Kommentar zur 22-Uhr-RegelungDie Ausweitung am Tanzbrunnen ist längst überfällig

Der Tanzbrunnen – hier bei einem Konzert der Bläck Föös – lockt regelmäßig tausende Besucher nach Deutz.
Copyright: Peter Rakoczy
Köln – Der Tanzbrunnen ist für Köln eine Kostbarkeit – denn es mangelt in dieser Stadt an atmosphärischen Orten für Open-Air-Konzerte mit bis zu 12.000 Zuschauern.
Da am Deutzer Rheinufer seit den 50er Jahren gefeiert wird, bleibt die Frage, warum jemand mit diesem Wissen in die Nähe zieht und sich dann beklagt, dass dort auch nach 22 Uhr Konzerte gespielt werden. Wer in der Innenstadt lebt, sollte ein Mindestmaß an Toleranz für das Lebensgefühl dort aufbringen.
Die Mehrheit liegt nicht um 22 Uhr im Bett
Das Ausgehverhalten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert. Wie in Italien wollen die Menschen im Sommer den Großteil ihrer Freizeit auch an den Abenden draußen verbringen. Es ist ein Anachronismus, wenn jemand davon ausgeht, dass die Mehrheit der Bevölkerung in der Innenstadt um 22 Uhr zu Bett geht.
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Sicher, die Nachtruhe ist ein hohes Gut, aber eine Ausweitung bis 23 Uhr oder am Wochenende auch bis Mitternacht wäre absolut zumutbar und eine längst überfällige Anpassung an die Lebensrealitäten der meisten Kölner.
Provinzgefühl in Köln
Auf die internationalen Besucher eines Konzertes und ebenso auf die am Tanzbrunnen auftretenden Bands muss es zudem provinziell wirken, wenn in einer Millionenstadt um 22 Uhr die Instrumente weggelegt werden müssen.
Viele Kölner Kommunalpolitiker halten eine Verlängerung der Spielzeit am Tanzbrunnen für sinnvoll. Sie müssen jetzt prüfen, was zu unternehmen ist, um die Grenze nach hinten zu verschieben. Im Zweifel können ihnen die Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus Köln dabei helfen.
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