„Carrousel", die Jubiläumsshow des Cirque Bouffon feierte am Schokoladenmuseum eine umjubelte Köln-Premiere
Premiere vom Cirque BouffonPoetische Reise durch Zeit und Traum begeistert Kölner Publikum

Das „Karussell des Lebens“ steht im Mittelpunkt der Show.
Copyright: Michael Bause
Zu Beginn steht ein verhülltes Karussell auf der Bühne im weißen Zelt am Schokoladenmuseum. Es ist der Auftakt zu einer Reise in eine französische Traumwelt: Bei der Premiere zum 20-jährigen Bestehen des Cirque Buffon erleben 300 Besucher im ausverkauften Rund, wie eine einzigartige Mischung aus Poesie, Musik und Artistik für eine wohltuende Auszeit vom Alltag sorgt.
Einmal mehr ist es dem französischen Regisseur Frédéric Zipperlin und der Sängerin Anja Krips aus Köln gelungen, ein Programm mit der verträumten Bildsprache des „Nouveau Cirque“, der modernen französischen Zirkuskunst zu präsentieren. Im Mittelpunkt steht dabei das „Carrousel“, nach dem auch das Jubiläumsprogramm benannt ist.
Cirque Bouffon feiert Premiere in Köln
Eine schüchterne Clownin, gespielt von Noémie Pichereau, ist eigentlich nur zum Putzen gekommen – aber wird schon bald zur tragenden Figur: Als sie mit großen Augen das verhüllte Karussell neugierig inspiziert, stellt sie fest, dass sich etwas hinter dem Soff bewegt. Indem sie die Vorhänge öffnet, erwachen alle Künstlerinnen und Künstler des Cirque, die dahinter mit Koffern ausgestattet verharren, langsam zum Leben. Das Ganze wird untermalt von ebenso traumhafter Livemusik von Akkordeon (Nastja Schkinder), Violine (Nonna Parfenov und Jana Mishenia) sowie von Kontrabass (Sergej Sweschinski) und dem Gesang der Direktorin Anja Krips.

Akrobatische wie sinnliche Elemente zeichnen den Cirque Bouffon aus.
Copyright: Michael Bause
Die Bühne dreht sich, wie auf einem Karussell erleben die Zuschauenden aus nächster Nähe eine temporeiche Abfolge im Programm: Artistik und Jonglage, aber auch Seiltanz und Handstand, sowie Akrobatik am Boden. mit dem „Cyr“, einem großen, sich drehendem Ring und in der Luft mit dem „Flying Pole“, einer hängenden Turnstange, sorgen für Ovationen. Immer wieder gibt es zudem Zwischenapplaus für die Darbietungen.
Typisch für den Cirque Bouffon ist der Verzicht auf Sprache – Gefühle und Geschichten werden rein über Musik, Mimik und Bewegung transportiert. So wird die Clownin, anfangs noch ausgeschlossen, durch ihr Herz und ihr Engagement am Ende doch noch in die Zirkusfamilie aufgenommen. Symbolisch wird der Wischmopp gegen einen kleinen Direktorinnen-Stab ausgetauscht – ein stilles, aber kraftvolles Zeichen für Zugehörigkeit und Anerkennung. Das Publikum zeigt sich berührt und begeistert. Das Ziel des Cirque Bouffon ist eindrucksvoll erreicht: Die Zeit entschleunigen, die Herzen berühren.
Noch bis zum 9. Juni gastiert das Ensemble im Zirkuszelt am Schokoladenmuseum im Rheinauhafen. Alle Informationen zu den Vorstellungen, Zeiten und Preisen sind im Internet zu finden: www.cirque-bouffon.com