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„Bares für Rares“-Händler bekennt sich zu skurrilem Faible„Ob man mir jetzt glaubt oder nicht ...“

3 min
Julian Schmitz-Avila (links) konnte sich kaum halten vor Nostalgie: „Ob man mir jetzt glaubt oder nicht, ich habe alle meine Steifftiere noch.“ (Bild: ZDF)

Julian Schmitz-Avila (links) konnte sich kaum halten vor Nostalgie: „Ob man mir jetzt glaubt oder nicht, ich habe alle meine Steifftiere noch.“ (Bild: ZDF)

Die neue Ausgabe von „Bares für Rares“ brachte Tierisches zu Tage: Ein Händler bekannte sich zu seiner großen Liebe für Kuscheltiere und gestand, dass er noch immer alle Fellfreunde zu Hause habe.

„Bares für Rares“-Gastgeber Horst Lichter wurde beim Anblick eines tierischen Gastes zunächst eher hungrig als sentimental: „Eine der besten Köchinnen der Welt - meine Frau Mama“, ließ er verlauten, „konnte aus einem Hasen wunderbaren Rehrücken machen, Schweinebraten, Wildbraten ... sie hat alles aus einem Karnickel gemacht.“

Expertin Annika Raßbach reagierte schnell und tierfreundlich - sie hielt dem Plüschtier die Ohren zu, um die kulinarischen Grausamkeiten zu dämpfen.

Gastgeber Horst Lichter dachte beim Anblick des Kuscheltiers an Hasenbraten - Expertin Annika Raßbach schüttelte innerlich den Kopf. (Bild: ZDF)

Gastgeber Horst Lichter dachte beim Anblick des Kuscheltiers an Hasenbraten - Expertin Annika Raßbach schüttelte innerlich den Kopf. (Bild: ZDF)

Die Stimmung hellte sich auf, als das Verkäuferpaar das Studio betrat. Wobei Lichter nicht umhin konnte, das Kaninchen noch mit „sieht ein bisschen komisch aus“ zu kommentieren - vielleicht braucht er eine neue Brille. Die Expertin sah das nämlich anders.

Horst Lichter vergeht das Lästern: „Wow - das hätte ich jetzt nicht gedacht“

Das „Holländer Kaninchen“, wie es genannt wurde, stammte aus dem Besitz einer älteren Dame, die Anja über Jahre begleitet hatte. Zehn Jahre saß das Tier im Regal und sucht nun ein neues Nest. Das Kaninchen war ein echtes Kind der traditionsreichen Steiff-Familie, geboren in den frühen Zwanzigern. „Das können wir belegen anhand des Knopfes im Ohr.“ Und wer sich fragt, wo das gelbe Fähnchen geblieben ist - die frühen Varianten bestanden aus Papier und überlebten meist nicht bis ins hohe Alter.

Das „Holländer Kaninchen“, wie es genannt wurde, stammte aus dem Besitz einer älteren Dame. (Bild: ZDF)

Das „Holländer Kaninchen“, wie es genannt wurde, stammte aus dem Besitz einer älteren Dame. (Bild: ZDF)

Dass der flauschige Freund aus der Ära 1924 bis 1927 stammte, war ihm anzusehen: ein wenig zerschmust, aber charmant gealtert. 100 Jahre, um genau zu sein. „Wow - das hätte ich jetzt nicht gedacht“, entfuhr es Horst Lichter und die Expertin ergänzte: „Man sieht die Liebe, die es abbekommen hat.“ Das Mohairfell aus Angoraziegenhaar war inzwischen sehr rar. Ihr Fazit: „Das Kaninchen darf in Kuschelrente gehen.“

Doch es kam noch besser: „Wir haben hier noch was viel, viel Besseres“, verkündete die Expertin. „Wir haben hier etwas stehen, was damals eine große Innovation war: die Exzenter-Räder.“ Eine geniale Erfindung jener Zeit, die durch ein Versehen entstand: Durch leicht versetzt angebrachte Räder konnte das Tier hoppeln, wenn man daran zog. Der Wunschpreis lag bei 400 Euro - Raßbach nickte: „Realistisch ist 350 bis 400 Euro.“

Julian Schmitz-Avila kann sich kaum halten - bekommt aber nicht den Zuschlag

Kaum beim Händlerteam angekommen, flogen dem Hasen Herzen zu. Julian Schmitz-Avila konnte sich kaum halten vor Nostalgie: „Ob man mir jetzt glaubt oder nicht, ich habe alle meine Steifftiere noch.“ Namen inklusive: „Frederik, den Hasen, Mimi, die Katze - ich habe auf jeden Fall großes Interesse!“

Während aus der Runde ein Kommentar kam, dass der betagte Hase „trotz des hohen Alters noch ganz gut hoppelt“, war es dann doch Jos van Katwijk, der dem Häschen für 350 Euro ein neues Zuhause gab - passenderweise als Holländer dem Holländer-Kaninchen. Schmitz-Avila ging leer aus. (tsch)