Lange werden die Jungtiere nicht im Zoo bleiben, sie erfüllen nicht alle Merkmale der Zuchtrasse.
Bedrohte NutztierrasseMutter-Sau Elfriede bringt sieben Ferkel im Kölner Zoo zur Welt

Sieben auf einen Streich – Schwäbisch-Hällische Schweine im Kölner Zoo geboren.
Copyright: Arton Krasniqi
Es benötigt einiges Bitten, bis Mutter-Sau Elfriede aus dem Schweinestall des Clemenshofs im Kölner Zoo trottet – gerade noch hielt sie ihren Mittagsschlaf. Etwas flinker laufen ihr die sieben im Februar geworfenen Ferkel hinterher. Drei weibliche und vier männliche Schwäbisch-Hällische Ferkel tummeln sich um die Zitzen der Mutter und tollen herum.
Ferkel müssen Zoo in den nächsten Monaten verlassen
Die Neugeborenen gehören einer bedrohten alten Nutztierrasse an, die für ihre schwarze Färbung an Kopf, Hals und Hinterbeinen bekannt ist. Mutter Elfriede, die seit dem vergangenen Sommer im Kölner Zoo lebt, ist im Zuchtbuch gelistet und daher zum Erhalt der Rasse wertvoll. Vater der sieben Ferkel ist der Zuchteber Eberhard. Schon oft hat er auf dem Clemenshof für Nachwuchs gesorgt. Ferkel, die alle Merkmale der Zuchtrasse erfüllen, bleiben in der Zucht im Kölner Zoo.

Noch tollen sie im Zoo herum, in den nächsten Monaten kommen die Ferkel als Nutztiere zu landwirtschaftlichen Betrieben.
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Die sieben Kölner Neugeborenen haben da leider nicht so viel Schwein: Drei von ihnen sind komplett schwarz gefärbt, nicht nur an Kopf, Hals und Hinterläufen. Die vier anderen haben zwar weitgehend die charakteristische Färbung – aber nicht bis zu den Hinterläufen. Laut Tierpfleger Steffen Schröder sind sie für die Zucht nicht geeignet, daher kommen die Ferkel in den nächsten Monaten als Nutztiere zu landwirtschaftlichen Betrieben. Dort können sie natürlich auch geschlachtet werden – und anschließend auf dem Teller landen.
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Neben der Mutter wirken die Sieben derzeit noch gebrechlich. „Die Ferkel kommen mit 500 Gramm zur Welt. In 13 Monaten wiegen sie schon 150 Kilogramm, wie die Eltern“, erklärt Schröder. Vater Eberhard steht im benachbarten Auslauf. Die Ferkel können unter dem Zaun durchschlüpfen und mal zur Mama, mal zum Papa. Sie werden voneinander getrennt, damit Elfriede nicht gleich wieder trächtig wird.
„Die Schweine sind schlauer als Hunde“, sagt Schröder. Das Quieken ihres Nachwuchses könne die Mutter genau identifizieren: Wenn die Ferkel wegen externer Gefahr „schreien“, erkenne sie den Unterschied zu anderen Rufen und komme zur Verteidigung. Auch die Verteilung der Zitzen unter den Sieben sei genau durchdacht. Jedes Ferkel hat genau eine Zitze, an der es trinkt und die ihm zugeordnet ist.
Die Schwäbisch-Hällischen Ferkel sind nicht der einzig frische Nachwuchs im Kölner Zoo: Erst vergangenen Freitag brachte die Elefanten-Kuh Marlar ein Junges zur Welt. Ein Name für den Bullen steht noch nicht fest: In den nächsten Wochen werden drei finale Vorschläge über Soziale Medien zur Abstimmung gegeben, sodass die Kölnerinnen und Kölner an der Namensgebung beteiligt werden.