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Kölner Geschichten 2025Wie das Weiterleben nach einer Tragödie gelingt

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Auf dem Auenweg erinnert ein weiß lackiertes Fahrrad, ein sogenanntes Geisterrad an die bei einem illegalen Autorennen getötete Miriam Scheidel.

Auf dem Auenweg erinnert ein weiß lackiertes Fahrrad, ein sogenanntes Geisterrad an die bei einem illegalen Autorennen getötete Miriam Scheidel.  

Miriam Scheidel wurde 2015 unschuldiges Opfer eines Raserunfalls. Zehn Jahre später sprach unser Reporter mit den Eltern.

Wenn ein Mensch bei einem Verkehrsunfall stirbt, sind laut einer Studie im Schnitt 113 andere Menschen unmittelbar betroffen: Angehörige, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr. Zuletzt hat die ARD-Serie „Hundertdreizehn“ dies sehr eindrucksvoll vor Augen geführt.

Schon im April haben mein Kollege Florian Holler und ich versucht, anhand des Unfalltods von Miriam Scheidel vor zehn Jahren auf einer Doppelseite nachzuzeichnen, welche Folgen das Geschehen bis heute für Miriams Umfeld hat – und wie ihnen das Weiterleben seither gelingt.

Miriam ist am 17. April 2015 nach einem Raserunfall auf dem Auenweg gestorben. Stellvertretend für die 113 haben wir im Frühjahr mit ihrer Mutter gesprochen, mit ihrer Lehrerin, ihrer besten Freundin und einem Polizisten, der Miriams Unfalltod als eine der schlimmsten Erfahrungen seiner Laufbahn bezeichnet. Die Recherche hat mir klar gemacht, wie klein die eigenen Alltagssorgen im Angesicht einer solchen Katastrophe sind. Aber auch, dass so etwas jeden von uns ereilen kann. Jederzeit.


Immer am Jahresende schreiben Mitglieder der Kölner Stadt-Anzeiger-Redaktion über die Geschichten, die sie besonders tief berührt, manchmal aber auch erheitert haben - Geschichten, die ihnen im Kopf geblieben sind. Unser Polizeireporter Tim Stinauer schrieb zusammen mit Florian Holler zehn Jahre nach dem Unglück, wie es der Familie von Miriam heute geht. Die Geschichte ist im April 2025 erschienen.