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Unauslöschliches FeuerDas Attentat von Volkhoven wirkt  Jahrzehnte lang nach

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Zwei Särge der jungen Opfer des Flammenwerfer-Attentats von Volkhoven. Bei der Beerdigung der ersten vier gestorbenen Kinder fragte der damalige Kölner Erzbischof Josef Frings: „Wie konnte Gott das zulassen?“

Der mörderische Angriff auf eine Volksschule im Kölner Norden wirkte lange nach - bei einigen ein Leben lang. Teil 2 der Doppelfolge über das Flammenwerfer-Attentat von Volkhoven bei „True Crime Köln“

Der Feueranschlag auf die Volksschule in Volkhoven im Jahr 1964 wirkt auch über 60 Jahre nach. Davon zeugen die Berichte der ehemaligen Schülerinnen, Ruth Pisa und Ursula Smiatek-Höffken, in der neuen Folge von „True Crime Köln“. Das Attentat eines 42-jährigen Frührentners auf die Schule, in die er selbst als Kind gegangen war, hat bis heute Einfluss auf ihr Leben, obwohl beide dem Inferno ohne Verletzungen entkommen konnten.

Die neue Folge von „True Crime Köln“ hören:

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Die Podcastreise des Kölner Stadt-Anzeiger befasst sich in einer Doppelfolge mit einem Verbrechen, dass bis heute unvergessen ist und sich tief ins Gedächtnis der Stadt eingeprägt hat. Im zweiten Teil geht es um den Umgang mit der Tat und ihren Folgen in den Familien der Betroffenen, aber auch in den Medien. Über das Flammenwerfer-Attentat von Volkhoven, bei dem acht Kinder und zwei Lehrerinnen starben, wurde damals sogar in der „New York Times“ berichtet. Der Attentäter wurde als „Zeiter Hitler von Köln“ betitelt.

Für die Kinder der Schule gab es damals wenig Hilfe. Sie wurden mit ihren Ängsten weitgehend allein gelassen, wie Ruth Pisa und Ursula Smiatek-Höffken berichten. Das lag weniger an fehlenden Angeboten zum Beispiel durch die Stadt, die schon vor der Tat einen schulpsychologischen Dienst aufgebaut hatte, sondern an der Einstellung ihrer Eltern. Sie waren vom Weltkrieg beziehungsweise von der Nachkriegszeit geprägt, in der man gelernt hatte, selbst größtes Leid lieber zu verdrängen als darüber zu sprechen.

Unauslöschliches Feuer: Die ehemaligen Schülerinnen Ruth Pisa (l.) und Ursula Smiatek-Höffken berichten von den Folgen des Attentats auf ihre Schule, das bis heute ihr Leben beeinflusst, obwohl sie damals nicht verletzt wurden.

Die beiden Folgen zum Flammenwerfer-Attentat von Volkhoven kann man über die Homepage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und überall dort hören, wo es Podcasts gibt. Die Podcastreihe über wahre Verbrechen in Köln und der Region veröffentlicht alle zwei Wochen eine neue Folge. 

„True Crime Köln“ ist in der Kategorie „Information und Wissen“ für den Audiopreis der Landesanstalt für Medien NRW nominiert worden. In einer dreiteiligen Serie hatten sich Laura Ostenda und Helmut Frangenberg mit dem Kolonialismus im Rheinland befasst. Mt dem Preis, der in zehn Kategorien vergeben wird, ehrt die Medienanstalt herausragende Beiträge aus dem Audiobereich.

www.ksta.de/true-crime-koeln