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„Ich zeichne keine Bilder von Frauen“Trump verlangt Veröffentlichung einiger Epstein-Unterlagen

Lesezeit 3 Minuten
Trump will einige Unterlagen zum Fall Epstein veröffentlichen.

Trump will einige Unterlagen zum Fall Epstein veröffentlichen.

Donald Trump lässt sich selten unter Druck setzen. Doch im Fall Epstein reagiert er nun.

Der in der Epstein-Affäre unter Druck geratene US-Präsident Donald Trump will eigenen Angaben zufolge einige juristische Unterlagen zu dem Fall des gestorbenen Sexualstraftäters freigeben. Die Tragweite dieser Dokumente ist unklar.

Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: „Aufgrund der enormen Aufmerksamkeit, die Jeffrey Epstein zuteilwird“ habe er Generalstaatsanwältin Pam Bondi gebeten, sämtliche „relevante Aussagen“ vor der damaligen sogenannten Grand Jury in dem Fall vorzulegen. Er bezeichnete die Affäre um den Multimillionär dabei abermals als Schwindel der demokratischen Partei.

Entscheidung über Anklage durch Grand Jury

Eine Grand Jury ist ein Gremium aus Bürgerinnen und Bürgern, das auf Grundlage der von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise prüft, ob es genügend Anlass für eine Anklage gibt. Im Jahr 2019 wurde Jeffrey Epstein festgenommen und anschließend offiziell beschuldigt.

Seine Festnahme löste großes internationales Aufsehen aus, da ihm vorgeworfen wurde, über einen langen Zeitraum hinweg systematisch Minderjährige sexuell ausgebeutet zu haben. Laut Behördenangaben nahm sich der damals 66-Jährige im selben Jahr in seiner Gefängniszelle das Leben.

Unklarer Zeitrahmen für mögliche Enthüllungen

Donald Trump steht zunehmend unter Druck – nicht nur von politischen Gegnern, sondern auch aus den eigenen Reihen. Auch seine Unterstützerin Bondi sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt, obwohl Trump sich demonstrativ hinter sie gestellt hatte. Noch ist ungewiss, welchen Wert die von Trump angekündigten Dokumente tatsächlich haben und ob deren mögliche Veröffentlichung seine Anhängerschaft zufriedenstellen kann. Ebenso bleibt offen, wann diese überhaupt zugänglich gemacht werden könnten.

Viele fordern inzwischen, dass Trump seine versprochenen Akten freigibt – ein zentrales Anliegen seiner früheren Wahlkampagne. Doch laut FBI gibt es keine Hinweise auf die Verstrickung weiterer prominenter Persönlichkeiten in den Epstein-Fall. Zudem sei sein Tod eindeutig als Suizid einzustufen. Entgegen zahlreicher Spekulationen existiere laut Ermittlern keine „Kundenliste“ mit Namen einflussreicher Persönlichkeiten.

Angeblicher Brief an Epstein

Die Ankündigung Trumps zu den Dokumenten kam nur kurz nach der Veröffentlichung eines „Wall Street Journals“-Berichts, dem der US-Präsident sofort entgegentrat. Die US-Zeitung berichtete über einen angeblichen Brief mit schlüpfrigem Inhalt, der Trumps Namen tragen und Teil eines Albums mit vielen Geburtstagsbriefen für Epstein im Jahr 2003 gewesen sein soll. Die Zeitung berief sich auf Einblick in Dokumente. Sie schrieb, auf dem angeblichen Brief sollen mit einem Marker die Umrisse eines Frauenkörpers mit Brüsten gezeichnet worden sein. 

Der Präsident bestreitet, Urheber gewesen zu sein - Trump kündigte Klage gegen die Zeitung an. Auf Trumps Profil auf seiner Plattform Truth Social heißt es in einem Post als Reaktion auf die Berichterstattung: „Das ist ein weiteres Beispiel für FAKE NEWS!“

Trump: „Ich zeichne keine Bilder von Frauen“

Die Zeitung zitierte im selben Artikel Trump mit den Worten: „Das ist gefälscht. Es ist ein Falschbericht des „Wall Street Journals““. Und weiter wurde der US-Präsident zitiert: „Ich zeichne keine Bilder von Frauen“. Und: „Es ist nicht meine Sprache. Es sind nicht meine Worte.“

Vize-Präsident JD Vance sprang Trump zur Seite. Auf der Plattform X postete Vance: „Verzeihen Sie mir meine Ausdrucksweise, aber diese Geschichte ist kompletter und absoluter Bullshit. Das WSJ sollte sich schämen, sie veröffentlicht zu haben.“

Trump will nicht nur die Zeitung verklagen, sondern auch Medienmogul Rupert Murdoch, zu dessen Portfolio das „Wall Street Journal“ zählt. Der US-Präsident schrieb auf Truth Social: „Ich habe Rupert Murdoch gesagt, dass es sich um einen Schwindel handelt und dass er diese Fake-Geschichte nicht drucken soll.“ Er werde ihn verklagen - Trump benutzte dabei die abfällige Bezeichnung „his ass“ (wörtlich seinen Hintern oder Arsch). Trump sprach zudem über das WSJ von einer „drittklassigen“ Zeitung. (dpa)