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Kundenservice auf RädernErste Resonanz nach einem Monat Sparkassenbus in Rodenkirchen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Sparkassenbus

Der Sparkassenbus im Kölner Süden wird sehr gut angenommen.

Unverhoffte Kehrtwende: Weniger Digitales, mehr Persönliches punktet bei den Sparkassenbussen. Für Godorf wird noch ein Standort gesucht.

Kaum rollt der Bus pünktlich kurz vor 11.30 Uhr in Weiß an, warten bereits die ersten Kunden. Es geht nicht um eine Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr. Seit einem Monat hält hier, jeden Dienstag, für eineinhalb Stunden, der Sparkassenbus am Haltepunkt Auf der Ruhr 103. Kaum haben die Mitarbeiter Vera Schick und Andreas Lang die Tür aufgemacht, die Treppe heruntergeklappt und den Überweisungsbriefkasten aufgestellt, geht der Betrieb los.

„Es läuft super, es ist ein schöner Standort, die Kunden freuen sich“, sagt Schick. Ihr Kollege Lang ist seit 40 Jahren bei der Stadtsparkasse. Selten hat ihm das Arbeiten so viel Freude bereitet. Der Servicegedanke in den Geschäftsstellen habe sich in den letzten Jahren extrem verändert, es gehe viel mehr in den Selbstbedienungsbereich.

Sparkassenbus erleichtert Service für ältere Kunden

„Ältere Herrschaften haben damit oft Probleme. Hier im Bus können wir wesentlich flexibler sein, hier können wir richtig helfen“, so Lang. Seit er seit Juni letzten Jahres den 7,5 Meter langen Sparkassenbus durch die Veedel lenkt, hat der Sparkassenangestellte nur positive Erfahrungen sammeln können. „Wenn wir ankommen, freuen sich die Menschen. Wir sind richtig willkommen.“

Eva Menzler kann das bestätigen. Wie viele Kundinnen und Kunden kommt die 86-Jährige mit ihrem Rollator. Ihre Tochter hatte sie über das Angebot informiert. Seit einem Monat kommt sie regelmäßig. Zwischenzeitlich hatte sie das Sparkassenbus-Angebot auf dem Parkplatz in Sürth genutzt. „Das ist sehr umständlich, mit dem Rollator bis zum Aldi zu kommen.“ Das einzige, was Menzler fehlt, ist Münzgeld. Das kann die Rentnerin hier nicht besorgen. 

„Der Kontenausdrucker wird am häufigsten genutzt, das ist für uns völlig in Ordnung“, sagt Lang, denn ältere Kunden hätten den Ausdruck gerne auf Papier. Nach gut einer halben Stunde fanden bereits Beratungen statt, Geld wurde abgehoben, Überweisungen eingeworfen.

Neue Haltestelle für Sparkassenbus in Godorf gesucht

Einem älteren Herren hilft Schick am Bankautomaten. „Ist das nicht toll? Hier müssen wir nicht sagen, gehen Sie an den Automaten. Wir gehen einfach mit. Es ist nicht so anonym“. Derzeit fährt der Bus dienstags von Ostheim nach Weiß und dann nach Merkenich. Das soll sich ändern, sobald auch für Godorf ein Standort gefunden ist.

Da kümmert sich auch Bezirksbürgermeister Manfred Giesen und versucht, zu vermitteln. Vielleicht kann der Bus gegenüber der Johannes-Gutenberg-Realschule an der Buchfinkenstraße anhalten? „Da ist auf jeden Fall Platz für den Schulbus, der ja nicht immer da steht“, sagt Giesen. Alternativ wird am Friedhof überlegt, die Sparkasse hatte über den Ikea Parkplatz nachgedacht.

„Die mobile Filiale in Godorf ist in Planung. Sobald die Eckdaten feststehen, werden wir informieren“, hält sich Sparkassensprecher Jörg Wehner vage. Das Unternehmen teilt den Eindruck der Kunden und Mitarbeiter vor Ort: Der mobile Bus im Kölner Süden wird sehr gut angenommen.


Der Bus hält derzeit Dienstag und Donnerstag von 12 bis 14 Uhr, in Rondorf, an der Rodenkirchener Straße 146. Die mobile Filiale Sürth, Am Feldrain 38, ist Dienstag und Donnerstag, von 9 bis 11 Uhr, vor Ort. Dienstag von 11.30 bis 13 Uhr ist der Bus in Weiß.