An den Mann, den sie in Roggendorf in der Nacht zum Samstag weckten, werden die Polizisten wohl noch lange denken.
„Mittelfinger“Beamte wecken in Mechernich Mann am Steuer – dann folgt ein kurioser Einsatz

Beamte der Polizei hatten in der Nacht zum Samstag einen Einsatz der besonderen Art.
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Dass er von Polizisten aus seinem Schlaf im Auto geweckt worden war, gefiel einem 30-jährigen Mann aus Bad Münstereifel gar nicht. Als die Beamten nämlich den Wagen in der Nacht zum Samstag am Rand einer Landstraße in Roggendorf in Augenschein nahmen, stellten sie fest, dass die Automatik nicht auf „P“ für Parken, sondern auf „D“ für Drive stand.
Der Wagen war also fahrbereit, der Mann auf dem Fahrersitz eher nicht. Lediglich mit einem Fuß auf dem Bremspedal sorgte er laut Polizei für ein gewisses Lichtspiel. Auf die Ansprache der Beamten reagierte der Mann jedoch zunächst nicht.
Zur „Begrüßung“ zeigte der Mann den Polizisten den Mittelfinger
Erst nachdem sie mehrmals gegen die Scheibe geklopft hatten, öffnete der Mann die Augen – und „begrüßte“ die Ordnungshüter mit einem ausgestreckten Mittelfinger. Nach mehrmaliger Aufforderung habe er sich dann auch zu einer, wenn auch eingeschränkten, Zusammenarbeit bequemt.
Wobei den Polizisten allerdings schon beim Ausstiegen aus dem Wagen aufgefallen sei: So ganz stabil stand er nicht mehr auf den Beinen. Eine starke Alkoholfahne deutete laut Mitteilung der Euskirchener Polizei auch auf einen möglichen Grund dafür hin.
Zur Feststellung des Sachverhalts habe der Mann jedenfalls wenig beitragen wollen. Angaben zur Person? Zunächst mal nicht! Führerschein und Ausweis? Habe er nicht dabei. Immerhin nannte er nach einiger Zeit dann doch seinen Namen und gab an, dass er lediglich einen warmen Schlafplatz gesucht habe.
Auf der Polizeiwache ging das Schauspiel weiter
Das Fahrzeug, so habe der Mann erzählt, gehöre einem Freund, den Schlüssel habe er nicht dabei. Die Nachfrage, wie er denn ohne Schlüssel in den Wagen gekommen sei, ließ er offen.
Wenig später tauchte dann eine Bekannte des Mannes auf, der er unauffällig einen Gegenstand übergab – wenn auch nicht unauffällig genug. Denn die Beamten stellten nun jenen Schlüssel sicher, den er angeblich ja gar nicht bei sich gehabt hatte.
Schließlich habe der 30-Jährige dann doch noch seinen Ausweis rausgerückt und sich einem freiwilligen Alkoholatmentest unterzogen. Weil der einen Wert von 1,66 Promille ergab, wurde der Mann zur Wache gebracht, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde.
Das nun als Zeichen für seine uneingeschränkte Kooperationsbereitschaft zu deuten, wäre verfrüht. „Er nahm seinen Führerschein und warf diesen in den Einfuhrschlitz von einem Aktenvernichter“, ist dem Polizeibericht zu entnehmen. Aber auch das war so wenig von Erfolg gekrönt wie die vorherigen Versuche des Mannes. Das Gerät war ausgeschaltet. Eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr wurde gefertigt, so die Polizei.