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Wildfütterung außer KontrolleKölner Gewässer wird zur Entsorgungsstätte – Anwohnende genervt

Lesezeit 2 Minuten
Der Weiher am MediaPark. Immer wieder gibt es hier Problem mit Wildfütterern.

Der Weiher am MediaPark. Immer wieder gibt es hier Problem mit Wildfütterern.

Kanadagänse im MediaPark sorgen für Ärger: Durch illegales Füttern breiten sie sich stark aus, mit Kot, Gestank und Umweltschäden als Folge.

In Köln sorgen Kanadagänse seit Jahren für Probleme: Besonders im MediaPark, wo sich durch regelmäßige Fütterungen eine große Anzahl dieser Tiere angesiedelt hat. Trotz klarer Hinweise von Stadt und MediaPark gilt weiterhin: Das Füttern ist verboten und kann mit einem hohen Bußgeld geahndet werden.

Ein Hauptproblem: die erheblichen Mengen an Kot. „Wildgänse sind keine guten Nahrungsverwerterinnen. Sie fressen täglich bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts und scheiden das Meiste davon wieder aus. Das macht rund 1,4 Kilogramm in Form von 150 Kothäufchen pro Tier am Tag bei natürlicher Nahrung wie Gras“, erklärt die Stadt.

Uber-Fahrer füttert regelmäßig Gänse im MediaPark – Anzeige erstattet

Wie eine Sprecherin des MediaPark gegenüber „EXPRESS.de“ mitteilt, habe das Wildfüttern der Gänse in der letzten Zeit trotz Verbotshinweisen stark zugenommen.

Unter anderen habe man einen Uber-Fahrer mit Bonner Kennzeichen mehrfach dabei beobachtet, wie er regelmäßig, „gerne auch mehrmals die Woche, große Mengen Altbrot in den See kippt“, so der MediaPark. Weiter heißt es: „Bei einer Kontaktaufnahme mit Uber erhielten wir lediglich eine standardisierte Antwort, die für uns unbefriedigend war. Der Vorfall wurde zur Anzeige gebracht.“

Ein weiteres drastisches Beispiel: Im Winter seien mehrfach zwei Personen beobachtet worden, die mit einem Lastenrad zum Weiher gekommen seien und säckeweise Körnerfutter auf die Terrasse getragen haben sollen, um es dort großflächig an die Gänse zu verteilen.

Mitarbeitenden werden von Wildfütterern attackiert

Die Wildfütterer seien zudem mehrfach von Mitarbeitenden des MediaParks angesprochen wurden, sie würden sich aber zunehmend aggressiv verhalten. „Als Maßnahme verteilen wir inzwischen Flyer (auf Basis von NABU-Inhalten), um auf das Fütterungsverbot aufmerksam zu machen“, erklärt die MediaPark-Sprecherin.

Norbert Minwegen, Geschäftsführer der MediaPark-Entwicklungsgesellschaft, findet klare Worte zur Problematik der Wildfütterung. Viele Menschen würden es gut meinen, doch die Folgen seien gravierend: „Ich verstehe ja: Ein paar Brötchen werfen, die Tiere schnattern, das wirkt erst mal nett. Aber was viele nicht wissen: Damit tun wir Wildtieren – Fischen, Enten, Gänsen – keinen Gefallen. Wir machen sie krank, verpesten das Wasser und belasten das Ökosystem mit Nährstoffen, die dort so wenig zu suchen haben wie Pommes in einem Teich.“