Kölner Stadtführer haben auf Schmutz und Baustellen-Durcheinander am Dom aufmerksam gemacht. Nun sollen Gespräche geführt werden.
Protest der Kölner StadtführerDebatte um schmutzige Dom-Umgebung schlägt Wellen

Touristen verlieren sich am geschlossenen Römisch-Germanischen Museum zwischen Bauzäunen und Sperrungen.
Copyright: Michael Bause
Der Protest der Stadtführer wegen der ungepflegten Dom-Umgebung und die Berichterstattung des „Kölner Stadt-Anzeiger“ darüber haben hohe Wellen geschlagen. Der Verein „Guides Köln“, in dem sich selbstständige Stadtführer zusammengeschlossen haben, fordert, dass die Stadt für mehr Sauberkeit und eine bessere Präsentation der derzeit von Baustellen geprägten City sorgt. Kulturgüter verschwänden hinter hässlichen Absperrungen, Schmutz und Exkremente schreckten Besucher ab.
Die Stadtführer sehen den Ruf der Stadt in Gefahr, es gebe immer wieder negative Rückmeldungen von Touristen. Nach der Berichterstattung ist nun offensichtlich Bewegung in die Sache gekommen. Nach internen städtischen Besprechungen zu diesem Thema soll es Anfang August ein Treffen mit den Stadtführern geben, berichtet Ilona Priebe vom Vorstand des Vereins.
Weiterer Kölner Stadtführer-Verein solidarisiert sich
Auch der Verein „Kölner Stadtführer“ solidarisiert sich mit den Kollegen von „Guides Köln“. „Die Situation hat inzwischen zu einem so hohen Grad der Verzweiflung geführt, dass sich unabhängig voneinander mehrere Interessengemeinschaften in der Kölner Stadtführerszene gebildet haben, die alle ähnliche Sorgen teilen“, sagt Danielle Mataré-Onnis vom Vorstand. „Wir versuchen seit vergangenem Jahr verstärkt auf die Missstände im Stadtbild und der touristischen Infrastruktur aufmerksam zu machen.“ Mit einigen städtischen Fachstellen stehe man in „konstruktivem Dialog“.
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„Punktuell“ seien auch schon einige Verbesserungsvorschläge umgesetzt, dennoch sei noch viel zu tun. „Wir möchten nicht warten, bis Reiseveranstalter, mit denen wir seit Jahrzehnten zusammenarbeiten, Köln aus ihren Programmen streichen.“ In dem Verein, den es seit 1992 gibt, sind mehr als 70 Stadtführerinnen und Stadtführer zusammengeschlossen, die unter anderem auch von der Stadt-Tochter Köln-Tourismus vermittelt werden.
Jürgen Amann, Geschäftsführer von Köln-Tourismus, hatte auf Anfrage des„ Kölner Stadt-Anzeiger“ auf den Protest von „Guides Köln“ so reagiert: „Bezüglich Sauberkeit rund um den Dom ist sicher Optimierungspotenzial vorhanden.“ Das sei ein Prozess, an dem bereits aktiv gearbeitet würde. Und: „Auch die Stadtführerinnen und Stadtführer können bei ihren Stadtführungen dazu beitragen, die von ihnen kritisierte Sauberkeit zu verbessern, indem sie sich mit der AWB in Verbindung setzen bei Auffälligkeiten.“ Köln-Tourismus könne im Übrigen nicht bestätigen, dass es Klagen von Touristen gebe. „Sie nehmen in der Stadt die vielen anderen, positiven Dinge wahr, die Köln auszeichnen.“