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Smarte Sicherheitszentrale im TestSo führt die „Smart HomeBase“ von Tapo alle Smart-Home-Geräte zusammen

Lesezeit 4 Minuten
Die Smart HomeBase H500 von Tapo steht auf einem Tisch

Die Smart HomeBase H500 von Tapo benötigt keine Verkabelung mit einem Router.

Die „Smart HomeBase“ von Tapo soll Verbraucher von intelligenter Vernetzung überzeugen. Steffen Haubner hat sie getestet.

Beim Wort „Smart Home“ hissen viele Verbraucher die metaphorische weiße Fahne. Dabei hat die Technik, die Haushaltsgeräte intelligenter machen soll, einige Fortschritte gemacht. Dazu gehört „Matter“, ein herstellerübergreifender Standard, der die Kommunikation von Geräten vereinfachen soll. Die lästige Frage, ob ein Smart-Home-Gerät mit anderen Geräten, die man bereits hat, zusammenarbeitet, ist damit passé. Zumindest, wenn die Mehrheit der Hersteller bei ihrem Versprechen bleibt, ihre Geräte entsprechend umzustellen. Ob Lampen, Kameras, Thermostate, Wetterstationen, Zwischenstecker – alles lässt sich nach Belieben kombinieren, sofern es denn Matter unterstützt.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen...

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Eine Steuerzentrale, die Matter beherrscht, ist die „Tapo Smart HomeBase H500“ von TP-Link. Das heißt konkret: Sie können sie einfach in ein bereits bestehendes Alexa-, Google-, Apple- oder SmartThings-Netz samt den darin vernetzten Geräten einbinden. Natürlich können Sie ein Smart-Home-Netz damit auch komplett neu aufbauen. Bei Matter geht es aber wohlgemerkt erst einmal nur um die Verbindung der unterschiedlichen Komponenten. Damit stellt sich die Frage: Was kann die Station selbst? Zunächst vereint die rund 130 Euro teure Basisstation alle Geräte und Funktionen unter einer Benutzeroberfläche. Diese lädt man sich als kostenlose App für Android und iOS aufs Smartphone oder Tablet herunter. Die Tapo-App ist komplett deutschsprachig und im Gegensatz zu vielen anderen Smart-Home-Apps für Laien gut verständlich. In die Grundstruktur muss man sich trotzdem etwas hineindenken, dafür bietet die App gute Anleitungen und Hilfestellungen.

Keine Verkabelung notwendig

Für meinen Test habe ich die Security-Kamera Tapo C425 mit der Zentrale verbunden. Die Kamera liefert hochauflösende Bilder und soll bis 300 Tage mit einer Akku-Ladung durchhalten. Selbst in der Nacht liefert sie verblüffend detaillierte Farbaufnahmen. Theoretisch könnte man über die Zentrale bis zu 16 Überwachungskameras und bis zu 64 Sensoren wie etwa Bewegungsmelder verwalten. Das funktioniert wie erwähnt auch mit Matter-Geräten anderer Hersteller. Sehr praktisch ist, dass man die Tapo HomeBase nicht zwingend mit dem Router verkabeln muss, sondern sie ins WLAN einbinden kann. Man kann sie sich also als mobile Steuereinheit benutzen und ins Regal oder auf den Schreibtisch stellen.

Vorne am Gerät ist eine ausklappbare Halterung für ein Tablet, das man als Bildschirm für die App-Steuerung benutzen kann. Im Falle der Kamera hat man damit direkt ein Live-Bild des überwachten Bereichs vor Augen. Wer will, kann über den HDMI-Anschluss einen Fernseher oder externen Monitor anschließen. Darüber hinaus hat die Tapo H500 einen Lautsprecher und ein Mikrofon. Hat man zum Beispiel eine smarte Videotürklingel, kann man über die Zentrale mit Besuchern kommunizieren. Diese Zwei-Wege-Kommunikation ist eine Funktion, die man sonst eher nicht an Geräten dieser Preisklasse findet. Und schließlich besitzt die Tapo-Home-Base eine 110 Dezibel starke Sirene, die sich bei aktivierter Alarmfunktion deutlich bemerkbar macht, wenn sich jemand in den Bereich der Kamera bewegt.

KI erkennt Tiere, Fahrzeuge und Gesichter

Das Stichwort künstliche Intelligenz kann ich Ihnen leider auch in diesem Zusammenhang nicht ersparen. Hier ist sie aber tatsächlich sinnvoll eingesetzt. Die Tapo H500 besitzt nämlich einen integrierten KI-Prozessor, der Gesichter, Personen, Fahrzeuge und Tiere erkennt. Wollen Sie nicht jedes Mal aufgeschreckt werden, wenn eine Katze durch Ihren Garten läuft, können Sie das entsprechend einstellen. Laut Hersteller lässt sich das Ganze sogar so konfigurieren, dass bestimmte Personen erkannt werden, was ich allerdings noch nicht ausprobieren konnte. Mittels einer lernenden Software soll die Erkennung im Laufe der Zeit immer präziser werden. Das alles soll auch mit älteren Kameras funktionieren, die von Haus aus nicht über entsprechende Funktionen verfügen.

Wirklich überzeugt hat mich die Möglichkeit, Aufnahmen direkt in der Zentrale zu speichern. Bei Überwachungskameras hat man sonst ja immer das Problem, dass man entweder Speicherkarten verwenden muss – was das Risiko birgt, dass ertappte Eindringlinge kurzerhand die Kamera und damit Beweise entwenden – oder ein kostenpflichtiges Abo für einen Cloud-Speicher benötigt. Ein 16 GByte großer Speicher hat die Station bereits an Bord. Falls der nicht reicht, kann man bis zu 16 TByte große handelsübliche Festplatten einsetzen. Vom Datenschutzgedanken her finde ich es angenehmer, wenn die Aufnahmen nicht online gespeichert werden. Wenn Sie sich trotzdem nicht mit Smart Home anfreunden können oder wollen: Die Kamera, die ich schon für unter 80 Euro im Netz gesehen habe, funktioniert auch ohne Zentrale, also nur über die App. Dann ist aber eine Cloud-Speicherung notwendig und Sie müssen auf die oben beschriebenen, durchaus spannenden Funktionen verzichten.