Nach Rock am Ring ist vor Rock am Ring. Die Fans freuen sich schon auf Festival am Nürburgring 2026 mit berühmtem Headliner.
Vorverkauf startetLinkin Park kommt 2026 zu Rock am Ring

Rock am Ring hat auf dem Nürburgring seinen 40. Geburtstag gefeiert.
Copyright: Tom Steinicke
Drei Tage Rock am Ring liegen hinter gut 80.000 Musikfans. Natürlich waren auch bei der 40. Auflage des Festivals auf dem Nürburgring wieder zahlreiche Fans aus dem Kreis Euskirchen dabei. Die erlebten einen abwechslungsreichen Genre-Mix auf den vier Bühnen, wechselhaftes Wetter und haben das durchnässte Zelt mit dem weichen, warmen Bett getauscht.
Für Alex Heintges kam die Rückkehr in die Wellness-Oase daheim jedoch viel früher als gedacht. Bereits nach der vierten Band auf der Hauptbühne war das Festival für die Euskirchenerin beendet: Magen-Darm-Grippe. Nach dem Auftritt von Weezer holte ihr Mann Steffen den großen Linkin-Park-Fan ab. „Das ist ein kleiner Trost. Die Vorfreude aufs kommende Jahr ist riesengroß. Linkin Park ist eine meiner Lieblingsbands und hat es mit zwei Patches auf meine Kutte geschafft“, sagte Heintges.
Vorverkauf für Rock am Ring 2026 startet
Zur Erklärung: Viele Fans hatten die Hoffnung, dass Linkin Park bereits während der 40. Auflage des Festivals im Schatten der Nürburg als Überraschungsgast auftritt. Diese Hoffnung wurde zwar nicht erfüllt, dafür gaben die Organisatoren um Matt Schwarz aber während des Events bekannt, dass die Band im kommenden Jahr wieder Headliner sein wird. Der Vorverkauf für Rock am Ring (5. bis 7. Juni 2026) startet an diesem Dienstag.
Alles zum Thema Nürburgring
- „Rock am Ring“ säuft ab Parkplätze nicht mehr befahrbar – Veranstalter öffnet Rennstrecke
- Beeindruckende Szenen Feine Sahne Fischfilet mit Abriss bei Rock am Ring auf dem Nürburgring
- Mein Veedel Jürgen Becker liebt Ordnung und Anarchie in Zollstock
- Rock am Ring 2025 Line-up, Tickets, Livestream: Die wichtigsten Infos zum Festival auf einen Blick
- Selleriesaft statt Wodka-Tonic So hat sich Rock am Ring hinter den Kulissen verändert
- Letzter Wunsch Trauerfeier für Helmut Schroeder in Windeck – Letzte Fahrt mit seinem ersten Trecker
- 24h-Qualifiers/NLS Durchwachsene Generalprobe für 24-Stunden-Rennen am Nürburgring

Nach vier Bands war für Alex Heintges (l.) aus gesundheitlichen Gründen Schluss.
Copyright: Alexandra Heintges
Auch Laura Weber aus Rodert will dann wieder auf dem Ring sein. Genau wie 2004 mit 18 Jahren. Damals, bei Webers Premiere auf dem Ring, waren Linkin Park auch Headliner. „Mit Linkin Park verbinde ich ganz viele Erinnerungen. Das wird ein Feuerwerk der Gefühle“, sagt die 39-Jährige.
Zeiten von Ravioli aus der Dose sind vorbei
Sie muss aber nicht bis Juni 2026 warten. Der Grund: Ihr Mann hat ihr Karten für das Konzert in Frankfurt geschenkt. Er spielte aber auch in diesem Jahr bei Rock am Ring eine ganz wichtige Rolle. Er fuhr seine Frau mit zwei Freundinnen nämlich am ersten Festivaltag mit dem Auto zum Ring und holte die Clique auch wieder ab.

Viel Spaß bei Rock am Ring hatten auch Laura Weber (r.) und ihre Freundin.
Copyright: Laura Weber
An den anderen Tagen fuhren die Eltern der längst erwachsenen Ringrocker. „Die Zeiten von Ravioli aus Dosen waren toll, aber unsere Drive-hin-und-wieder-zurück-Variante ist für uns mittlerweile einfach praktikabler“, sagt Laura Weber augenzwinkernd.
Auch ohne Ravioli und trotz gemütlichem Bett gibt es Dinge, die bei RaR einfach dazugehören wie matschige Schuhe, viel zu wenig Schlaf und eine angeschlagene Stimme: Freunde treffen, gemeinsam eine tolle Zeit haben. „Wir treffen uns bei RaR immer wieder mit kleineren Gruppen, mit denen wir übers Jahr gar nicht so viel zu tun haben. Aber das ist eins der Dinge, die bei Rock am Ring so faszinierend sind“, sagt Laura Weber.
Olefer fährt inzwischen mit Kindern zu Rock am Ring
Mittendrin statt nur dabei war Sascha Völler mit seiner Lebensgefährtin Nadine Hellhammer und einigen Freunden. Der Olefer war zum sechsten Mal bei Rock am Ring – in diesem Jahr im sogenannten Experience Camp. „Der große Vorteil ist, dass man immer in den A-Block kommt und nicht durch das Ampel-System muss“, erklärt er das etwas teurere Camping-Erlebnis: „Rock am Ring ist für uns, dass wir fünf Tage zusammen sind, feiern, tanzen, abhängen, Spaß haben und den Ring rocken. Da wir ja nicht nur vom Beerpong leben, wird jeden Tag der Grill angefeuert.“

Die Eifeler Clique um Sascha Völler (l.) genoss die 40. Auflage von Rock am Ring in vollen Zügen. Unter anderem teilte man sich aber auf, um allen Musikgeschmäckern gerecht zu werden.
Copyright: Sascha Völler
In diesem Jahr sei die Clique musikalisch manchmal unterschiedlich unterwegs gewesen, berichtet Völler: „Am Freitag hat uns Electric Callboy zu Beginn und nachts zum Schluss sowas von abgeholt. Bei Feine Sahne Fischfilet und Biffy Clyro haben wir uns kurz getrennt um dann im pickepacke vollem Block Bring me the Horizon wieder zusammen abzufeiern.“
Wie in den vergangenen Jahren auch, seien auch seine Kinder Nico und Jona mit ihren Freunden ebenfalls dabei – inklusive gemeinsamem Abfeiern vor den Bühnen.
Optisches Highlight auf einem der vielen Campingplätze waren die beiden VW Bullis der Clique um Kerstin Wexel. Die Stotzheimerin erklärt das auch mit dem Alter – nicht der Bullis, sondern ihrem eigenen. „Wir werden ja auch nicht jünger. Aber es war auch eine kleine Hommage an den 40. Rock-a-Ring-Geburtstag“, so Wexel: „Generell war es wieder eine wahnsinnig friedliche Stimmung. Selbst beim Pogen werden alle brav aufgesammelt und die Mädels schön am Rand gehalten.“ Die Toilettenversorgung sei stellenweise etwas dürftig gewesen, aber das gehöre wohl zu solchen Veranstaltungen irgendwie dazu. Unterm Strich sei es eine gebührende Geburtstagsparty gewesen.
Kommentar zu Rock am Ring 2025: Fans geben aufeinander acht
Von wegen Egoismus. Beim Headbangen zu den Gitarrenriffs der Hardcore-Band Knocked Loose wehen die Haare im Wind. Der Moshpit sieht für Außenstehende wegen des Geschubses wie die Vorstufe einer Massenschlägerei aus. Der Rest des Publikums genießt den Moment, ist bei sich und der Musik. Dann reißen mehrere Menschen die Arme nach oben, überkreuzen ihre Handgelenke. So signalisieren sie, dass etwas nicht stimmt. Die Band reagiert sofort, unterbricht ihren Song.
Sofort wird für die Security Platz gemacht, die einen bewusstlosen Fan aus den Menschenmassen zum Rettungsdienst bringt. Solche Momente zeigen, dass man ganz bei sich sein kann und dennoch nicht nur an sich denkt. Es ist ein einfaches Zeichen, ein Überkreuzen der Handgelenke über den Kopf. Der Beleg, dass man aufeinander acht gibt. Dass in der digitalen Welt auch analoges Handeln wichtig ist. Und als dann aus den verschränkten Armen ein mit den Fingern geformtes Herz der Menschen im Publikum wird, wird es ein Gänsehautmoment.