Am Samstag starben fünf Menschen in der Nähe von Zermatt. Ihre Leichen wurden durch einen Zufall entdeckt.
Tragödie in der SchweizDrei der fünf toten Alpinisten sind identifiziert – Theorie zur Unglücksursache

Ein Helikopter der Firma Air Zermatt hat beim Auffinden der Leichen der fünf Skitourengänger geholfen (Archivbild).
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Nach dem Tod von fünf Skitourengängern am Wochenende im Kanton Wallis laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache weiter. Am Samstag (24. Mai) waren in der Nähe von Zermatt fünf Leichen am Rimpfischhorn gefunden worden. Drei der Leichen waren unterhalb eines Bergsattels entdeckt worden, zwei weitere oberhalb davon auf einem Schneefeld.
Während am Sonntag noch unklar war, um wen es sich handelt, konnten inzwischen drei der Opfer identifiziert werden. Laut „Blick“ handelt es sich nach Angaben der Walliser Kantonspolizei um Schweizer Staatsangehörige. Es sind zwei Männer im Alter von 38 und 35 Jahren sowie eine 34-jährige Frau. Angaben zu den beiden anderen Opfern könnten noch nicht gemacht werden.
Zermatt: Leichen der Skitourengänger nur durch Zufall entdeckt
Die fünf Alpinisten waren nur durch einen Zufall entdeckt worden. Zwei andere Skitourengänger, die das Rimpfischhorn bestiegen, hatten am Samstagnachmittag gegen 16.30 Uhr die Rettungskräfte alarmiert, da sie vier Paar herrenlose Skier auf 4000 Metern Höhe fanden. Auf ihrer Route hatten sie niemanden angetroffen, der oder die als Besitzer infrage kamen. Zur Besteigung des Gipfelbereichs werden die Skier auf den letzten Metern üblicherweise abgenommen.
Nach der Alarmierung startete ein Helikopter von Air Zermatt. Beim Überflug des Gebiets entdeckte die Besatzung dann die fünf Leichen an den beiden unterschiedlichen Stellen. Auch ein Trupp am Boden war unterwegs. Ein fünftes Paar Skier wurde dann später im Gelände gefunden.
Unglücksursache am Rimpfischhorn vermutlich Schneebrett
Nach bisherigen Erkenntnissen der Behörden war das Quintett am Samstag in aller Frühe von der Britanniahütte im Gebiet von Saas-Fee aufgebrochen, um das rund 4.200 Meter hohe Rimpfischhorn zu besteigen. Wie auf der Route üblich, schnallten die Tourengänger auf etwa 4.000 Metern die Skier an einem Skidepot ab und gingen zu Fuß weiter. Wahrscheinlich seien sie dann von einem Schneebrett erfasst worden und die Tiefe gestürzt, hieß es. Offenbar wurde von den Bergsteigern kein Notruf abgesetzt. Es spricht alles für ein spontanes Unglück.
Ob die Alpinisten ursprünglich wieder zur Britanniahütte zurückkehren wollten oder ob ihr Ziel die Täschalp bei Zermatt war, ist unklar. Die Tour gilt als anspruchsvoll, man benötigt alpine Erfahrung, gute Kondition und sichere Wetterverhältnisse. Unklar ist auch, warum ein Paar Skier sich nicht bei den anderen am Depot befand.
Im März 2024 starben fünf Alpinisten ebenfalls im Wallis
In der Schweiz fühlen sich viele an ein ähnliches Unglück erinnert, als ebenfalls im Kanton Wallis sechs Menschen starben. Im März 2024 waren sie im Gebiet des 3706 Meter hohen Tête Blanche an der italienischen Grenze in einen Schneesturm geraten und erfroren. Aufgebrochen waren die fünf Männer und eine Frau auch in Zermatt, sie wollten auf ihrer ambitionierten Tour bis nach Arolla kommen.
Das Wetter verschlechterte sich, und die Tourengänger setzten einen Notruf ab. Die Rettungskräfte scheiterten aber zunächst am schlechten Wetter. Später wurden zunächst fünf Tote gefunden, eine sechste Person wurde zunächst noch vermisst. Die von der Kälte und dem Wind Überraschten hatten noch versucht, ein Biwak zu errichten – vergeblich.