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Fußball-BezirksligaDer SV Nierfeld zeigt: „Wir leben noch“

Lesezeit 3 Minuten
Verteidiger Covenant Oku Smart springt höher als alle anderen.

Plötzlich wieder obenauf: Nierfeld verlässt die Abstiegsränge. Sinnbildlich springt niemand so hoch wie Covenant Oku Smart.

Durch die drei Punkte verlässt der SV Nierfeld die Abstiegsränge. Die Serie von neun Ligaspielen ohne Erfolg ist beendet.

SV Nierfeld – Türkischer SV Düren 8:0 (2:0). Was für ein Befreiungsschlag! Nach neun Ligaspielen ohne Sieg meldete sich der SV Nierfeld mit einem Paukenschlag im Abstiegskampf der Bezirksliga zurück. Mit einem furiosen 8:0-Heimsieg gegen den Türkischen SV Düren setzte die Elf von Trainer Dirk Scheer ein deutliches Ausrufezeichen – sportlich und emotional.

Bereits in der Anfangsphase der Partie machten die Hausherren deutlich, dass sie den ersten Abstiegsplatz verlassen wollen. Schon in der zweiten Minute brachte Jonas Küpper den SVN mit 1:0 in Führung. Nur zehn Minuten später erhöhte Spielführer Stephen Kinnen per wuchtigem Kopfball auf 2:0 – ein Start nach Maß für die Nierfelder, die von der ersten Minute an hellwach waren und den Gegner kaum zur Entfaltung kommen ließen.

Nierfeld zeigte all das, was in den letzten Wochen gefehlt hat

„Wir haben ihnen direkt in den ersten Minuten den Zahn gezogen – den spielerischen Zahn. Wir hätten sogar höher führen müssen“, analysierte ein sichtlich erleichterter Trainer Dirk Scheer nach dem Spiel. Tatsächlich zeigte seine Mannschaft genau das, was in den vergangenen Wochen oft gefehlt hatte: Aggressivität, Konzentration und Zielstrebigkeit. Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Gastgeber nicht locker – und drehten richtig auf.

Nierfelds Trainer Dirk Scheer applaudiert, sein Spieler Yannick Schorn trinkt.

Applaus spendet Trainer Dirk Scheer seiner Mannschaft, hier speziell Doppeltorschütze Yannick Schorn.

Nierfelds Verteidiger Nils Hahn attackiert einen Gegenspieler.

Nierfeld, hier Nils Hahn, brachte den Türkischen SV Düren gehörig ins Straucheln.

Den Beginn der zweiten Halbzeit überstand Nierfeld unbeschadet, obwohl der TSV Düren noch einmal Druck machte. Dann folgten die Minuten der Entscheidung: Yannick Schorn traf per sehenswertem direkten Freistoß zum 3:0 (55.) – sein erstes Saisontor. Nur vier Minuten später legte Oleksandr Chornyi mit einem weiteren Freistoßtreffer zum 4:0 nach. Damit war der Widerstand der Gäste gebrochen. Hinzu kam ein Platzverweis der Gäste (66.), die sich damit weiter selbst schädigten.

Türkischer SV Düren erlebt in Nierfeld ein Debakel

Im Schlussdrittel wurde es für den Türkischen SV Düren zum Debakel. Schorn traf erneut (74.), Joker Khoren Injabaryan erzielte nur eine Minute nach seiner Einwechslung das 6:0 (82.) für Nierfeld. Küpper schnürte in der 86. Minute seinen Doppelpack, ehe Sven Pohl mit dem Schlusspfiff den 8:0-Endstand markierte.

Mit dem höchsten Saisonsieg springt der SV Nierfeld auf Position 13 mit 28 Punkten und gibt den Abstiegsplatz an Bessenich ab. Ein Sieg, der mehr als nur drei Punkte wert ist – es ist ein emotionales Comeback, ein kraftvolles Lebenszeichen.

Nierfeld will das entfachte Feuer in die beiden letzten Spiele mitnehmen

„Wir leben noch. Die kleinen Gallier sind wieder eklig gewesen“, sagte Scheer nach Abpfiff mit einem Augenzwinkern – ein Seitenhieb in Richtung der Konkurrenz. Dennoch bleibt der Coach realistisch: „Zwei, drei Feuerchen fehlen uns noch zu einem echten Brand. Wir müssen einfach am Ende des Tages schauen, was für uns rausspringt.“ Ein erster Schritt ist jedoch gemacht.

Die nächste Herausforderung wartet bereits: Am Pfingstmontag geht es auswärts gegen Aufstiegskandidat Elsdorf. Keine einfache Aufgabe, wie Scheer betont: „Nicht unbedingt unsere Lieblingsmannschaft. Aber da müssen wir genauso ackern wie heute.“ Die Nierfelder hoffen, dass das am Sonntag gelegte Feuer weiter brennt.