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Drama an der KüsteOstsee-Steilküste abgebrochen – Radfahrerin stürzt hinab

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Die Abbruchkante der Steilküste an der Ostsee in Nienhagen in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Abbruchkante der Steilküste an der Ostsee in Nienhagen in Mecklenburg-Vorpommern. (Archivbild)

An der Ostseeküste fährt eine Frau mit ihrem Rad zwischen Nienhagen und Börgerende. Doch dann stürzt die Küste unter ihren Füßen ab.

An der Ostsee-Steilküste zwischen Nienhagen und Börgerende ist eine 48 Jahre alte Frau aus der Nähe von Fulda abgestürzt und leicht verletzt worden. Nach Angaben der Polizei war sie ohne Fahrrad abseits des befestigten Weges unterwegs, als sie aus bislang ungeklärter Ursache den Halt verlor und mehrere Meter in die Tiefe rutschte. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes konnten die Frau schnell erreichen und medizinisch versorgen.

Laut ersten Informationen bestand zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr. Warum sie sich in dem gesperrten und als gefährlich eingestuften Küstenabschnitt aufhielt, blieb vorerst unklar. Die Polizei leitete routinemäßig Ermittlungen ein, um die genaue Unfallursache zu klären.

Ostsee-Steilküste: Radfahrerin stürzt ab und wird verletzt – Stelle war abgesperrt

Die betroffene Region gilt seit Jahren als besonders anfällig für Küstenabbrüche. Behörden warnen regelmäßig davor, die Steilkante zu betreten oder sich zu nah am Rand aufzuhalten. Durch die ständige Brandung der Ostsee wird das Material am Fuß der Klippen fortlaufend abgetragen, wodurch sich Risse bilden und der Hang seine Stabilität verliert.

Laut örtlicher Polizei kommt es in diesem Abschnitt immer wieder zu kleineren Abrutschen, insbesondere nach Regenfällen oder starkem Wind. Auch das Landesamt für Umwelt weist darauf hin, dass sich die Lage an der Steilküste jederzeit verändern kann und Spaziergänger die ausgeschilderten Wege nicht verlassen sollten. Der aktuelle Unfall verdeutlicht die Risiken, die in diesen naturgeprägten Küstenzonen bestehen.

Warum die Ostsee-Steilküsten so häufig abbrechen

Steilküsten an der Ostsee bestehen überwiegend aus Geschiebelehm, Sand und Geröll, die während der Eiszeit abgelagert wurden und als besonders instabil gelten. Fachleute erklären, dass Wasser eine zentrale Rolle spielt: Regen und Sickerwasser dringen in bestehende Spalten ein, erhöhen das Gewicht des Bodens und fördern das Abrutschen. Gleichzeitig sorgen Frost-Tau-Wechsel dafür, dass sich Risse vergrößern und der Hang weiter aufbricht.

Die Unterspülung durch die Wellen beschleunigt diese Prozesse zusätzlich. Küstenabbrüche gelten daher als natürlicher Vorgang, der an vielen Abschnitten jährlich mehrere Zentimeter Rückgang verursacht. Besucherinnen und Besucher werden daher immer wieder aufgefordert, den Sicherheitsabstand zur Abbruchkante einzuhalten. (red)