Mit ihrer neuen Komödie „Modenschau im Oeßestall“ sorgten die Theaterfreunde Hellenthal für viele Lacher iin der Grenzlandhalle.
Neue KomödieTheaterfreunde Hellenthal begeistern mit ihrer Modenschau im Stall

Eine „Modenschau im Oeßestall“ brachten die Theaterfreunde Hellenthal auf die Bühne der Grenzlandhalle. Hier sind Hans-Josef Neschen (v.l.), Alli Engel und Marita Pützer in Aktion.
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Gut Ding will Weile haben, weiß der Volksmund. So brauchte es drei Anläufe, bis es den Theaterfreunden Hellenthal tatsächlich gelang, ihre Produktion „Modenschau im Oeßestall“ von Jonas Jetten auf die Bühne der Grenzlandhalle zu bringen.
Während zunächst die Maßnahmen wegen der Corona-Pandemie eine Aufführung verhinderten, mussten die bereits geplanten Termine im vergangenen Jahr wegen Krankheit abgesagt werden. Doch in diesem Frühjahr ist es dann endlich gelungen.
Bei den zwei Aufführungen am vergangenen Wochenende verstand es die Theatergruppe, ihr Publikum in die Grenzlandhalle zu locken und mit dem abwechslungsreichen Stück zu unterhalten.
Hellenthaler Laienschauspieler bringen Situationskomik auf die Bühne
Landwirt und Hobbymaler Paul (Hans-Josef Neschen) beschließt darin, die Pleite seines Ochsenstalls zu verhindern, indem er den Stall als Ambiente für eine Modenschau anbietet. Da die Models aber ausfallen, müssen die Nachbarschaft und Pauls Frau Mathilde (Marita Pützer) die Mode präsentieren – was allerdings nicht ohne Verwicklungen und gagreiche Situationskomik abgeht. Außerdem waren als Schauspieler aktiv: Alli Engel, Edith Schmidt, Ellen Reder, Steffi Schmidt und Karl-Friedrich Axmacher. Souffleuse war Elisabeth Claßen.
Zwar haben sich die Theaterfreunde erst 2018 zu einem Verein zusammengeschlossen, doch die Gruppe agiert schon länger, wie Annette Wiesen erklärte. Sie hat in der aktuellen Produktion die Regie übernommen.
Texte des Stücks selbst in Hellenthaler Platt übersetzt
„Früher gehörte die Theatergruppe zum Hellenthaler Männergesangverein, der sich aber aufgelöst hat“, erklärte Wiesen. Knapp 20 Mitglieder habe der Verein zurzeit. Annette Wiesen war es auch, die das im Original auf Hochdeutsch geschriebene Stück in Hellenthaler Platt übersetzte. „Ich bin geborene Hellenthalerin, habe die Mundart immer gehört, und irgendwann stellte sich raus, dass ich es auch sprechen kann“, berichtete sie.
Die Rolle als Übersetzerin in die Mundart habe sie von ihrem Vater Willi Jäger übernommen, der zu seinen Lebzeiten die Aufgabe übernommen hatte, die Vorlagen in Platt zu übertragen. Schützenhilfe bekomme sie von älteren Hellenthaler Bürgern, die noch viele der Bezeichnungen kennen, die heute im alltäglichen Sprachgebrauch kaum noch genutzt würden. „Wir versuchen, die typischen Ausdrücke zu gebrauchen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten“, erklärte sie.
So hätten die Vereinsmitglieder Neck- und Spottnamen für die Bewohner der verschiedenen Ortschaften zusammengetragen. Die Hellenthaler seien beispielsweise „Schlempmänn“ und die Hollerather „Krohe“ genannt worden. So wurden dann auch die Besucher mit den jeweiligen Spitznamen begrüßt, als das Saalpublikum unversehens zur Zuschauerschaft der Modenschau wurde. „Mancher hat es wiedererkannt, aber andere haben gestaunt, was da so kam“, so Wiesen.