Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Wofür ich Köln liebeRathenauplatz, mon Amour – wo ein Hauch von Paris durch Köln weht

Lesezeit 2 Minuten
Schotterwege und Grünflächen mit hohen Bäumen am Rand sind zu sehen.

Der Rathenauplatz bietet viel Platz zum Flanieren und Verweilen

Warum sich am Brüsseler Platz verscheuchen lassen, wenn es doch eine französische Alternative ganz in der Nähe gibt? Auf zur „Place Rathenau“!

Wie kommt es eigentlich, dass wir seit einer gefühlten Ewigkeit über Menschen- und Lärmaufkommen auf dem Brüsseler Platz sprechen? Liebe Anwohnerinnen und Anwohner des Rathenauplatzes, Sie müssen jetzt mal weglesen, denn hier kommt eine Liebeserklärung an Ihren Platz, der doch noch viel mehr zu bieten hat, rein flächenmäßig sowieso.

Als ich Anfang der 1990er-Jahre nach Köln zog, ging ich mit meinen Freunden und dem Kioskbier auf den Rathenauplatz. Wie sehr viele andere junge Imis auch. Der Rathenauplatz war damals das natürliche Habitat der jungen Leute. Zusammen mit den Boule-Spielern saßen wir auf Bänken oder Mäuerchen unter den hohen Bäumen und redeten bis spät in die Nacht. Oder zogen von da aus weiter. Dort gab es immer Platz, Schatten und auch in damals schon heißen Großstadtsommern kühle Luft.

Eine kleinere Ausgabe des Jardin de Luxembourg

Die schönen Altbauten und die nahe Synagoge geben dem Platz etwas Erhabenes, für mich persönlich hat er etwas von Paris. „Die Place Rathenau“ kam mir immer vor wie eine kleinere Ausgabe des Jardin de Luxembourg oder eine etwas größere unaufgeräumte Version der Place des Vosges im Marais-Viertel oder einfach eine gelungene Mélange aus beiden. Oder lag der Rathenauplatz mir einfach nahe, weil ich damals in der Lützowstraße wohnte?

Alles zum Thema Biergarten Köln

Später zog ich ins Belgische Viertel in die Lütticher Straße. Auf dem Brüsseler Platz machte mein Sohn seine ersten Schritte, und ich saß oft auf der Bank neben den damals noch einfachen Holz-Spielgeräten. Auch ein wunderschöner Ort in Köln, aber zum Flanieren und Verweilen empfehle ich ganz klar die „Place Rathenau“. Anders als in den 1990ern gibt es längst auch einen Biergarten mit einer Toilette, was den Komfort des Platzes noch verbessert hat. Nun sitzt es sich noch entspannter unter den Baumkronen, durch die ein Hauch von Frankreich weht zum Sound des Clique-Claque der Boule-Kugeln. 

Dass Köln auch einen Pariser Platz hat, der aber so rein gar nichts mit Paris zu tun hat, ist dann wieder eine andere Geschichte …


Wofür lieben Sie Köln? Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Betreff „Wofür ich Köln liebe“ und ihrem Namen und Wohnort an: leserforum@kstamedien.de