Im Herbst trat der Bundesvorstand der Grünen Jugend geschlossen aus der Partei aus. Für die Mutterpartei war das eine schlechte Nachricht. Dass mit Jette Nietzard und Jakob Blasel ein neues Duo an die Spitze rückte, wirkte beruhigend. Sieben Monate später hat sich gezeigt, dass Nietzard ihrem Amt nicht gewachsen ist. Sie zieht bereits jetzt eine Liste skandalöser Äußerungen hinter sich her.

„Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen“, ließ Nietzard an Silvester wissen. Angesichts teils erfundener Vorwürfe gegen den Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar wegen sexueller Belästigung befand sie, dass die Unschuldsvermutung vor Gericht gelte, aber nicht in einer Partei.

Jette Nietzard stänkerte gegen Christian Lindner

Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag rief Nietzard dem frisch zurückgetretenen Parteichef Christian Lindner hinterher, dass sie sich freue, wenn dieser beruflich kürzertreten und seiner Frau Karriere und Kind ermöglichen wolle. Und nun taucht die junge Frau, Jahrgang 1999, bei Instagram in einem Pulli auf mit dem Kürzel: ACAB. Also sinngemäß: Alle Bullen sind Schweine.

Nietzard äußert sich menschenfeindlich

Klar, von politischen Jugendorganisationen wird erwartet, dass sie über die Stränge schlagen. Nietzard aber fällt durch menschenfeindliche Pauschalisierungen auf, in deren Zentrum Männer stehen – und hat den demokratischen Rechtsstaat nicht verstanden. Damit schafft sie keine Räume für kritische Debatten, auch nicht über Verfehlungen der selbst gefährdeten Polizei, sondern schließt sie. Der Schaden für die Grünen ist maximal.

„Inakzeptabel“

Grüne-Jugend-Chefin provoziert mit „ACAB“-Pulli – Nietzard rudert zurück

Von

Christine Meyer

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Das gilt umso mehr, als Einsicht fehlt. Jette Nietzard verweist vielmehr darauf, dass sie „als Privatperson“ agiert habe. Der Satz „Alle Bullen sind Schweine“ bleibt damit stehen. Das ist untragbar. Und sie ist es ebenfalls.