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Köln-DünnwaldDarum ist der Rundwanderweg am Höhenfelder See überflutet

Lesezeit 3 Minuten
Luftaufnahme vom Höhenfelder See

Normalerweise führt ein Rundwanderweg um den Höhenfelder See.

Seit etwa einem Jahr ist der Rundwanderweg am Höhenfelder See nicht mehr ohne Gummistiefel begehbar. Das könnte sich bald ändern.

Der Höhenfelder See ist eigentlich ein beliebtes Ausflugsziel für Naturfreundinnen und -freunde, Anglerinnen und Angler. Zwischen Dünnwald und Dellbrück zieht das ehemalige Baggerloch seit Jahren bei schönem Wetter zum Grillen und unerlaubterweise zum Schwimmen dorthin, letzteres ist nicht gestattet. Viele laufen auch einfach nur eine Runde um den See. Dafür führt ein Rundwanderweg um das ehemalige Baggerloch. Doch seit einem Jahr ist die Rundwanderung nicht mehr möglich.

Grund dafür ist, dass der Wasserspiegel des Sees immer weiter gestiegen ist. Ein Teil des Rundwegs ist auf einer Länge von 20 Metern komplett überflutet. „Trockenen Fußes kommt man nicht mehr rum“, berichtet eine Leserin dieser Zeitung, die den Weg immer gerne gegangen sei, es nun aber zu ihrem Bedauern nicht mehr kann.

Köln-Dünnwald: Pegel des Höhenfelder Sees wegen Niederschlag sehr hoch

Auch weitere Leserinnen und Leser haben sich an die Redaktion gewandt und ihr Bedauern über den überschwemmten See mitgeteilt. Sie fragen sich vor allem, woran der hohe Wasserspiegel liegt und ob es Hoffnung gibt, den Wanderweg irgendwann wieder ohne Gummistiefel nutzen zu können.

Der gestiegene Wasserspiegel sei ein völlig natürliches Ereignis, teilt Holger Sticht, Vorsitzender des Landesverbands NRW vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, auf Anfrage dieser Zeitung mit. „Das hat es in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder gegeben, wenn es in den Monaten zuvor anhaltende beziehungsweise starke Niederschläge gab“.

Der Höhenfelder See ist ein beliebtes Ausflugsziel in Köln

Der Pegel des ehemaligen Kiesgrubensees werde im Wesentlichen durch Grundwasser beeinflusst. „Und da wir von August 2023 bis Herbst 2024 sehr viel Niederschlag hatten, wirkt sich das bis heute auf den Wasserstand des Höhenfelder Sees aus“, erklärt Sticht, „Aber es ist ja auch eine gute Nachricht, dass die Grundwasserleiter, aus denen viele tausend Menschen ihr Trinkwasser beziehen, wieder gut gefüllt sind“.

Da es in den vergangenen Monaten nahezu keine Niederschläge gab, werde sich das mit einer Verzögerung von wenigen Monaten auch auf den Wasserstand des Höhenfelder Sees auswirken, ist Sticht überzeugt. Der Wasserstand sei bereits jetzt im Rückgang – auch aufgrund der hohen Verdunstung und vielen Sonnentage. Im Laufe des Frühlings wird der Rundweg laut Sticht wieder vollständig begehbar werden.

Ob der sinkende Wasserstand, der ja gleichzeitig eine Folge der Niederschlagsarmut der vergangenen Monate ist, gut oder schlecht zu beurteilen ist, liege jedoch allein im subjektiven Auge des Betrachters, meint Sticht. „Auf die Wasservogelarten hatte der hohe Wasserspiegel extrem positive Auswirkungen“, erklärt Sticht. „Auch für die Bürgerinnen und Bürger, die Trink- und Brauchwasser beanspruchen, war das ein sehr positives Ereignis und für die wasserabhängigen Betriebe wie zum Beispiel der Landwirtschaft sowieso“.