Die 24. Auflage des inklusiven Kulturfestivals in Köln bringt bis zum 11. Mai Theater, Tanz, Film, Ausstellung und Virtual Reality an 16 städtische Orte.
EröffnungSommerblut-Kulturfestival startet mit inklusivem Tanz-Theater im Schauspiel Köln

Zur Eröffnung des Sommerblut-Festival strömten hunderte Besucher ins Depot 1 des Schauspiel Köln.
Copyright: Thomas Dahl
Das inklusive Sommerblut-Kulturfestival feierte mit dem Tanz-Theater-Stück „Harmonia“ im ausverkauften Depot 1 des Schauspiel Köln seine 24. Auflage. Zum Ensemble „Unusual Symptons“ unter der Leitung von Adrienn Hód gehörten Tänzerinnen sowie Tänzer mit und ohne Behinderungen. Bis zum 11. Mai präsentieren rund 300 Künstlerinnen und Künstler 16 Projekte aus den Bereichen Tanz, Theater, Film, Ausstellung, Virtual Reality und Gesprächskreisen zum Leitgedanken „democracy needs you“ („demokratie braucht dich“).
Über 60 Termine an Orten wie dem Rautenstrauch-Joest-Museum, dem Freien Werkstatt Theater, der Alten Feuerwache, der Residenz am Dom oder dem Orangerie-Theater setzen sich dabei mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinander. Dazu gehören Sujets wie Gleichberechtigung, Umweltzerstörung, Wohnungs- und Obdachlosigkeit, Sexuelle Identitäten, Rechtsextremismus, Deutsche Geschichte und Dekolonialisierung.
Kulturelle Vielfalt trifft auf gesellschaftliche Debatten
Nach circa 7.000 Besuchern im Zuge der letztjährigen Veranstaltungen rechnet Festival-Gründer Rolf Emmerich aufgrund der zeitlichen Verkürzung des Events mit insgesamt 5.000 Gästen. Unabhängig davon zeige die ungebrochene Nachfrage, dass die Darbietungen auch 23 Jahre nach der Premiere einen Nerv in der Stadtgesellschaft treffe. So sei die Eröffnung im Schauspiel Köln bereits zwei Wochen im Voraus ausverkauft gewesen.
Die Sehnsucht nach uneingeschränkter Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen offenbare sich weiterhin besonders intensiv in den Darstellungsformen der Kunst, erklärte Emmerich. Die Gastspiele sowie Eigenproduktionen werden durch Audiodeskriptionen, Hörverstärkungen, Gebärdensprache, Induktionsschleifen (elektromagnetisches Kommunikations- oder Erkennungssystem, Anm. d. Verf.) und räumliche Barrierefreiheit für Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützt.
‚Harmonia‘ war ein konsequenter Auftakt voller Energie (...) Mit starken Bildern wurde wieder mal sehr deutlich, welche wichtige Rolle Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft haben. Sie ermöglichen Raum für Gespräche und Austausch.
Neben Oberbürgermeister-Kandidat Torsten Burmester von den Sozialdemokraten zählte auch Kulturamtsleiterin Juana von Stein zu den Gästen der Eröffnung. „‚Harmonia‘ war ein konsequenter Auftakt voller Energie (...) Mit starken Bildern wurde wieder sehr deutlich, welche wichtige Rolle Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft haben. Sie ermöglichen Raum für Gespräche und Austausch“, zeigte sich die Verwaltungsmitarbeiterin im Austausch mit dieser Zeitung beeindruckt und bekräftigte, dem Festival auch in den nächsten Jahren als Förderpartner zur Seite stehen zu wollen. Im Anschluss an die rund 100-minütige Aufführung feierten Künstlerinnen und Künstler, Organisatoren und das Publikum gemeinsam zu den Sounds von DJ careless im Carlsgarten des Schauspiel Köln.
Sommerblut-Kulturfestival, bis 11. Mai (verschiedene Orte), Tickets: www.rausgegangen.de, Tel.: 0221 42076000, Theaterkasse am Neumarkt (U-Bahnpassage) und an den Abendkassen, Preise: solidarisches System, wahlweise zwischen 6,00 bis 36,00 Euro, www.sommerblut.de