Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Straßenschlacht mit VerletztenGewalt zwischen Großfamilien – Was war in Heiligenhaus los?

Lesezeit 2 Minuten
Streifenwagen der Polizei stehen in einem Wohngebiet auf der Straße.

Bei einer Massenschlägerei mit bis zu 100 beteiligten Menschen in Heiligenhaus sind sieben Menschen verletzt worden. 

Mit Messern und Schlagstöcken sind am Wochenende zwei Großfamilien aufeinander losgegangen. Ein Verletzter ringt um sein Leben.

Die Massenprügelei zwischen zwei deutsch-libanesischen Clans in Heiligenhaus nahe Mettmann am Sonntagabend drehte sich offenbar um verletzte Familienehre. Laut der Polizei entbrannte die Prügelei zwischen etwa 100 Schlägern durch einen profanen Streit um die Trennung eines Paares. Mann und Frau, beide 20, galten nach islamischem Ritus als verheiratet. Die Verbindung hielt nicht lange. Als die Frau mit einigen Familienangehörigen ihre Möbel aus der gemeinsamen Wohnung abholen wollte, eskalierte die Lage.

Binnen kurzer Zeit erschienen immer mehr Mitstreiter vor der Wohnung, die Stimmung heizte sich auf bis hin zu einer Straßenschlacht auf der Harzstraße.

Viele Messer, 38-Jähriger lebensgefährlich verletzt

Etliche Gegner setzten laut Polizei Messer ein. Fünf Personen wurden verletzt, darunter ein 38-jähriger Mann, der mit lebensgefährlichen Stichwunden ins Krankenhaus kam. Die Einsatzkräfte bekamen die Tumult-Lage in den Griff. Zahlreiche Angehörige hielten nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ stundenlang vor der Klinik des Schwerverletzten Wache. Weiteren Ausschreitungen gab es keine.

Inzwischen haben die Ermittler zwei Tatverdächtige festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 27-jährigen und einen 51-jährigen Beschuldigten. Den weiteren Angaben zufolge sind die Beschuldigten bereits kriminalpolizeilich aktenkundig. Beide besitzen die deutsche und die libanesische Staatsangehörigkeit. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt in diesem Zusammenhang wegen eines versuchten Tötungsdeliktes sowie wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Wie weiter zu erfahren war, sind etliche Protagonisten beider Clans wegen diverser Delikte bereits in Erscheinung getreten.

Schon wirft die SPD-Opposition Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) vor, dass es in nunmehr acht Jahren nicht gelungen sei, diese kriminellen Strukturen nachhaltig zu bekämpfen und für Sicherheit zu sorgen – „obwohl dies ein Schwerpunkt seiner politischen Agenda sein soll!“ Das rot-grüne Kabinett unter der früheren SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zwischen 2010 und 2017 hatte gegen die kriminellen Clan-Auswüchse gar nichts unternommen.