spezialisiert haben, sinnvoll. All dies lohnt sich im besonderen Maße, da die Kinder die Zukunft unserer Stadt sind.