Die 41-Jährige, eine zentrale Figur im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein und Klägerin gegen Prinz Andrew, ist tot.
Prinz-Andrew-KlägerinVirginia Giuffre stirbt mit 41 Jahren – Familie bestätigt Tod

Virginia Roberts Giuffre, mit einem Foto von sich selbst als Teenager, als sie nach eigenen Angaben unter anderem von Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell und Prinz Andrew missbraucht wurde. (Archivbild von 2022)
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Virginia Giuffre, eine zentrale Figur im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein und Klägerin gegen Prinz Andrew, ist tot. Wie unter anderem „The Guardian“ berichtet, gab ihre Familie bekannt, dass Giuffre am Donnerstag (25. April 2025) tot auf ihrer Farm in Neergabby, Western Australia, aufgefunden wurde. In einer Stellungnahme hieß es, Giuffre habe „ihr Leben durch Suizid verloren“.
Virginia Giuffre tot auf ihrer Farm aufgefunden
Die 41-Jährige wurde international bekannt, nachdem sie Epstein sowie später Prinz Andrew schwerwiegende Vorwürfe gemacht hatte. Der britische Royal bestritt die Anschuldigungen, einigte sich jedoch 2022 außergerichtlich mit Giuffre auf eine finanzielle Entschädigung.
In den Wochen vor ihrem Tod hatte Virginia Giuffre auf Instagram einen besorgniserregenden Beitrag veröffentlicht, in dem sie nach einem Autounfall von Nierenversagen sprach und schrieb, sie habe nur noch „vier Tage zu leben“. Wie „The Independent“ und „Newsweek“ daraufhin berichteten, hatte Giuffre bei dem Unfall Nierenversagen erlitten. Viele ihrer rund 5.800 Follower drückten in Kommentaren ihr Mitgefühl aus. Auch ihr Vater meldete sich zu Wort und schrieb: „Virginia, meine Tochter, ich liebe dich und bete, dass du die richtige Behandlung erhältst, um ein langes und gesundes Leben zu führen.“
Bekanntheit durch Vorwürfe gegen Prinz Andrew und Epstein
Später relativierte ein Sprecher, der Beitrag sei versehentlich an die Öffentlichkeit gelangt. Schließlich wurden Zweifel an der Darstellung von Virginia Giuffre laut. Wie „The Independent“ berichtete, bezeichnete die Polizei von Westaustralien den Vorfall lediglich als „kleinen Unfall“ ohne registrierte Verletzungen. Auch der beteiligte Busfahrer äußerte sich überrascht über die Darstellung des Geschehens. Zudem zweifelte Lady Victoria Hervey, eine Ex-Freundin von Prinz Andrew, öffentlich die Echtheit der Krankenhausfotos an. Auch in den sozialen Medien gab es daraufhin eine Welle von Zweifeln und kritischen bis hasserfüllten Kommentaren gegen Giuffre.

Virginia Roberts Giuffre spricht im Fall Epstein mit Journalisten vor einem Gericht in Manhattan. (Archivbild)
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Giuffre hinterlässt drei Kinder. Ihre Familie beschrieb sie in einer Mitteilung als „unerbittliche Kämpferin gegen sexuellen Missbrauch und Sexhandel“ sowie als jemanden, der „vielen Überlebenden geholfen“ habe.
Virginia Giuffre wurde international bekannt, nachdem sie Prinz Andrew beschuldigt hatte, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben – Vorwürfe, die der britische Royal stets bestritten hat. Im Jahr 2022 einigten sich beide Parteien außergerichtlich. Nach der Einigung auf einen Vergleich im Missbrauchsskandal um Prinz Andrew hatte der britische Royal Berichten zufolge seine Schulden beglichen.
Die Einigung erfolgte im Februar, wenige Wochen später leistete Andrew die vereinbarte Zahlung an Virginia Giuffre. Die britische Nachrichtenagentur PA meldete damals, dass entsprechende Gerichtsdokumente bereits verschickt worden seien. Damit stand das Zivilverfahren, das dem damals 62-Jährigen vor der außergerichtlichen Einigung noch drohte, vor dem endgültigen Abschluss.