Bundesverkehrsminister Volker Wissing sprach von einem „Signal der Hoffnung an die Menschen“
Baubeginn in AltenahrLetzter zerstörter Abschnitt der Ahrtalbahn soll in Rekordzeit gebaut werden

Volker Wissing (FDP, l.), Bundesverkehrsminister, und Klaus Vornhusen, DB-Konzernbevollmächtigter für Rheinland-Pfalz, betrachten die Tunnelausgänge, die vor dem Hochwasser in Brücken mündeten.
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Der letzte bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 völlig zerstörte Abschnitt der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück soll Ende 2025 wieder befahrbar sein. Die Deutsche Bahn beginnt mit dem Wiederaufbau des 14 Kilometer langen Abschnitts, der einem Neubau gleicht.
Neun Brücken über die Ahr werden erneuert
Die Strecke wird mit einem Kostenaufwand von 92 Millionen Euro elektrifiziert, neun Brücken über die Ahr werden erneuert und so ausgelegt, dass sie einer möglichen neuen Flut widerstehen können. Sechs Bahnhöfe müssen saniert, die für den Tourismus besonders wichtige Station in Altenahr zweigleisig ausgebaut werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen die Züge zwischen Ahrbrück und Koblenz im 20-Minuten-Takt fahren. Bisher war nur ein Stundentakt möglich. Zwischen Walporzheim und Ahrbrück fahren derzeit Busse.
Beim Spatenstich in Altenahr am Dienstag sprach Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) von einem „Signal der Hoffnung an all die Menschen, die noch immer unter den massiven Schäden an Gebäuden, Straßen und Bahnstrecken leiden. Bei der Ahrtalbahn geht es voran – und das sehr schnell.“
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Die kurze Bauzeit ist ungewöhnlich
In der Tat ist eine geplante Bauzeit von zwei Jahren und drei Monaten ungewöhnlich und nur möglich geworden, weil der Bund Planungserleichterungen in die Wege geleitet hat. „Wir bauen im Rekordtempo“, so Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber. Neu ist auch, dass Bahn und das Land Rheinland-Pfalz kooperieren und es so möglich wird, die Trasse und den ebenfalls stark zerstörten Ahrtal-Radweg gemeinsam zu bauen. So werden mehrere der neuen Brücken gemeinsam für den Bahn- und Radverkehr genutzt.
„Die Bahnverbindung ist ein entscheidender Faktor für die Region nach der Zerstörung durch die Flut und Dreh- und Angelpunkt einer funktionierenden Infrastruktur in der Region“, sagte Cornelia Weigand, Landrätin des Landkreises Ahrweiler, die als ehemalige Ortsbürgermeisterin in Altenahr von der Flut besonders betroffen war. „Mit dem geplanten 20-Minuten-Takt und der durchgehenden Verbindung nach Bonn leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Mobilitätswende.“