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Neue Anlage, eigenes BabyAls Marlar einen Elefanten-Rummel im Kölner Zoo auslöste

2 min
Elefantenbaby Marlar läuft durch das Gehege.

Elefantennachwuchs im Kölner Zoo: 2006 löste Marlar Wellen der Entzückung aus.

Im März 2006 kommt der erste Elefantennachwuchs des Kölner Zoos zur Welt. 18 Monate zuvor war ein neues Elefantengehege eröffnet worden.

Die Niederkunft war monatelang erwartet worden. Am 30. März 2006 ist es endlich so weit: Der erste Elefantennachwuchs in der Geschichte des Kölner Zoos erblickt das Licht der Welt. Geschlecht und Name stehen zunächst noch nicht fest, die Leser des „Kölner Stadt-Anzeiger“ schlagen Helmut Kohl, Klinsmann oder Willi vor. Da es sich um ein Elefanten-Mädchen handelt, macht Marlar das Rennen. Der Andrang ist groß, als das tapsige Baby 20 Tage nach seiner Geburt erstmals die Freianlage betreten darf. „Oh, wie süß“, ist der wohl häufigste Ausspruch in diesen Tagen in Köln.

30.03.2025, Köln: Das neue Elefantenbaby Taro weicht seiner Mutter Marlar nicht von der Seite Am Elefantentag ist der Zoo gut besucht. Foto: Uwe Weiser

Im März dieses Jahres hat Marlar ihr Baby Taro zur Welt gebracht

Großer Auftritt für den neuen Elefantenpark

Es ist auch ein großer Auftritt für den Elefantenpark, der erst zwei Jahre zuvor eröffnet worden war. Auf dem Gelände des ehemaligen Weihers war ein zwei Hektar großes Gehege entstanden, das den modernsten Erkenntnissen für die Haltung Asiatischer Elefanten entsprach. Es ist das neue Zuhause für zwei erwachsene Elefantenbullen und eine Herde – inklusive dreier Außenanlagen, die miteinander kombinierbar sind sowie Innenanlagen mit weitläufigen Freilaufflächen und Abtrennbereichen, in denen die Tiere trainiert werden können. Allerdings nie im direkten Kontakt zu den Pflegern. Die Anlage ist videoüberwacht. Die Tore können von einem Schaltraum aus bedient werden.

Blick auf die Baustelle des Elefantenparks, der im September 2004 in Betrieb genommen wurde.

Blick auf die Baustelle des Elefantenparks, der im September 2004 in Betrieb genommen wurde.

Im September 2004 ist es Oberbürgermeister Fritz Schramma, der das riesige Tor mittels eines roten Knopfes öffnet. Die Elefantenkühe Thi Ha Phyu und Khaing Lwin Htoo beschreiten zusammen mit ihren Jungtieren Aung Bo und Aung Si öffentlichkeitswirksam das Außengehege. Bulle Bindu wird in ein separates Gehege entlassen, das er sich bald mit einem zweiten Männchen teilen wird. Die Anlage mit ihrem architektonisch anspruchsvollen Gebäude hat 15 Millionen Euro gekostet und soll nun beweisen, dass der Zoo nicht nur Elefanten halten kann, sondern auch züchten. Marlar ist ein äußerst putziger Beweis.

Doch die Kleine hat einen schwierigen Start. Ende 2006 muss ihre Mutter Khaing Lwin Htoo aufgrund eines unheilbaren Gebärmutter- und Blasenvorfalls eingeschläfert werden. Der Zoo hatte es kommen sehen und Marlar beigebracht, Milch aus einem Eimer zu trinken. Marlar wächst trotzdem gut in der Obhut ihrer Herde auf und wird 2013 erstmals selbst schwanger. Ihr Jungtier stirbt kurz darauf an Kuhpocken. 2017 bekommt sie zum Glück erneut Nachwuchs. Und wieder hieß es überall: „Oh, wie süß“.