Autos der Kölner Verkehrsbetriebe sollen mutmaßlich unrechtmäßig auf dem Kreisverkehr am Chlodwigplatz parken. Dieser hat mittlerweile seine Begrünung verloren.
Kölner SüdstadtAnwohner beschweren sich über Einsatzwagen der KVB am Chlodwigplatz

In besonderen Fällen dürfen die Autos der KVB auf dem Kreisverkehr parken.
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Auf dem begrünten Kreisverkehr am Chlodwigplatz parkende Einsatzwagen der KVB sorgen seit einigen Monaten für Unmut bei den Anwohnern. Sie ärgern sich mehrmals wöchentlich über jeweils mindestens zwei bis drei auf dem Kreisverkehr stehende Autos der KVB und den dadurch ausgelösten Verlust der Grünfläche.
Geteilte Meinungen zur Ursache des Parkens
Dieses Parkverhalten kann Sprecherin der KVB Gudrun Meyer zwar bestätigen, rechtfertigt es aber: „Zu bestimmten Zwecken oder besonderen Anlässen ist es in regelmäßigen Abständen notwendig, dass das entsprechende Personal der KVB die Haltestelle am Chlodwigplatz aufsuchen muss. Da im Umfeld der Haltestelle so gut wie keine Parkmöglichkeiten bestehen, wird im Zweifelsfall der Kreisverkehr genutzt, um die Dienstfahrzeuge dort für die Dauer des Einsatzes abzustellen.“ Dies sei durch die Straßenverkehrsordnung erlaubt.
Robert Baumanns, Sprecher der Stadt, bestätigt die rechtliche Lage: „Parken ist auf dem Kreisverkehr des Chlodwigplatzes grundsätzlich nicht gestattet.“ Allerdings nennt er als Ausnahme für diese Regelung „Fahrzeuge mit rot-weißen Barken, die dem Unterhalt oder der Reinigung des Verkehrsnetzes dienen.“ Laut Straßenverkehrsordnung sei es ihnen gestattet „auf allen Straßen in jeder Richtung auf jeder Seite zu allen Zeiten fahren oder halten dürfen, wenn es der Einsatz erfordert.“
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Der Kreisverkehr am Chlodwigplatz ist eigentlich begrünt. Durch dort parkende Autos ist die Rasenfläche jedoch zurückgegangen.
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Die Anwohner vermuten die Ursache für das Parken der Einsatzwagen jedoch außerhalb dienstlicher Zwecke. Marlene Bayer, wohnhaft auf der Severinstraße, verbringt die Mittagszeit regelmäßig in der Bäckerei Merzenich gegenüber des Kreisverkehrs. Sie meint: „Die Autos von der KVB stehen fast immer auf der Grünfläche, wenn ich hier bin.“ Die zugehörigen Angestellten habe sie hingegen noch nicht bei Arbeitseinsätzen am Chlodwigplatz beobachtet.
Sie vermutet daher, dass das Personal dort aus privatem Anlass parkt. Georg Kayser, ebenfalls Anwohner in direkter Nähe zum Chlodwigplatz, bestätigt dies: „Ich sehe regelmäßig, dass die Angestellten auf dem Kreisverkehr parken, um dort Mittagspause zu machen.“ Bereits vor Monaten habe er daher die Stadt Köln auf das Problem aufmerksam gemacht, allerdings keine Antwort erhalten.
Die Konsequenz des mutmaßlich unrechtmäßigen Parkens macht sich im Stadtbild bemerkbar. „Wann die Wiese auf dem Kreisverkehr wieder aussprießen wird, ist sehr fraglich. Aktuell sieht sie wie ein Erdklumpen aus“, kritisiert Kayser.
Um die Vermutungen der Anwohner zu bestätigen oder widerlegen zu können, benötig die KVB genaue Angaben zu Datum und Kennzeichen der entsprechenden Fahrzeuge. Durch eine Überprüfung der Einzelfälle könne sie so rekonstruieren, ob die Einsatzwagen im oder außerhalb des Dienstes auf dem Kreisverkehr geparkt haben.