Viel los war 2025 bei der HSG Euskirchen. Die Frauen hatten vier Trainer, feierten den Klassenerhalt und verloren zahlreiche Spielerinnen.
Sport-Rückblick 2025Nach dem Sonnenschein zogen bei der HSG Euskirchen dunkle Wolken auf

Bei der Sportlerwahl wurde die HSG Euskirchen zur zweitbesten Mannschaft des Jahres 2024 gewählt.
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Turbulent zwischen heiter und wolkig. So kann das Kalenderjahr 2024 der Frauenmannschaft der HSG Euskirchen in einem Satz zusammengefasst werden. Eine Mannschaft, die in der ersten Jahreshälfte noch emotionale Glücksmomente erlebte und sich aktuell auf einer schier unaufhaltsamen Talfahrt befindet.
Rückblick ins Jahr 2024: Souveräner Aufstieg in die Oberliga
Die HSG steigt in der Spielzeit 2023/24 mit nur zwei Minuspunkten souverän als Meister der Verbandsliga auf. Zusammen mit Trainer Andreas Kunzke schafft sie den Einzug in die Oberliga – zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte.
Die erste Oberliga-Spielzeit: Überraschender Rücktritt des Trainers
Die Premierensaison beginnt trotz der Euphorie alles andere als rosig. Nur eins der ersten zehn Spiele wird gewonnen. Tabellenletzter. Am 14. Dezember 2024 folgt die Wende. Ein später Sieg gegen Refrath/Hand (23:21) setzt neue Kräfte frei. Daran schließen sich ein Kampflossieg gegen Nippes und ein Auswärtscoup beim damaligen Tabellenzweiten BTB Aachen zum Jahresauftakt 2025 an.
Bis Karneval folgen zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Dann kommt der Aschermittwoch und der überraschende Rücktritt von Andreas Kunzke. Über die Gründe des Zerwürfnisses halten sich alle Beteiligten bis heute zurück. Julian Meyer übernimmt die Mannschaft interimsweise bis zum Saisonende und kassiert zum Auftakt in Königsdorf eine Niederlage mit elf Toren Unterschied. Im ersten Heimspiel sitzt neben Meyer auch Kajeepan Maheswaran auf der Bank. Mit dem neuen Trainerduo gewinnt die Mannschaft vier der letzten sieben Spiele und feiert den Klassenerhalt auf Platz acht und mit 21:27 Punkten.
Preise bei der Sportlerwahl 2024 und Verabschiedungen
Sowohl die Mannschaft als auch die langjährige Kapitänin Corinna Schmitz landen bei der Sportlerwahl 2024 dieser Zeitung auf Platz zwei in den jeweiligen Kategorien. Nach dem letzten Heimspiel gegen Pulheim fließen Tränen, denn zahlreiche Spielerinnen werden verabschiedet.
Schwierige Saisonvorbereitung und ein Mini-Kader
Trotz wiederholter Aufrufe und engagierter Leute im Verein gelingt es erst sehr spät im Sommer, einen neuen Trainer für die Aufgabe zu begeistern. Frank Laudien, ein sehr erfahrener Handballtrainer, heißt der neue Mann auf der Bank. Vier neue Spielerinnen können für die Oberligamannschaft der HSG begeistert werden – zu wenige nach all den Abgängen. Mit zehn Feldspielerinnen geht die HSG in die Saison. Eine Herkules-Aufgabe, wie die Redaktion es bereits im Sommer prognostizierte.
Rückschlag nach Auftaktpleiten: Laudien erkrankt, Schmitz geht
Die Saison beginnt mit zwei klaren Niederlagen. Nach der Pleite in Königsdorf gibt Trainer Frank Laudien aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt. Ein herber Rückschlag nach so kurzer Zeit. Und es sollte noch schlimmer kommen: Corinna Schmitz, die langjährige Führungsspielerin der HSG, strebt während der Saison einen Klimawechsel an, um nach einer schwierigen Saisonvorbereitung, in der sie kaum Lust auf Handball hatte, neu anzugreifen. Sie zog es nach Bonn zum TSV rrh.
Neuer Trainer und Gegenwart: Zum Jahreswechsel ohne Punktgewinn
Seit dem dritten Spieltag sitzt Kajeepan Maheswaran, ein „Kind des Vereins“, der als aktiver Herrenmannschaftsspieler und Jugendtrainer nun auch die Hauptverantwortung über die erste Frauenmannschaft hat, auf der Bank. Er will, trotz der weiter anhaltenden Durststrecke von zehn Niederlagen in Serie, den zurückgekehrten und den verbliebenen Spielerinnen weiterhin den Spaß am Handball vermitteln.
Auch wenn die Zeiten aktuell auf Abstieg stehen, so gilt bei der HSG als oberste Prämisse der Zusammenhalt. Und wenn man ehrlich ist: Sollte es zum Abstieg kommen, ist dies bei weitem kein Weltuntergang, sondern es besteht die Chance, etwas Neues aufzubauen. Und so lautet das Fazit in der Wetterfrosch-Sprache: Nach jedem Regen kommt auch wieder Sonnenschein. Den Handballerinnen der HSG wäre dies zu wünschen.

