Seit Donnerstag ist die Wassersportanlage auf dem Rather See wieder geöffnet. Das Gelände umfasst auch Badestrand und Beachclub.
Rather SeeDer Wakeclub Cologne startet den Betrieb – „Perfekte Bedingungen“

Leon Knoblach ist einer der ersten Wassersportler, die am Donnerstag die Anlage austesten.
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Die Strahlen der Sonne glitzern auf den Wellen, die sich am Donnerstag sanft am südwestlichen Ufer des Rather Sees kräuseln. Es ist ein nahezu wolkenloser Frühlingsnachmittag und Leon Knoblach steht in T-Shirt, kurzer Hose und mit einem Wakeboard unter dem Arm auf dem Steg zu Bahn zwei des Wakeclub Cologne. „Perfekte Bedingungen“, sagt der 28-Jährige, der sich am 3. April als einer der ersten Sportler auf dem Weg zu dem Gelände mit weitläufigen Wiesenflächen, einem Beachclub sowie dem rund 300 Meter langen Sand-Badestrand gemacht hat.
Am Donnerstag ist offizieller Start des Betriebs für 2025, die erst zweite Saison im Wakeclub. „Wakeboarden ist einfach ein toller Sport und ich habe richtig Bock, hier so oft wie möglich zu fahren“, sagt der Medizintechniker. Von seinem Arbeitsplatz im Klinikum Merheim aus dauert es nicht lange bis zu Rather See und als gebürtiger Bayer ist Knoblach früh mit dem Skifahren in den Bergen der Alpen in Kontakt gekommen.
Die Wassersportler werden mit bis zu 30 Kilometer pro Stunde über den See gezogen
„Die Grundtechniken beim Snowboard und beim Wakeboard sind sehr ähnlich – man muss die fast identischen Bewegungen für Balance beim Fahren sowie für die Sprünge und Hindernisse ausführen“, sagt der Würzburger, der seit knapp fünf Jahren in Köln lebt. Diese sogenannten „Obstacles“ sind kleine und größere weiße Inseln aus Hartplastik im See. Zwei abgegrenzte Bahnen hat der Wakeclub, in denen Inseln in verschiedenen Formen und unterschiedlicher Anzahl aufgebaut sind.

André van den Höövel ist Gründer und Geschäftsführer des Wakeclub Cologne.
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In regelmäßigen Abständen erheben sich kleine Metalltürme aus dem Wasser, über die, ähnlich einer Skiliftanlage, Seile verlaufen. Daran halten sich die Wakeboarder mit einem Griff fest und werden so durch Elektromotoren angetrieben in einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde über den Parcours auf dem See gezogen. Ein „Hebler“ genannter Mitarbeiter überwacht den Betrieb ständig und kann die Anlagen bei Bedarf verlangsamen oder stoppen, wenn es zu Verzögerungen oder Stürzen kommt und die Sportler aus der Strecke herraus zum Rand schwimmen.
Hier wächst etwas und wir arbeiten daran, dass es immer schöner wird
Aufwärmen vorab ist Pflicht, denn die Anstrengungen für die Muskulatur in den Armen und Beinen ist je nach Intensität und Ambitionen der Sportlerinnen und Sportler nicht gering. „Wer Hindernisse fahren will, sollte auch einen Helm tragen, um Unfälle etwa durch Stürze an den Obstacles zu vermeiden“, sagt Knoblach. Während der 28-Jährige in seinen Neoprenanzug steigt, um sich bei rund zehn Grad Wassertemperatur im April nicht zu unterkühlen, kommt André van den Höövel aus dem Beachclub. In dem großen Holzgebäude befindet sich eine Bar und ein Restaurant, daneben die Materialausleihe und Anmeldung.
Der Gründer und Geschäftsführer des Clubs begrüßt Knoblach direkt, man kennt sich im Wakeclub. „Seit dem Start im letzten Jahr wächst die Community hier stetig“, sagt van den Höövel. Der 47-Jährige steht auch selbst gern auf dem Board. Der Sport locke Menschen in allen Altersstufen „vom Zwölfjährigen bis zum Rentner“ an den Rather See.
„Wir bieten hier richtig was für die Stadt Köln“, sagt van den Höövel. Über die Nutzung des Sees hatte jahrelang der Stadtrat gestritten. Jetzt darf ein Drittel des Sees als Freizeitanlage genutzt werden, zwei Drittel sind für den Naturschutz vorgesehen. Außerdem darf die Anlage nur zwischen dem 1. April und dem 15. Oktober und jeweils nur bis Sonnenuntergang in Betrieb sein.
Der Wakeclub soll auch ein Angebot für Menschen sein, die keinen Wassersport betreiben
„Hier wächst etwas und wir arbeiten daran, dass es immer schöner wird“, sagt der Club-Gründer, der mit dem Rather See ein riesiges Einzugsgebiet für die Menschen erkennt, die Sport und Erholung am Wasser suchen. Tatsächlich sind auf dem Gelände viele der Baustellen vor Ort fast oder bereits vollständig abgeschlossen.
Das Gras ist gewachsen, es gibt Beachvolleyball-Felder, eine weitere Bar sowie Grillplätze am Strandbereich, zahlreiche neu gepflanzte Bäume und Sträucher zwischen den Bereichen lassen das Wakeclub-Areal viel einladender wirken als noch im Jahr zuvor. „Diesen Sommer wird auch der Parkplatz fertig, es geht weiter voran und wir freuen uns auf einen hoffentlich tollen Sommer hier“, sagt van den Höövel.
Im Wakeclub sollen Menschen auch nur baden gehen, die Bar besuchen oder im Sonnenschein auf der Wiese sitzen. „Denn unser Ziel ist es ja vor allem“, sagt André van den Höövel, „dass unsere Gäste den Wakeclub Cologne mit dem Gefühl verlassen, hier einen Tag Urlaub erlebt zu haben.“ Ob Wassersport oder Erholung, die Besucherinnen und Besucher sollten sich vorab im Internet anmelden, rät der Betreiber des Clubs. Eine Buchung vorab ist in jedem Fall notwendig, wenn eine der beiden Wakeboard-Bahnen genutzt werden soll, sagt er.