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„Wollen Menschen Mut machen“Blond XL – Linda Teodosiu podcastet jetzt mit Partnerin Xandra

Lesezeit 3 Minuten
24.07.2024, Köln: Bei der Vorstellung des „Pop-Up Beach Cologne“, einer Strandbar auf dem obersten Parkdeck der Köln-Arcaden, sang auch Linda Teodosiu. Foto: Arton Krasniqi

Linda Teodosiu Xandra Podcast Blond XL

Die Mätropolis-Sängerin und ihre Partnerin teilen queere Erfahrungen und Geschichten aus dem Musikgeschäft im Podcast „Blond XL“.

Der erste Versuch war eine Katastrophe, deshalb wird er auch nie irgendwo zu hören sein. Linda Teodosiu, Sängerin bei Mätropolis („Rakete“), und ihre Partnerin Alexandra Grochla, haben zu Hause ihren Podcast-Auftakt aufgenommen, am Glastisch, der Sound war übel, und Alexandra stupste Linda ein paar Mal unterm Tisch an, weil die immer wieder Dinge vergaß. „Jetzt nehmen wir in einem Studio in Siegburg auf“, sagt Teodosiu. Das Ergebnis, den neuen Podcast „Blond XL“, gibt es seit dieser Woche auf allen gängigen Streaming-Plattformen zu hören.

Teodosiu, die 2008 bis ins Halbfinale von „Deutschland sucht den Superstar“ kam und Sängerin der reinen Frauenband Mätropolis ist, hat erst im März öffentlich gemacht, dass sie bereits seit mehr als vier Jahren mit einer Frau zusammen ist. „Ich hatte lange Zeit einfach tierischen Schiss und hatte Angst, dass meine Karriere darunter leiden könnte“, sagte sie im März im Interview mit dem „Express“.

Mätropolis-Sängerin bekommt „viel Liebe“ für ihr Coming-Out

Dass sie sich jetzt mit ihrer Partnerin, die als DJane Xandra auflegt, dazu entschlossen hat, unter die Podcaster zu gehen, hängt auch mit diesen Sorgen zusammen: „Wir wollen mit diesem Podcast auch anderen Menschen Mut machen und sie dazu ermuntern, zu sich und dazu zu stehen, wen sie lieben. Man hat schließlich nur dieses eine Leben“, erzählt Xandra. Dumme Reaktionen auf das Outing bekam die Kölner Sängerin fast gar nicht: „Eine ältere Dame kommentierte das auf Social Media mit Pfui“, erzählt die DJane. Sonst gab es online viel Liebe für diese Liebe.

Die Idee zum Podcast kam von Teodosiu, und das, obwohl die Porzerin von sich sagt: „Singen kann ich gut, aber reden nicht so sehr. Bei mir gibt es immer viel Äh und Öh.“ Immer wieder hätten Menschen sie angesprochen und gesagt, sie müsse doch jetzt auch einen Podcast machen. Als Teodosiu ihre Partnerin Xandra überzeugt hatte („Ich habe mich erst gesträubt“), war aber schnell klar: „Wir wollen kein Amateurding anbieten, sondern etwas Vernünftiges.“ Daher auch echtes Studio statt eigener Wohnung am Glastisch.

In einer Podcast-Folge geht es um unmoralische Angebote

Jede Woche soll es eine neue Folge von „Blond XL“ geben, zwölf Episoden haben die beiden bereits aufgenommen, jede soll 35 bis 40 Minuten lang sein. Folge eins thematisiert das Kennenlernen der beiden Frauen, die damals beide noch in Beziehungen waren. In der zweiten geht es um das Outing, ab Folge drei geht es dann unter anderem um „Stress mit einem sehr bekannten US-Star und unmoralische Angebote von einem der reichsten Männer der Welt“, wie Linda Teodosiu erzählt. „Wir wollen in unserem Podcast sehr transparent und offen sein, wirklich von uns erzählen und von dem, was wir so erleben“, sagt Xandra. 

Wie ist es für die beiden, als queere Menschen in Köln zu leben? „Es gibt einfach keine schönere Stadt als Köln, die Menschen hier sind offen und tolerant“, sagt Xandra, die aus dem Ruhrgebiet stammt, aber schon mit 16 wusste, dass sie eines Tages nach Köln ziehen will. Linda Teodosiu stimmt zu: „Ach, Köln ist einfach toll. Ich würde hier nie wegziehen.“

Blond XL erscheint immer montags überall, wo es Podcasts gibt, und als Video-Ausgabe bei Youtube. „Rakete“, der Song, mit dem Mätropolis in der vergangenen Session unter anderem bei „Loss mer singe“ Erfolge feierte, erscheint in der Karwoche auch auf Hochdeutsch.