Das Unternehmen hat seit 1998 nach eigenen Angaben rund vier Millionen Euro in die Seilbahn investiert.
Zwischen Zoo und Claudius-ThermeAls Provisorium geplant – nun fährt die Kölner Seilbahn bis mindestens 2042

Theoretisch können pro Stunde bis zu 800 Fahrgäste in jeder Richtung befördert werden.
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Was haben der Eiffelturm und die Kölner Seilbahn gemeinsam? Beide gibt es bis heute, obwohl sie als Provisorium geplant waren. Den Vergleich zwischen dem Pariser Wahrzeichen und der Kölner Attraktion zog Regierungspräsident Thomas Wilk, als er am Freitag der Geschäftsführung der Seilbahn, Sonja Lorsy und Martin Süß, die Urkunde zur vorzeitigen Verlängerung der Unternehmenskonzession übergab.
Die Kölner Seilbahn GmbH, eine 100-prozentige Tochter der KVB, darf nun bis mindestens zum Juni 2042 die Hängekabinen zwischen den Stationen „Zoo“, wo die Übergabe im Rahmen einer kleinen Feier stattfand, und „Claudius-Therme“ in Rheinpark pendeln lassen. Sie hatte um eine vorzeitige Verlängerung der Betriebserlaubnis gebeten, um langfristige Planungssicherheit für die Investitionen der nächsten Jahre zu bekommen und sie in die Wirtschaftspläne einzubringen.
Mehr als vier Millionen Euro seit 1998 investiert
Das reiche von der Anschaffung neuer Motoren bis hin zur Erneuerung der Kabinen, sagte Süß, der für die technische Seite der Geschäftsführung zuständig ist. „Mit dieser vorausschauenden Genehmigung setzen wir ein klares Signal für die Zukunft der Seilbahn in Köln“, sagte Wilk. In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben durchschnittlich knapp 100 000 Euro jährlich in seine Anlagen investiert, seit 1998 rund 4,2 Millionen Euro.
Die Seilschwebebahn wird auf Basis der grundlegenden Konzession und der jährlichen Betriebserlaubnis betrieben. Vor der Konzessionierung werden die unternehmerische Zuverlässigkeit und weitere wichtige Kriterien geprüft. Eine Betriebserlaubnis ist notwendig, wenn Anlagen über längere Zeit stillgestanden haben. Bei der Seilbahn ist dies regelmäßig während der Saisonpause von November bis März der Fall. Der Erteilung der Betriebserlaubnis geht eine umfangreiche Prüfung der Gesamtanlage voraus.

Regierungspräsident Thomas Wilk und Sonja Lorsy, Geschäftsführerin der Kölner Seilbahn, scheweben über den Rhein.
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„Mit der Konzession können wir weiterhin auf lange Sicht unseren Beitrag zum Freizeit- und Tourismusangebot leisten“, sagte Sonja Lorsy. „Die Kölner Seilbahn ist gut vernetzt mit den weiteren Unternehmen des Freizeitmarktes am Rheinufer. Wir sind das verbindende Element beider Rheinseiten unserer Stadt.“ Jörn Schwarze, Technik-Vorstand der KVB, sprach von einem „konstant positiven Ergebnis der letzten Jahre“. Während von 1998 bis 2000 durchschnittlich circa 216.000 Gäste im Jahr in die Gondeln stiegen, waren es im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024 rund 450.000. Zum Erfolg tragen besondere Angebote bei.
Viele besondere Fahrten
So wurden verschiedene Nachtfahrten in die Jahresprogramme aufgenommen, und seit 2023 finden unter dem Titel „Dinner in the Air“ gastronomische Veranstaltungen statt. Gleichsam als Zugabe nach dem Ende der regulären Saison bietet die Seilbahn seit drei Jahren an den Adventswochenenden Sonderfahrten, und immer häufiger wird in den Kabinen geheiratet, allein im vorigen Jahr 40 Mal.
Die Rheinseilbahn, wie sie damals hieß, wurde im April 1957 anlässlich der Bundesgartenschau im Rheinpark eröffnet und war als befristete Attraktion gedacht. Weil die Kölner und Kölnerinnen nicht mehr auf sie verzichten wollten, wurde ihr Betrieb verlängert. 1963 musste sie wegen des Baus der Zoobrücke fast komplett demontiert werden. Schräg über die Brücke geführt und um 250 Meter verlängert, nahm sie im August 1966 wieder den Betrieb auf.
Die Strecke ist 930 Meter lang und wird von drei Stützen getragen. Die bis zu 44 Kabinen, landläufig Gondeln genannt, bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern und einem Abstand von 51 Metern zueinander. Vier Personen passen in eine Gondel. Bei maximaler Auslastung können pro Stunde bis zu 800 Fahrgäste in jeder Richtung befördert werden. Eine Rheinüberquerung dauert etwa sechs Minuten. Mit der Übernahme durch die KVB im Jahr 1998 änderte sich der Name des technischen Baudenkmals in „Kölner Seilbahn“.