Noch liegen die Daten für das vergangene Jahr nicht vollständig vor – doch schon in den ersten drei Quartalen hatten Ausfälle und Umfahrungen die Zahlen des Vorjahrs fast erreicht.
ChorweilerS-Bahn-Umfahrungen des Kölner Nordens weiter auf hohem Niveau

Menschen warten auf dem Bahnsteig der Haltestelle Köln-Longerich.
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Ausfälle sind bei den S-Bahnlinien im VRS-Gebiet seit geraumer Zeit an der Tagesordnung. Für die Nutzer der S-Bahn-Stationen im Bezirk Chorweiler, also Volkhovener Weg, Chorweiler, Chorweiler-Nord, Blumenberg und Worringen, führt eine Besonderheit allerdings zu einem zusätzlichen Ärgernis. Um Verspätungen auszugleichen, weichen die S-Bahnen immer wieder auf ein Gleis aus, das um die gesamte „Chorweiler Schleife“ herumführt. Fahrgäste auf dem Weg in den Kölner Norden müssen dann am Bahnhof Longerich aussteigen und auf die nächste Bahn warten, Wartende auf den nördlicheren Bahnhöfen sehen in die Röhre.
Seit 2020 nimmt die Zahl dieser Umfahrungen immer weiter zu und die Antwort des zuständigen ÖPNV-Zweckverbands go.Rheinland GmbH auf die fast schon traditionelle Anfrage der CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Chorweiler nach den Zahlen des Vorjahres lässt vermuten, dass sich dieser Trend auch im Jahr 2024 fortgesetzt hat.
Mehr Umfahrungen und steigende Ausfälle im S-Bahn-Netz
Denn die Zahl der 2024 gemeldeten Umfahrungen lag mit 1038 zwar nur geringfügig über der von 2023, als 1030 Umfahrungen gemeldet wurden – der Zweckverband hatte dieses Mal aber nur die Zahlen von Januar bis September des vergangenen Jahres gemeldet, da die DB mit der Datenlieferung in Verzug sei und die Daten des letzten Quartals noch nicht vorlägen.
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Schon in den ersten neun Monaten hatten sich also schon mehr Umfahrungen angesammelt, als im gesamten Vorjahr. Der Bezirksvertreter Axel Zimmermann (CDU) bat denn auch darum, dass die Zahlen der Monate Oktober bis Dezember möglichst bald nachgereicht würden.
Auch die gemeldeten Zahlen der Ausfälle lassen nicht vermuten, dass diese 2024 zurückgegangen sind: An der Station Köln-Chorweiler waren 3024 Ausfälle der Linie S11 gezählt worden sowie 4538 Ausfälle der Linie S6, insgesamt also 7562. Für das Jahr 2023 waren für die S11 im ganzen Jahr 5582 Ausfälle gezählt worden, während die S6 in diesem Jahr noch über drei Monate komplett eingestellt worden war und anschließend mehrere Monate lang nur in einem 60-Minuten-Takt fuhr.
Personalprobleme als Hauptursache
Um diesem anhaltend hohen Niveau an Ausfällen und Umfahrungen entgegenzuwirken, sollen „mittelfristig“ an den Endstationen der Linien längere Wendezeiten eingeplant werden, kündigte der Zweckverband an. So könnten Verspätungen besser abgefedert werden, der Betrieb störungsresilienter werden.
Noch immer seien vor allem Personalprobleme Hauptauslöser der Fahrplanunregelmäßigkeiten, doch mittlerweile würden die verstärkten Maßnahmen zur Anwerbung und Ausbildung neuen Personals Wirkung zeigen, sodass es nicht mehr zu längeren personalbedingten Ausfällen komme, stellte go.Rheinland in Aussicht.
Zimmermann hakte dennoch erneut nach, was „mittelfristig“ bedeute. Auch erbat er sich genauere Auskunft darüber, in welchem Ausmaß Ausfälle und Umfahrungen durch diese Maßnahmen verhindert werden könnten.