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Fußball-LandesligaDer TuS Zülpich stellt neue Spieler vor und hat alte Verletzungssorgen

Lesezeit 4 Minuten
Torhüter Jan Beyers beim Abschlag.

Kommt zur neuen Spielzeit: Torhüter Jan Beyers wechselt vom SC Wißkirchen zum TuS Zülpich.

Die Planungen für nächste Saison laufen gut beim TuS Zülpich. Aktuell hat der Klub aber nur fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang.

Personell bewegt sich beim Landesligisten TuS Zülpich momentan einiges – zum Leidwesen von Coach David Sasse nicht nur in positiver Hinsicht. Während die Planungen bezüglich der kommenden Saison zur großen Zufriedenheit aller Beteiligten bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium angelangt sind, bereitet die für die laufende Spielzeit zur Verfügung stehende Belegschaft aufgrund ihrer hohen verletzungsbedingten Ausfallquote doch etwas Kopfzerbrechen.

Neuzugänge: Fünf Spieler haben zugesagt, ein Stürmer wird gesucht

Für die Spielzeit 2025/26 ist es den Verantwortlichen gelungen, sich die Dienste von Julian Riße von der JSG Erft 01 zu sichern. Der 22-jährige Mittelfeldspieler zählt zu den größten Talenten in der Region und konnte trotz des Bezirksligaabstiegs seines Klubs bereits in der letzten Saison überzeugen. Auch Ben Reimann und Torwart Jan Beyers, beide vom SC Wißkirchen, stehen mit Anfang 20 noch am Anfang ihrer Entwicklung und haben das Zeug, den etablierten Kräften ihre Plätze streitig zu machen. Schon deutlich mehr Erfahrung bringt Lars Fröhling mit, der unter anderem drei Jahre beim TuS Langerwehe unter Vertrag stand und vom Ligakonkurrenten SC Germania Erftstadt-Lechenich in die Römerstadt wechselt.

Mit Marcel Heindrichs verpflichtete der TuS wie schon öfter in der jüngeren Vergangenheit einen Kreisligaspieler mit Potenzial. Nachdem man mit den Transfers von Nico Berekoven, Lucas Carell und Constantin Pennartz sehr gute Erfahrungen gesammelt hat, erhoffen sich die Verantwortlichen des Landesligisten vom 27-jährigen Kapitän des SC Roitzheim einen ähnlich durchschlagenden Effekt. Ganz abgeschlossen sind die Aktivitäten damit aber noch nicht: Ein Angreifer soll auf jeden Fall noch geholt werden, um mit einem durchweg konkurrenzfähigen Aufgebot ins neue Jahr starten zu können.

Verletzungsmisere: Aktuell fehlen zehn Feldspieler bei Zülpich

„Momentan fehlen uns zehn Feldspieler – das verkraftet kein Verein“, bedauert Sasse, der neben den Langzeitpatienten wie Luca Ohrem (Kreuzbandriss) oder Benjamin Wiedenau in den nächsten Wochen auch auf Marlon Große, Noel Huschke und Mika Jensen verzichten muss. Der Übungsleiter selbst lag mit einem Hexenschuss in den vergangenen Tagen ebenfalls flach, für ihn leitete Co-Trainer Andreas Storb die Übungseinheiten.

Stürmer Dominik Spies geht an Krücken vor einem Fußballspiel.

Fehlte lange, ist aber wieder einsatzbereit: Dominik Spies war nur einer von vielen Verletzten beim TuS Zülpich in dieser Saison.

All diese Hiobsbotschaften sind für Sasse jedoch noch lange kein Grund, die Lage zu dramatisieren. „Unser Kader ist gut und groß genug besetzt, das Vertrauen in die anderen Jungs ist gewaltig“, bekräftigt der sportliche Leiter, der sich in Person von Marius Lepartz dennoch Unterstützung aus der zweiten Mannschaft holen musste, um einen ausreichenden Kader für die Partie beim SV Breinig Breinigerberg zu besitzen. „Marius hat ohnehin einmal pro Woche bei uns mittrainiert und wird jetzt für die nächsten vier Wochen ganz ins Landesliga-Team hochgezogen“, berichtet Sasse.

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie gravierend das Verletzungspech ist, verweist er auf den Umstand, dass das im Aufstiegsjahr so glänzend harmonierende Sturmduo Ohrem/Spies in diesem Jahr noch nicht einmal gemeinsam in der Startformation stand. Umso glücklicher ist Sasse darüber, dass der Klub Stürmer Marvin Iskra gewinnen konnte: „Seine Verpflichtung kam genau zur richtigen Zeit.“

Zwischenbilanz: Nur drei Zähler aus vier Rückrundenspielen

Drei Zähler – resultierend aus einem Dreier beim Schlusslicht – aus den ersten vier Begegnungen nach der Winterpause sind sicherlich nicht das, was sich der Aufsteiger erhofft hatte, doch der Coach sieht das Gesamtpaket. „Wir hatten in jedem dieser Spiele zahlreiche Chancen, der Weg ist also erstmal der richtige. Trotz der vielen vergebenen Möglichkeiten hätten die sieben Tore, die wir geschossen haben, eigentlich für mehr ausreichen sollen“, bilanziert Sasse.

Die Augen vor den Schwachstellen verschließt er dennoch nicht. „Da uns vorne der letzte Punch fehlt, schaffen wir es nicht, unsere kaum eingespielte Defensive zu entlasten. Und hinten hat jeder Einzelne ausnahmslos mal ins Pechtöpfchen gegriffen“, spielt der TuS-Trainer auf die individuellen Patzer im Abwehrverbund an. Durch diese Kombination aus kleineren Mängeln und fehlenden Resultaten ergibt sich nun ein Tabellenbild, das auf den ersten Blick mit Platz acht zwar immer noch ziemlich ansehnlich ist, aber längst keine Sicherheit mehr garantiert.

Konsequenzen: In den nächsten vier Spielen muss gepunktet werden

Die Zülpicher müssen in nächster Zeit hellwach sein. Nach dem Vergleich gegen den Tabellenfünften warten mit Teveren, Lich-Steinstraß und Glesch-Paffendorf drei direkte Konkurrenten aus dem unteren Bereich des Klassements, gegen die unbedingt gepunktet werden sollte.

Für den Coach ist die Tatsache, dass seine Schützlinge ein wenig unter Druck geraten sind, überhaupt keine Überraschung. „Ich war von Anfang an derjenige, der bei uns im Verein auf der Euphoriebremse stand. Hoffentlich ist es jetzt auch beim Letzten angekommen, dass wir als Neuling kleinere Brötchen backen müssen“, hebt Sasse mahnend den Zeigefinger. Denn bevor es überhaupt ins zweite Landesligajahr gehen kann, muss sein Team erst einmal die Hausaufgaben des ersten erledigen. Sonst könnte es ein böses Erwachen geben.