Der Stich kann aber gut behandelt werden, wenn man einige wichtige Tipps beachtet.
„Extrem schmerzhaft“Giftige Fische stechen Urlauber an Nordsee und Ostsee

Strand und Meer an der französischen Küste, wo der giftige Fisch auch heimisch ist.
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Er gehört zu den gefährlichsten Gifttieren Europas und wird auch „Kreuzotter des Meeres“ genannt. Ein Stich des giftigen Fisches kann extrem schmerzhaft sein, im Extremfall ist er sogar lebensbedrohlich. Gerade in der Sommersaison besteht die Gefahr, mit einem Exemplar in Kontakt zu kommen.
Bis zu 50 Zentimeter sind Petermännchen groß. Das Tückische: Die Tiere graben sich in Sand und Schlamm in Strandnähe ein und sind kaum zu erkennen. Der Stachel oder Dorn liegt in der vorderen Rückenflosse. Menschen werden vornehmlich gestochen, wenn sie beim Baden versehentlich auf das Tier treten.
Uniklinik Bonn warnt vor „schwerwiegenden Symptomen“
„Jeder Kontakt mit den giftigen Organen ist zu vermeiden, weil schon geringste Mengen des Giftes schwerwiegende Symptome hervorrufen können“, teilt die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn mit.
Das Gift der Petermännchen enthält Komponenten, die heftigste Schmerzen und lokale Gewebsreaktionen hervorrufen können, warnt das Institut. „Der Schmerz setzt sofort ein und breitet sich auf benachbarte Körperregionen aus. Meist entwickelt sich eine starke Gewebeschwellung, eventuell bilden sich flüssigkeitsgefüllte Blasen.“
Petermännchen hat Stacheln auf der Rückenflosse
In Extremfällen ist ein Stich des Petermännchens sogar lebensbedrohlich. Allgemeine Symptome wie Brechreiz, Kreislaufkollaps, Herzrhythmusstörungen, Leistungsminderung oder Temperaturerhöhung sind den Experten zufolge jedoch selten.

Auch an den Stränden auf Sylt kommt das Petermännchen vor.
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„Ein sich bedroht fühlendes Petermännchen stellt die Stacheln auf der Rückenflosse auf, um sich zu schützen, und greift bei potenzieller Gefahr auch aktiv an“, informiert das Land Schleswig-Holstein über den giftigen Fisch.
Fischer amputierte sich Finger nach Stich vom Petermännchen
Die Geschichten um den laut Schutzstation Wattenmeer giftigsten Fisch der Nordsee gehen weit zurück. In der tragischsten Erzählung geht es um einen englischen Fischer aus dem 18. Jahrhundert, der von einem Petermännchen in den Finger gestochen wurde. Aufgrund der unerträglichen Schmerzen soll er sich den Finger amputiert haben, um die Qual endlich beenden zu können.

Petermännchen sind kleine Fische, doch ihr Stich ist extrem schmerzhaft.
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Was der arme Fischer nicht wusste: Der Stich des Petermännchens lässt sich in den meisten Fällen relativ gut behandeln. Statt zu kühlen, sollte jedoch unbedingt Hitze eingesetzt werden, da es sich um ein eiweißhaltiges Gift handelt.
Petermännchen: Das rät die DLRG bei einem Stich
„Nach einem Stich sollten Betroffene direkt das Wasser verlassen und die Verletzung behandeln lassen“, rät Martin Holzhause, Pressesprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Der betroffene Hautbereich sollte für zwei Minuten lokal erhitzt werden, zum Beispiel mit einem Fön, mit aktivierbaren Wärmekissen oder mit einem ‚Stichheiler‘.“ Danach sollte die Haut direkt mit Eis oder kaltem Wasser abgekühlt werden.

Petermännchen vergraben sich im Sand und sind dann mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen.
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„Diese Methode sorgt dafür, dass die meisten Personen innerhalb einer halben Stunde keine Beschwerden mehr haben“, so Holzhause weiter. Sicherheitshalber sollte anschließend ein Arzt aufgesucht werden. „Sofern es zu stärkeren allergischen Reaktionen oder Kreislaufproblemen kommen sollte, ist sofort den Rettungsdienst zu alarmieren.“
Das Wasser bzw. die Wärmequelle sollte dabei über 43 Grad heiß sein. Verbrennungen sollten dabei aber vermieden werden.
Petermännchen: Jährlich zwischen 30 und 40 Stiche an deutschen Küsten
Petermännchen leben in der Ostsee und der Nordsee, entlang der Atlantikküste, im Schwarzen Meer und im Mittelmeer. Im Schnitt werden jährlich zwischen 30 und 40 Menschen an deutschen Küsten von dem giftigen Fisch gestochen.
Wer die ausgesprochen schmerzhaften Folgen eines Stichs vermeiden möchte, kann sich durch Badeschuhe schützen. Taucher sollten ausreichend Abstand zum sandigen Untergrund halten, da aufgeschreckte Petermännchen plötzlich angreifen können.