Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

BasketballSo fällt das Fazit der Erftbaskets Bad Münstereifel und des TuS Zülpich aus

Lesezeit 6 Minuten
Das Bild zeigt eine Spielszene des letzten Saisonspiels des TuS Zülpich.

Die Zülpicher Basketballer gewannen zum Saisonabschluss knapp gegen den Haarener TE.

Die Basketballer des TuS Zülpich feiern zum Saisonabschluss einen Heimsieg, die Erftbaskets aus Bad Münstereifel verlieren.

TuS Zülpich – Haarener TE 80:76. Mit einem 80:76-Heimsieg gegen den Haarener TE hat der TuS Zülpich seine Saison in der Basketball-Landesliga abgeschlossen. Auch wenn es sportlich um nichts mehr ging, war das letzte Spiel für Trainer Marcus Görner und seine Mannschaft mehr als ein bloßer Schlusspunkt: Es war der passende Abschluss einer Saison, die unter schwierigen Vorzeichen stand, aber letztlich positiv bewertet werden kann.

Die größte Herausforderung der Spielzeit stellte sich bereits vor dem ersten Sprungball: Der Abgang von Leistungsträger Philipp Greuel zwang das Team zur Neuausrichtung. Zwar stießen zwei Neuzugänge aus Erftstadt sowie einige Jugendspieler zum Kader, dennoch kam es früh zu personellen Rückschlägen. „Von den ursprünglich 13 Spielern standen uns drei im Laufe der Saison praktisch gar nicht zur Verfügung – krankheits- und studienbedingt sowie wegen einer Operation“, resümierte Görner.

Dezimierter Kader macht Planungen schwer

Mit einem dezimierten Kader wurde nicht nur die Spieltagsplanung erschwert, auch das Training litt erheblich. „Für systemisches Training braucht man mindestens zehn Leute, das war selten gegeben“, so Görner weiter. Trotz dieser Einschränkungen zeigte sich der Trainer mit der Saison zufrieden.

Die Hinrunde beendete das Team mit fünf Siegen und sechs Niederlagen. Einen Durchhänger erlebte die Mannschaft zwischen Mitte Januar und Karneval, in der Phase verlor Zülpich mehrfach, Grund waren häufig die personellen Engpässe. Doch das Team fing sich und spielte gegen Saisonende „richtig guten Basketball“, wie Görner betonte. Die Mannschaft gewann alle entscheidenden Spiele und sicherte sich den angestrebten Mittelfeldplatz.

Wir hatten mit dem Abstieg nichts zu tun und dass wir oben nicht mitspielen würden, war ebenfalls klar.
Marcus Görner, Trainer des TuS Zülpich

„Wir hatten mit dem Abstieg nichts zu tun und dass wir oben nicht mitspielen würden, war ebenfalls klar“, sagte der Coach. Bei einer finalen Bilanz von zehn Siegen und zwölf Niederlagen sei das Saisonziel erreicht worden. Der Blick geht nun in Richtung neue Spielzeit: „Wir wollen den Kader möglichst zusammenhalten und eventuell ein, zwei Jugendspieler dazunehmen, um breiter aufgestellt zu sein.“

Das letzte Saisonspiel gegen den Haarener TV hatte sportlich keinen großen Wert, doch genau das stellte sich zunächst als Problem dar. „In der ersten Halbzeit war das einfach zu lethargisch, kein guter Basketball“, kritisierte Görner. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel dominierte Haaren das zweite, profitierte von fehlender Konzentration beim TuS und ging mit einer komfortablen Führung in die Pause.

In der Kabine appellierte der Coach an den Stolz der Spieler

In der Kabine appellierte Görner an den Stolz seiner Spieler: „Wir haben gesagt: Es sind die letzten 20 Minuten dieser Saison – da müssen wir alles geben.“ Und das Team hörte auf seinen Trainer. Mit deutlich mehr Energie, höherem Tempo und aggressiver Verteidigung kämpfte sich Zülpich Punkt um Punkt zurück ins Spiel. Im letzten Viertel entwickelte sich eine offene Partie auf Augenhöhe. Die entscheidenden Momente gehörten dann aber dem TuS.

„Wir haben gegen einen sehr routinierten Gegner verdient gewonnen – auch wenn der nicht komplett war, muss man das erstmal schaffen“, so Görner.

Mit einem stabilen Kader und dem Willen zur Weiterentwicklung geht der Blick nach vorn. Sollte der TuS Zülpich in der kommenden Saison von ähnlichen personellen Rückschlägen verschont bleiben, könnte aus einer Mannschaft, die sich in diesem Jahr durchgebissen hat, ein Überraschungsteam werden.

Für Görner steht jedenfalls fest: „Wir haben das Beste aus den Gegebenheiten gemacht – und das heutige Spiel hat noch mal gezeigt, welches Potenzial in dieser Truppe steckt.“


SG Herzogenrath/Baesweiler – DJK Erftbaskets Bad Münstereifel 62:59. Die Landesligasaison ist für die Erftbaskets Bad Münstereifel vorbei – sie endete mit einer knappen Auswärtsniederlage. Das Team von Trainer Florian Hammes unterlag bei der SG Herzogenrath/Baesweiler knapp mit 59:62. Ein Spiel ohne sportlichen Wert, wie der Coach betonte – und dennoch ein Auftritt mit Symbolkraft, der das Auf und Ab einer insgesamt erfolgreichen, aber nicht perfekten Spielzeit widerspiegelt. „Es war ein Spiel ohne Wert, aber dennoch eine Frage der Ehre, dass wir gewinnen wollten“, sagte Hammes. Offensiv habe seinem Team „die Durchschlagskraft gefehlt“.

Zwar lieferten Jan Züll und Tomas Marquez-Valasek individuelle Glanzpunkte, doch als Team „war es zu wenig“, so der Trainer. Trotz der knappen Niederlage bleibt der zweite Tabellenplatz am Ende bestehen – und damit ein starkes Ergebnis für die Basketballer aus der Kurstadt. Dass es letztlich nicht zum Aufstieg gereicht hat, wurmt Hammes durchaus.

Florian Hammes zeigt sich mit der Saisonbilanz zufrieden

In seiner Saisonbilanz zeigt sich der Coach dennoch zufrieden mit dem Geleisteten: „Die Saison ist natürlich eine gute Saison gewesen. Das haben wir auch noch mal für uns so reflektiert nach dem Spiel.“ Dabei verweist Hammes auf die bekannte Mischung aus Höhen und Tiefen, wie sie jede Saison mit sich bringt – doch eben auch auf unnötige Ausrutscher: „Drei, vier Niederlagen wären vermeidbar gewesen, wenn der Fokus mehr auf dem Basketball gelegen hätte.“

Denn auch wenn der Sport für alle Beteiligten Hobby sei, bleibe doch ein wenig Enttäuschung, wenn der Aufstieg wegen Patzern knapp verpasst werde. Erfreulich sei dagegen die Entwicklung seines Teams, besonders in der ersten Saisonhälfte. Zuhause habe man „wirklich sehr, sehr gute Spiele“ gezeigt, auch im Laufe der Rückrunde sei eine Weiterentwicklung sichtbar gewesen – vor allem im Teamgefüge. Spielerisch jedoch habe man „mitten in der Saison ein wenig stagniert“, was Hammes vor allem auf hohe Belastungen, verletzungsbedingte Ausfälle und die begrenzte Trainingszeit zurückführt. „Zweimal die Woche Training – da kann man eben keinen großen Wurf erwarten.“

Das Bild zeigt eine Spielszene der Erftbaskets.

Die Erftbaskets Bad Münstereifel spielten eine überzeugende Saison in der Landesliga.

Ein besonderes Augenmerk richtet der Trainer auf die Zusammensetzung seines Kaders: Ihm gehören viele junge Spieler an, einige mit Doppelbelastung durch Einsätze in der zweiten Mannschaft. „Die Belastung war immens“, so Hammes. Entsprechend groß ist nun auch das Bedürfnis nach einer Pause – beim Team, aber auch bei ihm selbst. „Ich bin jetzt auch erstmal froh, nicht mehr in die Halle zu müssen und mich wieder ein bisschen mehr auf die Familie zu konzentrieren.“

Wie es nach der Sommerpause weitergeht, steht in den Sternen

Wie es nach der Sommerpause weitergeht, steht derzeit in den Sternen. Ob Spieler den Verein verlassen, sei es aus beruflichen oder privaten Gründen, sei aktuell nicht absehbar. Klar ist aber: Ein Wiedersehen wird es geben – und zwar zunächst abseits des Parketts. Das Team plant einen Saisonabschluss im Mai in Köln, samt Wasserski in entspannter Atmosphäre. Dort soll nicht nur gefeiert, sondern auch über die kommende Saison gesprochen werden.

Trotz verpasstem Aufstieg überwiegt bei Florian Hammes zum Schluss das Positive: „Gute Saison, eine Entwicklung ist da, Potenzial auch. Wir werden sehen, wie es weitergeht.“ Und weiter: „Als Team sind wir stolz auf unsere Saison und die Entwicklung. Als Coach bin ich es auf jeden Fall. Die Jungs haben sich alle entwickelt, sind reifer geworden. Das Spielverständnis wächst kontinuierlich. Unsere Spielidee steht.“