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JSG Erft 01 EuskirchenB-Junioren retten sich, Spielabsagen bei den A-Junioren

Lesezeit 5 Minuten
Philip Urbanek von der JSG Erft 01 Euskirchen blickt nach unten.

Torschützenkönig geworden, aber nicht aufgestiegen: Philip Urbanek, der nächste Saison für Oberdrees auf Torejagd geht.

Am letzten Spieltag entkommen die B-Junioren der JSG Erft 01 Euskirchen dem Abstieg. Mit dem Aufstieg der A-Junioren wurde es nichts.

JSG Erft 01 Euskirchen – Jugendsport Wenau 2:0/Wertung. Es war alles angerichtet für ein letztes großes Finale, einen Fußballnachmittag voller Spannung und Hoffnung. Was sich jedoch tatsächlich abspielte, war ein sportliches Drama. Statt auf dem Platz um den Aufstieg zu kämpfen, mussten die A-Junioren der JSG Erft 01 Euskirchen tatenlos zusehen, wie am grünen Tisch über ihr Schicksal entschieden wurde. Am Ende blieb die bittere Gewissheit: Der Traum von der Mittelrheinliga ist geplatzt, ohne dass die Mannschaft selbst noch eingreifen konnte.

Bereits am Vorabend erreichte JSG-Trainer Marcel Schmitz die Nachricht, dass der Gegner, der Tabellenneunte Jugendsport Wenau, nicht antreten würde. Zur gleichen Zeit erhielt er die Information, dass auch Burtscheid das Spiel bei Erftstadt-Lechenich, dem Tabellenzweiten, abgesagt hatte.

„Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, kommentierte Schmitz die parallelen Absagen. Damit war klar: Die Tabellensituation würde sich nur dann noch verändern, wenn Tabellenführer Hürth patzen sollte.

Tat er aber nicht: Er gewann sein Spiel gegen Wegberg-Beeck knapp mit 2:1 und sicherte sich mit 50 Punkten die Meisterschaft und den direkten Aufstieg. Erftstadt-Lechenich erhielt, ebenso wie die JSG, kampflos drei Punkte und behauptet dank der besseren Tordifferenz vor den punktgleichen Euskirchenern mit 49 Punkten Rang zwei. Ob dieser zur Qualifikation berechtigt, steht noch nicht fest. Fest steht aber, dass für die Schmitz-Elf nur der undankbare dritte Platz bleibt.

Erst am vorletzten Spieltag verlor die JSG Erft die Tabellenführung

„Es bleibt maximal frustrierend und enttäuschend. Wir haben schon so ein bisschen auf den Fußballgott heute gehofft“, so der Erft-Coach niedergeschlagen. Seit November hatte seine Mannschaft die Tabelle angeführt. Mit Leidenschaft, Teamgeist und einer, wie der Trainer immer wieder betonte, überragenden mannschaftlichen und spielerischen Entwicklung übertrafen die Schmitz-Schützlinge sich von Spieltag zu Spieltag immer wieder selbst.

Zwei Unentschieden in der Schlussphase der Saison, gegen Wegberg und Rheidt, kosteten die JSG nicht nur wertvolle Punkte, sondern am vergangenen Spieltag auch die Tabellenführung und letztlich den Traum vom Aufstieg.

Doch Schmitz richtet den Blick wieder nach vorne: „Wir müssen uns ein paar Tage sammeln, und dann werden wir mit frischer Energie in die neue Saison starten und wieder angreifen, auch wenn das jetzt noch in weiter Ferne ist. Ich hoffe, dass wir in ein paar Tagen schon anders darüber sprechen können.“

Was bleibt, ist der Rückblick auf eine Saison, auf die das Team trotz allem stolz sein kann. Die JSG Erft 01 Euskirchen hat sich als Spitzenteam etabliert. Und mit Philip Urbanek, der zu TuRa Oberdrees wechseln wird, stellt sie zudem den Torschützenkönig der Liga: Mit 23 Treffern und elf Assists krönte sich der Angreifer souverän zum besten Torjäger der Spielzeit. Ein kleiner Trost in einem ansonsten trostlosen Saisonfinale.


B-Junioren verlassen Abstiegsplatz erstmals seit dem ersten Spieltag

Jugendsport Wenau – JSG Erft 01 Euskirchen 0:5 (0:3) Was für ein Finale! Buchstäblich in der allerletzten Minute haben die B-Junioren der JSG Erft 01 Euskirchen sich den Klassenerhalt gesichert. In einer Saison, in der sie seit dem zweiten Spieltag ununterbrochen auf einem Abstiegsplatz standen, gelang ihnen am letzten Spieltag ein klarer 5:0-Auswärtssieg bei Tabellenschlusslicht Jugendsport Wenau und damit die ersehnte Rettung. Gleichzeitig verlor Konkurrent Rhenania Richterich mit 0:2 gegen Borussia Lindenthal-Hohenlind. Die JSG bleibt Bezirksligist.

Dabei war die Ausgangslage alles andere als einfach. Nach der bitteren 2:8-Heimniederlage gegen Rheidt war klar: Nur ein Sieg in Wenau und Schützenhilfe von Lindenthal-Hohenlind konnten den Abstieg noch verhindern. Zusätzlich sorgte eine Spielunterbrechung in Lindenthal wegen eines Gewitters für Unsicherheit. Als die Partie in Wenau begann, war der Ausgang des Parallelspiels noch völlig offen. Doch damit nicht genug: Es galt, JSG-Stammtorhüter Eric Hilbich nach einer Rot-Sperre zu ersetzen.

Trotz dieses herausfordernden Szenarios zeigte die Mannschaft von Beginn an eine beeindruckende Reaktion. Bereits in der 4. Minute brachte Mamadou Sadjaliou Bah die Gäste mit 1:0 in Führung. Raul Santana Vitt (22.) und Engin Yasin Günay (30.) stellten den beruhigenden 3:0-Pausenstand her. Anders als in vielen der vergangenen Partien habe die JSG gegen Wenau fokussiert agiert, den Gegner früh in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt und defensiv deutlich stabiler als in den Wochen zuvor gestanden, berichtet JSG-Jugendleiter Christian Johnson.

Ali Mustafa Choman ist es trotz der Rückschläge immer wieder gelungen, motivierend auf seine Spieler einzuwirken.
Christian Johnson

Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Mannschaft von Trainer Ali Mustafa Choman konzentriert, ruhte sich nicht auf der Führung aus und belohnte sich mit den Treffern zum 4:0 (46., Rayan Laaroussi) und 5:0 (69., Raul Santana Vitt). Ersatztorhüter Hussein Helal blieb fehlerfrei und hielt die Null in diesem entscheidenden Spiel.

„Diese Mannschaft hat so viele Rückschläge weggesteckt. Sie hat hohe, teilweise zu hohe Niederlagen kassiert, musste einen Trainerwechsel verkraften. Aber sie hat nie aufgegeben. Heute hat sie sich endlich belohnt“, so der Jugendleiter weiter.

Der Glaube an den Klassenerhalt war nie verschwunden

Nach Aussage des Trainers ist die Trainingsbeteiligung über die gesamte Saison hinweg hoch gewesen, der Glaube an den Klassenerhalt nie verschwunden. Am Ende steht ein versöhnlicher Abschluss einer schwierigen Saison. „Beharrlichkeit zahlt sich aus“, lobte Johnson die Moral der Choman-Elf und fügte an: „Ali Mustafa Choman ist es trotz der Rückschläge immer wieder gelungen, motivierend auf seine Spieler einzuwirken.“

Am Ende war es ein einziger Punkt, der den Unterschied machte: Mit 15 Zählern rettete sich die JSG mit hauchdünnem Vorsprung von nur einem Punkt vor Richterich über die Ziellinie.