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Wacken lässt grüßenBei Kölns ältestem Open-Air-Festival trifft Punk auf Blasmusik

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die Bühne mit zahlreichen Zuschauern davor.

Das Musikfestival in Rath-Heumar ist eine feste Größe im Kölner Open-Air-Kalender.

Kölns ältestes Open-Air-Festival seiner Art sorgt am 24. und 25. Mai in Rath-Heumar für gleich mehrere musikalische Überraschungen. 

Die Organisatoren von Open-Air-Festivals haben es von Jahr zu Jahr schwerer im dicht bebauten Köln. Mangelnde Flächen, Lärmbeschwerden von Anwohnern und finanzielle Risiken durch immer höhere Auflagen – all das jedoch gibt es beim Musikfestival Rath-Heumar nicht: Hier feiert an zwei Tagen ein ganzes Veedel auf dem Kurt-Henn-Platz. Finanziert durch einige Sponsoren und viel ehrenamtliche Unterstützung, findet die Open-Air-Veranstaltung am 24. und 25. Mai zum bereits 28. Mal statt.

Damit ist es das älteste Musikfestival seiner Art in Köln, stellt Tom „Ento“ Ennenbach nicht ohne Stolz fest. Der Musiker gehört zum Orga-Team des Vereins Veedelskultur Rath/Heumar, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kunst, Kultur und soziale Projekten in der Region zu fördern. Dabei können sich die Organisatoren auf zahlreiche freiwillige Helfer verlassen, unter anderem von der Freiwilligen Feuerwehr Heumar, den Pfadfindern oder der Tipprunde „Tippultras Königsforst“.

Musikfestival in Rath-Heumar: Kölsche Tön mit Lupo und Halvlang

Insgesamt spielen an beiden Tagen bei freiem Eintritt 20 Bands auf zwei Bühnen, und das wie immer nahtlos: Während Samstag ab 14 Uhr und Sonntag ab 12 Uhr live gespielt wird, läuft auf der anderen Bühne gerade der Auf- oder Abbau. Was das Festival seit Jahren so besonders macht, sind die musikalischen Überraschungen im Programm: So spielt am Sonntag ab 13.30 Uhr die Kölner Punkrockband Dr. Dralle, die bei ihrem Auftritt Besuch vom Sülztaler Blasorchester bekommt, die zuvor auch Entos Veedelshymne „Dörp am Rand vun Kölle“ vertonen werden. Die Ankündigung erinnert an das Hardrock-Festival in Wacken, wenn dort die örtliche Blaskapelle gefeiert wird.

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Hits von Tom Petty und Carlos Santana bei Musikfestival im Veedel

Am Samstag stehen unter anderem kölsche Tön auf dem Programm, die Folkgruppe Halvlang ist für 15 Uhr vorgesehen, Lupo spielt ab 18 Uhr. Als Stammgäste werden gegen 19.50 Uhr die King's Forest Allstars auftreten, die mindestens zur Hälfte aus Mitgliedern des Orgateams bestehen. Ob Bläck-Fööss-Urgestein Bömmel Lückerath, der Ehrenmitglied im Orga-Team ist, auch dabei sein wird, wollte Ennenbach noch nicht verraten: „Es ist auf jeden Fall nicht auszuschließen.“ Sowieso lebe das Festival von seiner Spontaneität und unerwarteten Auftritten: So werden am Samstag kurz nach 17 Uhr die Musiker der Band Britpop Universe jeweils ihr Nebeninstrument spielen – der Drummer spielt also Gitarre oder Bass und so weiter.

Die musikalische Bandbreite ist einmal mehr immens: Mit Ghoster am Samstag (19 Uhr) und Neck Cemetery am Sonntag (16 Uhr) spielen zwei bundesweit bekannte Metalbands. Auch wird zwei internationalen Größen Tribut gezollt: „Auf vielfachen Wunsch“, so Ennenbach, werden am Sonntag um 17.45 Uhr noch einmal The Pretty Heartbreakers die Hits des 2017 verstorbenen Tom Petty spielen, gefolgt von einer weiteren Formation aus Köln: Mother's Daughter beschließen das Festival ab 18.45 Uhr mit Cover-Versionen von Gitarren-Legende Carlos Santana.

Alle Bands verzichten auf ihre üblichen Gagen, der Erlös des Festivals soll sozialen Projekten im Veedel zugutekommen. Zusätzliche Attraktivität versprechen sich die Organisatoren durch den verkaufsoffenen Sonntag im Veedel.