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Trauer um „Nick“ NikitakisKomponist der legendären Arsch-huh-Hymne ist tot

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Vassilios „Nick“ Nikitakis ist nach kurzer Krankheit gestorben.

Vassilios „Nick“ Nikitakis ist nach kurzer Krankheit gestorben.

Der Kölner Musiker Vassilios „Nick“ Nikitakis, 1955 geboren, ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. 

Die Kölner Musik-Szene trauert um Vassilios „Nick“ Nikitakis. Das Gründungsmitglied des Vereins Arsch huh ist am 4. August in Thessaloniki nach kurzer schwerer Krankheit gestorben, wie die Künstlerinitiative am Dienstag (5. August) mitteilte.

Nikitakis galt als begnadeter Saitenvirtuose, ob als Bouzouki-Spieler oder Gitarrist. 1992 gehörte er zu den Initiatoren des Arsch huh-Bündnisses gegen Rassismus und Neonazis. Bei der Kundgebung auf dem Chlodwigplatz vor geschätzt 100.000 Menschen wurde der Motto-Song „Arsch huh, Zäng ussenander“ uraufgeführt. Die Musik hatte Nikitakis geschrieben, Texter war Wolfgang Niedecken.

„Nick“ Nikitakis mit Verdienstorden ausgezeichnet

In den Folgejahren engagierte sich der Musiker bei Flüchtlingsprojekten und in Schulen für kulturelle Vielfalt, Integration und die Rechte von Minderheiten. 2021 wurde er dafür mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. „Aber Nick war für uns, für Köln und die Musikwelt viel mehr als ein engagierter Mitstreiter. Er war der kölsche Grieche, brachte in seinen Songs die griechischen Wurzeln des Rebetiko und den amerikanischen Blues zusammen, schrieb seine Texte in Griechisch, Englisch und Kölsch“, heißt es in der Mitteilung von Arsch huh. Wann immer man ihn getroffen habe, sei er voller Energie und guter Laune gewesen.

Geboren 1955 in Thessaloniki, kam er 1960 mit seinen Eltern nach Köln, und machte sich in der lokalen Musikszene schnell einen Namen. Im Alter von 58 Jahren erlitt er zu Hause in Neuehrenfeld 2014 ein Schlaganfall. Drei Wochen lag Nikitakis im Koma. Das Gitarrenspiel war nicht mehr möglich. Bis zuletzt war er auf einen Rollstuhl angewiesen. Er hinterlässt seine Frau und zwei Töchter. (jan)