Die Ukraine wird von einem russischen Raketenangriff erschüttert. Unter den Opfern sind wohl auch Zivilisten, darunter Kinder.
Selenskyj: „brutales russisches Verbrechen“Mindestens 49 Tote nach Raketenangriff auf ukrainisches Dorf

Raketenangriff auf Hroza: Ukrainische Sicherheitskräfte und Feuerwehrleute durchsuchen Trümmer nach Überlebenden.
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Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 49 Menschen getötet worden. Unweit der Stadt Kupjansk seien am Donnerstag im Ort Hrosa ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Sie veröffentlichte auch Fotos und ein Video, die Trümmerberge und reglos am Boden liegende Menschen zeigen.
Hrosa: Viele Tote nach russischem Raketenangriff auf ukrainisches Dorf
Nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synehubow hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs viele Zivilisten vor Ort auf. Der Beschuss habe sich gegen 13.15 Uhr Ortszeit (12.15 Uhr MESZ) ereignet, schrieb Synehubow auf Telegram. Es liefen Rettungsarbeiten.

Bei dem schweren Raketenangriff auf das ukrainische Dorf Hroza sind nach ukrainischen Angaben mindestens 48 Menschen getötet worden.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einem „demonstrativ grausamen russischen Verbrechen“. Seinen Angaben zufolge schlug in Hrosa eine Rakete ein. Der russische Terror müsse gestoppt werden, fügte er hinzu. Wer Russland etwa bei der Umgehung von Sanktionen helfe, sei mitschuldig an dem Verbrechen.
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Selenskyj war am Morgen in Spanien angekommen, um in der Stadt Granada am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilzunehmen. Dort bespreche er gerade mit den europäischen Staatschefs die weitere Hilfe für die Ukraine, die insbesondere auch weitere Flugabwehrwaffen beinhalten müsse, schrieb er nun. Zuvor hatte er bereits zur Einheit der Europäer im Kampf gegen die russische Aggression aufgerufen.
Die nun betroffene Region rund um die Stadt Kupjansk hatte die Ukraine im vergangenen Herbst bei ihrer Offensive im Nordosten des Landes aus russischer Besatzung befreit. Damals gelang es dem ukrainischen Militär auch, den Fluss Oskil zu überqueren und teilweise bis in das benachbarte Gebiet Luhansk vorzudringen. Inzwischen haben in der Region allerdings wieder die russischen Streitkräfte die Initiative erlangt. Seit Wochen toben wieder erbitterte Kämpfe im Osten der Region Charkiw.(dpa)