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Steinfeld CallingKulturprogramm im Kloster mit DJ, Lichtinstallation und vielen Konzerten

Lesezeit 5 Minuten
Das Luftbild zeigt die Klosteranlage in Steinfeld.

Rund um das Kloster in Steinfeld werden bis Mitte Oktober zahlreiche Veranstaltungen angeboten.

Bis Mitte Oktober werden rund ums Kloster Steinfeld zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Klassisches ist genauso dabei wie modernes.

Erstmals in der Geschichte der altehrwürdigen Klosteranlage finden in diesem Jahr über sieben Monate hinweg die „Kulturtage Kloster Steinfeld“ statt. Zwischen Ende April und Mitte Oktober gibt es viel Musik, eine Illumination auf alten Mauern und ein Konzert mit einem 70-köpfigen Orchester. Ganz neu konzipiert wurde „Steinfeld Calling“ rund um das Hermann-Josef-Fest.

Pater Lambertus Schildt, Vorstand der Stiftung Kloster Steinfeld, gibt sich pragmatisch: „Wir haben nach einem gemeinsamen Dach für gute und etablierte Kulturangebote gesucht. Kloster Steinfeld soll nicht nur als geistliches Zentrum, sondern auch als Ort für Kultur besser wahrgenommen werden können.“

Stiftung Kloster Steinfeld und Förderverein organisieren Kulturtage

Was er meint, hat sein Vorstandskollege Martin Reinicke unter einem neuen Namen zusammengefasst: „Kulturtage Kloster Steinfeld“ heißt die Programmüberschrift, die Kulturangebote unterschiedlicher Art für alle Altersgruppen und Interessen zusammenbinden soll.

„Wir wollen den Besuchern die Möglichkeit geben, neue Perspektiven zu entdecken. Gleichzeitig wollen wir mit diesem Programm die Kultur in der Region stärken und zeigen, dass Kunst und Kultur essenzielle Bestandteile eines lebendigen Miteinanders sind“, so Reinicke.

Die Stiftung Kloster Steinfeld und der Förderverein des Klosters ziehen zu diesem Zweck an einem Strang. Unter den Unterstützern und Sponsoren ist neben dem Kreis Euskirchen – hier für das Eifeler Musikfest – und bekannten regionalen Geldgebern nun auch das Regionale Kulturprogramm des Landes (RKP) über sein Büro in Aachen.

„Steinfeld Calling“ wird mit Landesmitteln gefördert

Wie berichtet, stand „Steinfeld Calling“, ein zentrales Teilprojekt der „Kulturtage“, zunächst auf einer Streichliste, wird jetzt aber doch mit Landesmitteln unterstützt.

Das Sieben-Monats-Programm wird am 27. April mit dem ersten von vier Konzerten der von Pascal Lucke 2024 erstmals veranstalteten Kammermusikreihe „KlangRaum“ eröffnet. Es folgen Konzerte am 25. Mai, 31. August und zum Abschluss der „Steinfelder Kulturtage“ am 19. Oktober ein „Glückskonzert“ mit dem Flötenduo „Flautophonics“.

Zwei Männer, P. Lambertus Schildt und Martin Reinicke, stehen im Innenhof des Klosters Steinfeld an einem Plakat, das auf die Veranstaltungsreihe „Steinfeld Calling“ hinweist.

Eine Verbindung von Tradition und Innovation versprechen P. Lambertus Schildt, Vorstand der Stiftung Kloster Steinfeld (l.), und sein Vorstandskollege Martin Reinicke mit Blick auf die „Kulturtage Kloster Steinfeld“.

Nach einem Gastspiel der Lit.Eifel mit einer Lesung von Dr. Manfred Lütz und seinem Bestseller „Der Sinn des Lebens“ am 19. Mai in der Basilika wird am 31. Mai und 1. Juni das Hermann-Josef-Fest in und um die Basilika gefeiert – in einem neuen konzeptionellen Rahmen und mit einem neuen Namen: „Steinfeld Calling“ integriert die religiösen Feierlichkeiten und ergänzt sie um ein „interkulturelles Festival“, das aus drei Programmsäulen besteht, erläutert Organisator Martin Reinicke.

„Glaube und Gemeinschaft“ meint die traditionellen religiösen Feiern nach den vorgeschalteten Hermann-Josef-Pilgerdiensttagen am 31. Mai und 1. Juni mit Hochamt und Erhebung der Gebeine des heiligen Hermann-Josef in der Basilika.

Zum Genussmarkt ist auch eine Lichtinstallation geplant

Unter „Kostbares und Köstliches“ findet am 1. Juni ein regionaler Genussmarkt auf dem Vorplatz zwischen dem Hermann-Josef-Kolleg und der eigentlichen Klosteranlage statt. Parallel ist für die beiden Tage mit „Melodie und Magie“ ein Kulturprogramm geplant, das man sich im Kalender notieren sollte: Am 31. Mai wird es nach einem Konzert der „Shabby Chicks“ aus Belgien zwischen 21.30 und 23 Uhr eine spektakuläre Lichtinstallation auf der Außenseite der inneren Toranlage des Klosters geben.

Als eine Art immersives Kunsterlebnis werden 30 Elemente von einst 80 wertvollen Renaissance-Glasfenstern aus dem hiesigen Kreuzgang gezeigt.

Alte Glasmalereien kehren als Projektion zurück in die Eifel

Die Glasmalereien waren im Zuge der Säkularisation auf der linken Rheinseite zwischen 1794 und 1813 ausgebaut und nach England, mutmaßlich an Wohlhabende aus dem Adel, verkauft worden. Heute verwahrt sie das Londoner Victoria & Albert-Museum in London, das sie nach Angaben Reinicke zufolge zuletzt im Jahr 2008 für eine Sonderausstellung ins Kölner Museum Schnütgen ausgeliehen hat.

Nun kommen Teile der Gemälde – wenn auch nur als Projektion – erstmals wieder kurz zurück an ihren ursprünglichen Ort. Die Umsetzung hat die Alanus-Hochschule in Bonn vorgenommen. Andrea Sunder-Plassmann hat die kreative Leitung des Projektes: „Um eine generationenübergreifende Brücke zwischen dem Gestern und Morgen zu gestalten, haben wir entschieden, alte Bilder mit moderner Technik zu verbinden. Einzelne Elemente der Glasfensterbilder werden animiert.“

Zwischen den geplanten zwei Durchläufen der Animationen wird Musik erklingen – auch im Anschluss gibt es Musik, vom DJ an den Turntables.

Das Eifeler Musikfest geht in sein 77. Jahr

Auch der 1. Juni wird ein buntes Programm bieten: Die Copper Town Dixie Corporation tritt auf, ebenso die Jazz-Bigband Brazzanova aus Bad Münstereifel. Für Kinder stehen ein Mitmachzirkus und ein Auftritt von Toby, dem deutschen Meister der Zauberei, auf dem Programm.

Der nächste Höhepunkt der Kulturtage in Steinfeld: In seinem 77. Jahr findet das Eifeler Musikfest vom 13. bis 15. Juni in Steinfeld statt. In der ehemaligen Klosterbibliothek und der Basilika wird zunächst das Trio „Euphoria Barock“ mit der aus Steinfeld stammenden Flötistin Anne Hönig das älteste Musikfest des Rheinlandes eröffnen.

Das Festkonzert in der Basilika gestalten das Vokalensemble Bad Münstereifel, Solisten und Orchester mit Werken von Mozart; das Hochamt wie gewohnt Chor und Orchester an der Basilika Steinfeld. Aufgeführt wird die „Missa Cellensis in C-Dur“ von Joseph Haydn. Das Abschlusskonzert spielt Gereon Krahforst an der König-Orgel der Basilika.

Der 6. Juli verspricht in Steinfeld ebenfalls bisher Ungehörtes: „Eifelliebe – Das Konzert“ in der Aula des Hermann-Josef-Kollegs ist ein Projekt von mehr als 70 Musikern aus verschiedenen Musikvereinen aus der Osteifel überschrieben. Gespielt – und mit Videos und Fotos aus der Eifel passend auf der Leinwand illustriert – wird „vielfältige und unterhaltsame symphonische Blasmusik“, verspricht „Eifelliebe“-Orchesterleiter Johannes Born.


Weitere Informationen, auch zu den Preisen der kostenpflichtigen Veranstaltungen der „Kulturtage Kloster Steinfeld“, gibt es auf der Homepage des Klosters.