Der Duisburger wird die Show zum 25-Jährigen im Tanzbrunnen moderieren – und Schröder, Markus Krebs, Özcan Cosar und Bastian Bielendorfer ansagen.
„Ein kleiner Ritterschlag“Comedian Tony Bauer moderiert Nightwash

05.06.2025, Köln: Verleihung des Deutscher Entertainmen Award 2025 (DEA) in Köln mit Tony Bauer. Foto: Arton Krasniqi
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„Oma, eines Tages bin ich ein Star“, schrieb Tony Bauer seiner Großmutter einst. Eine Kindheit im Brennpunkt und eine schwere Krankheit machten es ihm nicht leicht. Und jetzt? Eine ausverkaufte Tour 2024 (dieses Jahr steht wieder eine an, unter anderem mit Stopp am 1. Oktober in Köln), Deutscher Comedypreis als bester Newcomer, ein Platz in der Jury beim RTL-„Supertalent“, TV-Einladungen, wohin man schaut. Und er wird die Show moderieren, in der er selbst frühe Auftritte hatte.
Tony Bauer moderiert die Show zum 25-jährigen Jubiläum von Nightwash
„Es ist für mich alles noch ziemlich surreal“, sagt Tony Bauer im Gespräch über seinen Durchbruch. „Dass das alles mit ein bisschen Spaßmachen so gekommen ist – einfach unfassbar.“ Am 27. Juni wird Tony die „25 Jahre Nightwash-Show“ im Kölner Tanzbrunnen moderieren – und Comedygrößen wie Atze Schröder, Markus Krebs, Özcan Cosar und Bastian Bielendorfer ansagen. „Das ist ein kleiner Ritterschlag für mich. Es zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“
Dieser Weg war nie einfach. Aufgewachsen ist er im Duisburger Brennpunkt Marxloh. Und: Tony hat das Kurzdarmsyndrom und wird über einen Schlauch künstlich ernährt. Normal essen ist zwar möglich, Tonys Körper kann daraus aber keine Nährstoffe verwerten. Dafür muss er täglich 17 Stunden lang einen Infusionsbeutel im Rucksack bei sich tragen, muss täglich Medikamente nehmen. Sich an die Infusion anschließen und abstöpseln. Das ist kräftezehrend. Komplikationen sorgten im Laufe seines Lebens für eine gefährliche Tuberkulose, zeitweise war er blind, lag dreimal im Koma.
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„Wenn du von gar nichts kommst, ist alles ein Gewinn“
Dennoch setzte er alles auf eine Karte: Er wollte Comedian werden. „Immer, wenn es mir schlecht ging, habe ich versucht, den Menschen um mich herum keine Last zu sein. Ich wusste: Wenn ich lache, machen sie sich weniger Sorgen.“
Und er wollte Spaß haben, nachdem er so viel gekämpft hatte. „Außerdem dachte ich mir: Schlimmer kann es nicht werden. Wenn du von gar nichts kommst, ist alles ein Gewinn.“ Plan B? Gabs nicht, gibts nicht. „Morgen kann bei mir alles vorbei sein. Nicht meine Karriere, sondern mein Leben. Deswegen versuche ich, jeden Traum oder Wunsch, den ich habe, schnellstmöglich in die Tat umzusetzen“, sagt er. „Es klingt vielleicht großspurig, aber ich habe mir gesagt: Vielleicht bist du ja ein Star. Ich habe mir das immer wieder gesagt. Ich habe damals meiner Oma Zettel geschrieben: Oma, ich komme heute spät nach Hause. Behalte den Zettel, eines Tages bin ich ein Star.“ Eines Tages – das ist bei Tony Bauer jetzt.
Hoffnung, dass er jemals geheilt wird, gibt es kaum. „Meine Krankheit ist so selten, dass kaum geforscht wird. Ich denke nicht, dass ich irgendwann gesund werde“, sagt Tony – und fügt hinzu: „Aber das ist okay. Es gibt Schlimmeres.“