Ein Mann ist im Mont-Blanc-Massiv tödlich verunglückt. Er stürzte im berüchtigten „Couloir du Goûter“ 300 Meter ab.
Unfall im „Todeskorridor“Bergsteiger stürzt am Mont Blanc 300 Meter in den Tod

Das „Couloir du Goûter“, auch „Todeskorridor“ genannt, gilt unter Experten als besonders gefährlich. Immer wieder verunglücken dort Bergsteiger tödlich durch Abstürze oder Steinschlag. (Symbolbild)
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Im Mont-Blanc-Massiv ist am Montag (4. August 2025) ein Bergsteiger tödlich verunglückt. Wie die französische Zeitung „Le Dauphiné Libéré“ berichtete, handelt es sich um einen etwa 30 Jahre alten Mann aus Griechenland. Er war alleine unterwegs und stürzte im sogenannten „Couloir du Goûter“ rund 300 Meter in die Tiefe. Die Rettungskräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen. Der Unfall ereignete sich gegen 6.30 Uhr am Morgen. Nach Angaben der Behörden könnte Müdigkeit oder ein technisches Problem mit der Ausrüstung ursächlich gewesen sein. Der Mann hatte laut Medienberichten einen großen Rucksack bei sich.
Gefährlicher Abschnitt am Mont Blanc: „Couloir du Goûter“ mit hoher Unfallrate
Das „Couloir du Goûter“ gilt als einer der gefährlichsten Abschnitte auf dem Weg zum Mont-Blanc-Gipfel. Aufgrund seiner Steilheit und der häufigen Steinschläge wird es von Alpinisten auch als „Todeskorridor“ bezeichnet. Über die vergangenen Jahrzehnte wurden dort im Durchschnitt rund drei bis vier tödliche Unfälle pro Jahr verzeichnet – aktuelle Zahlen für 2024 und 2025 liegen bislang nicht vor.
Die französische Gendarmerie betonte gegenüber „Le Dauphiné Libéré“, dass viele Unfälle dort durch Unachtsamkeit, Erschöpfung oder Überladung entstehen. Der verunglückte Mann war offenbar alleine unterwegs und trug einen großen Rucksack. Dies könne laut den Behörden zu einer instabilen Balance beigetragen haben. Hinweise auf Fremdverschulden liegen demnach nicht vor.
Mehrere Bergunfälle binnen weniger Tage: Tote in Frankreich, Italien und Pakistan
Der jüngste Vorfall reiht sich in eine Serie tödlicher Bergunfälle der vergangenen Tage ein. Erst in der vergangenen Woche war eine deutsche Bergsteigerin am Laila Peak in Pakistan durch Steinschlag ums Leben gekommen. Sie wurde später als die ehemalige Biathletin Laura Dahlmeier identifiziert.
Zudem verunglückte ein deutscher Kletterer oberhalb des Gardasees in Italien, als er rund 200 Meter tief abstürzte. In allen Fällen handelt es sich um erfahrene Bergsportler, die unter schwierigen Bedingungen unterwegs waren. Die Rettungsteams waren jeweils schnell vor Ort, konnten aber nicht mehr helfen. (jag)