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Unter Deutzer Brücke in KölnFestsitzendes Schiff löst Massenkarambolage aus

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Ein Schubverband hat sich am Donnerstag unter der Deutzer Brücke festgefahren. Beim Versuch, sich zu befreien, wurden mehrere andere Schiffe gerammt.

Ein Schubverband hat sich am Donnerstag unter der Deutzer Brücke festgefahren. Beim Versuch, sich zu befreien, wurden mehrere andere Schiffe gerammt.

Ein Schubverband hat sich am Donnerstag laut Wasserschutzpolizei unter der Deutzer Brücke festgefahren. Beim Versuch, sich zu befreien, wurden mehrere andere Schiffe gerammt. 

Ein festgefahrener Schubverband hat am Donnerstag eine Karambolage auf dem Rhein ausgelöst. Dabei wurden insgesamt fünf Schiffe in Mitleidenschaft gezogen, darunter auch Ausflugsschiffe. Die Wasserschutzpolizei spricht von einem hohen, sechsstelligen Schadensbetrag. Verletzt wurde niemand.

„Der Schubverband eines Gütermotorschiffs hatte sich festgefahren“, meldete die Behörde in einer Pressemitteilung. Ort des Vorfalls sei demnach die sogenannte Deutzer Platte gewesen, dabei handelt es sich um eine Untiefe im Rhein. Sie erstreckt sich auf einer Länge von etwa 700 Metern zwischen der Severinsbrücke und der Deutzer Brücke in Höhe des Rheinkilometers 687.

Vorfall auf dem Rhein: Schiff fährt sich unter der Deutzer Brücke fest

Eigenmächtig versuchte der Kapitän, das Schiff wieder frei zufahren. Dabei löste sich der vordere Teil des Schiffes und löste einen Dominoeffekt aus, bei dem mehrere weitere Schiffe miteinander kollidierten. Bei einem Schubverband handelt es sich um eine Kombination aus einem Motorschiff und einem oder mehreren antriebslosen Schiffen. 

Weil alle Schiffe mit Kapitänen besetzt waren, konnten sie schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden, so eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei. Erst am späten Abend war der Einsatz beendet. 

Es kam zu Behinderungen und Einschränkungen im Schiffsverkehr. Zeitweise musste der Rhein in Richtung Düsseldorf gesperrt werden. Insgesamt waren zwei Boote der Wasserschutzpolizei, zwei Boote des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, ein Feuerlöschboot und ein Rettungsboot im Einsatz.

Die Sprecherin der Wasserschutzpolizei bestätigte auf Anfrage, dass es sich um dasselbe Schiff handelt, das bereits im Oktober 2023 die Niehler Hafenbrücke schwer beschädigt hatte. Das Schiff rammte damals die Brücke mit aufgestelltem Kran bei der Einfahrt in den Niehler Hafen.

Nach dem Unfall wurde die Brücke provisorisch gesichert, die Sanierung begann im November 2024. Dafür musste das Bauwerk in der Mitte eingerüstet werden. Seit Anfang März ist die Brücke wieder passierbar. Nach Angaben der Stadt lagen die Kosten für die Sanierung bei 1,5 Millionen Euro. Am späten Nachmittag widersprach die betroffene Reederei „Carisma Shipping“. Demnach trage das Schiff den Namen „Carisma“ ohne den Zusatz „Rhenus“ und habe mit dem Unfall am Niehler Hafen nichts zu tun. (red)