Das Quartier der Gesamtschule Weidenpesch soll neben dem Nordfriedhof entstehen. Die Bezirksvertretung Nippes lehnt Bring-Parkplätze ab.
Debatte um „Kiss & Ride“-FlächenBebauungsplan für neues Gesamtschul-Quartier in Weidenpesch in Arbeit

Auf einem derzeitigen Wiesengrundstück neben dem Nordfriedhof soll die neue Gesamtschule Weidenpesch ihr endgültiges Quartier erhalten.
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Der erste Schritt zum endgültigen Quartier der neuen Gesamtschule Weidenpesch ist gemacht: Für das Schulgebäude, das an der Schmiedegasse neben dem Nordfriedhof entstehen soll, beschlossen sowohl Bezirksvertretung Nippes als auch Stadtentwicklungsausschuss die Vorlage aus dem Stadtplanungsamt zum Start des Bebauungsplan-Verfahrens. Zu Beginn des Schuljahrs 2024/25 ist die Gesamtschule in der Containeranlage im Bürgerpark Nord in Bilderstöckchen gestartet, die zuvor dem Dreikönigs-Gymnasium (DKG) während dessen Sanierung als Zwischenquartier diente.
Die Schule entsteht auf früherer Erweiterungs-Reservefläche des Nordfriedhofs, die absehbar nicht mehr gebraucht wird. Die Baukörper der Gesamtschule sollen sich, um einen freien zentralen Platz herum, zwischen Schmiedegasse und Merheimer Straße erstrecken, die Turnhalle ist im rückwärtigen Bereich des Grundstücks untergebracht. Bereits Anfang September 2024 hatte die Stadt bei einer Veranstaltung im Pfarrheim Heilig Kreuz die Öffentlichkeit beteiligt. Im kommenden Verfahren wird es weitere Möglichkeiten geben, sich einzubringen.
Neue Wegeverbindung durch die Siedlung geplant
Neben dem Schulbau selbst bietet der erste Entwurf einige Feinheiten fürs Veedel: Zwischen der Schmiedegasse und der Siedlung Pallenbergheim soll eine kleine, schmale Entlastungsstraße gebaut werden, die sich über den Seitenarm der Schmiedegasse, die Siedlung am Cellitinnenweg bis zur Straße Pallenbergheim schlängeln wird. Auf einem Grundstück südlich der Pallenbergheim-Siedlung ist entlang dieser neuen Verbindung ein Objekt für betreutes Jugendwohnen vorgesehen; dort parken derzeit Wohnwagen-Anhänger.
Ein Streitpunkt sind die Stellplätze für den morgendlichen Bringverkehr: Sowohl vor dem Schuleingang als auch an der Merheimer Straße sind „Kiss & Ride“-Halteflächen geplant, für diejenigen Eltern, die ihre Kinder an der Schule absetzen. Mit knapper Mehrheit, gegen CDU und SPD, beschloss die Bezirksvertretung einen Änderungsantrag der Grünen, auf die Bring-Stellplätze zu verzichten. Außerdem beschloss die Runde, dass die geplante neue Verbindung zwischen Schmiedegasse und Pallenbergheim nur für den Fuß- und Radverkehr nutzbar sein soll, und sie gegebenenfalls abgepollert werden soll.
„Ein Anreiz, die Kinder per Auto zur Schule zu bringen“
„Wir wollen die Kiss-and-Ride-Flächen rausbekommen, weil sie einen Anreiz bieten, die Kinder per Auto zur Schule zu bringen“, so Sandra Vogel (Grüne). „Zum anderen begrüßen wir die neue Verbindung zwischen Pallenbergstraße und Jesuitengasse, wollen sie aber für den motorisierten Verkehr herausbekommen.“
Die Forderung, die Halteplätze aus der Planung herauszunehmen, traf auf Widerspruch in der Runde. „Ein Teil kommt ohnehin mit dem Auto. Wenn dem schon so ist, hätten wir lieber geordnete Verhältnisse mit den Kiss-and-Ride-Plätzen“, argumentierte Daniel Hanna (CDU). „Außerdem gibt es Inklusionsschüler, die vielleicht gebracht werden müssen“, ergänzte Ulrich Müller (SPD). Kerstin Preuß (CDU) brachte ein, dass die Halteplätze auch für Schulbusse sinnvoll sein könnten.