Die Erfinderin von „Klosterfrau Melissengeist“, Maria Clementine Martin, erhält zur 200-Jahresfeier ihres Unternehmens eine Statue am Kölner Rheinauhafen.
200 JahreErfinderin von „Klosterfrau Melissengeist“ erhält Denkmal in Köln

Domkapitular Dominik Meiering (l.) und Stefan Koch, CEO von "MCM Klosterfrau", enthüllten die Statue in Gedenken an Maria Clementine Martin.
Copyright: Tobias Christ
Ein Platz im Süden des Rheinauhafens ist schon seit längerem nach Maria Clementine Martin benannt. Jetzt hat die Schöpferin des berühmten „Klosterfrau Melissengeist“ dort auch ihre eigene Statue bekommen. Domkapitular Dominik Meiering und Stefan Koch, CEO der „MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft“, enthüllten am Dienstag den 1,50 Meter hohen Bronzeguss, der ein Duplikat der Figur am Kölner Rathausturm ist.
Sie war eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus war
Maria Clementine Martin wäre am 5. Mai dieses Jahres 250 Jahre alt geworden. Für das Kölner Unternehmen Klosterfrau Anlass genug, der geschäftstüchtigen Gründerin zu mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum zu verhelfen. „Sie war eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus war“, so Sprecher Andreas Drexler: „Sie hat sich damals in einer Männerdomäne durchgesetzt, deshalb sind wir stolz auf unser Erbe.“ Das von Martin entwickelte und vermarktete Destillat aus 13 Arzneikräutern – anwendbar sowohl äußerlich als auch innerlich – sei noch heute das „Leuchtturmprodukt“ des Sortiments.

Domkapitular Dominik Meiering weihte am Dienstag die Statue zu Ehren Maria Clementine Martins.
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Im kommenden Jahr feiert MCM Klosterfrau mit Sitz an der Gereonsmühlengasse das 200-jährige Firmenbestehen. 1826 hatte Maria Clementine Martin in direkter Nähe zum Kölner Dom ihr Unternehmen für Kölnisch Wasser und Melissengeist gegründet. Für die damals 51-Jährige war es ein Neuanfang. Ihre klösterliche Heimat hatte die Ordensfrau im Zuge der Säkularisation nämlich verloren. Nach ihrem Tod 1843 führte ihr Gehilfe Peter Gustav Schaeben die Geschäfte dank geschickten Marketings erfolgreich weiter und vertrieb die Produkte weltweit. Firmensitz wurde eine prachtvolle Stadtvilla gegenüber dem Westportal des Kölner Doms. Das berühmte Logo mit den drei Nonnen in einem gotischen Fenster stammt aus den 1920-er Jahren. Heute sei der Melissengeist das „siebtbekannteste Markenlabel Deutschlands“, so Stefan Koch. Produziert wird aber nicht mehr in Köln, sondern in Berlin.
Dominik Meiering weihte die Statue, die auf einem Sockel aus Mendiger Basalt steht und zum Rhein ausgerichtet ist. Bürgermeister Ralf Heinen lobte die vielfältigen Talente der Geschäftsfrau. Sie sei nicht nur Heilkundige gewesen, sondern auch Unternehmerin, Forscherin und Netzwerkerin – „lange bevor diese Begriffe selbstverständlich waren“.