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ParasportAlex Sievers aus Weyer ist wieder Weltmeisterin

3 min
Ein Pferd galoppiert vor der Kutsche durchs Wasser, die Fahrer feuert es an.

Mit viel Elan auf Erfolgskurs sind Alex Sievers und ihre Stute Lucy. Bei der WM der Para-Fahrer gewannen die beiden Gold.

Bei der Weltmeisterschaft der Para-Fahrer hat Alex Sievers aus Mechernich-Weyer ihre dritte Goldmedaille geholt.

„Es war einfach ein tolles Turnier.“ Alex Sievers hat allen Grund zu strahlen. Bei der Weltmeisterschaft der Para-Fahrer hat die Sportlerin aus Weyer ihre Medaillensammlung wieder einmal vergrößert. Mit einer Einzel-Goldmedaille und Mannschaftssilber ist sie aus dem Emsland heimgekehrt.

„Die Kulisse war gewaltig“, sagt die 39-Jährige. Das habe ihrer Stute Lucie zu schaffen gemacht, sie habe viel zu gucken gehabt. „In den ersten Tagen war sie sehr energiegeladen, damit mussten wir umgehen.“ Wir, das sind in diesem Fall neben Alex Sievers ihre Beifahrer, nämlich ihr Mann Dirk Sievers und Franziska Reintges.

Die Hindernisse waren sehr anspruchsvoll

Die erfolgreiche Fahrerin bleibt kritisch, vor allem selbstkritisch. In der Dressurprüfung sei das Pferd spannig gewesen: „Ich hätte sie mir losgelassener gewünscht.“ Zwar sei es auch schon für Lucie die dritte Weltmeisterschaft gewesen, aber ein Turnier dieser Größenordnung sei halt kein Alltag.

In Lähden auf der Sportanlage von Christoph Sandmann, der selbst schon mehrere Weltmeistertitel geholt hat, fand nicht nur die WM der Para-Fahrer, sondern auch die Europameisterschaft der Vierspänner statt. Die Turniere dort seien dafür bekannt, dass sie sehr professionell organisiert seien, erzählt Alex Sievers. Die Hindernisse seien sehr anspruchsvoll und imposant gewesen – so etwas sehe man nur in Lähden.

Bei fünf von sechs Hindernissen fuhr Alex Sievers Bestzeit

Sie schwärmt von ihrem Pferd: „Im Gelände war sie sehr aufmerksam, ist immer bei mir geblieben.“ Da habe das Fahren richtig Spaß gemacht. Die Richter sahen die Dressur tatsächlich weniger kritisch als die Fahrerin und setzten sie schon da auf den ersten Platz. Im Gelände absolvierte das Team dann fünf der sechs Hindernisse in Bestzeit.

In den Kegelparcours am letzten Tag gingen Alex und Lucie dann als letzte Starter. Die Hindernisse dort waren nur 15 bis 30 Zentimeter breiter als die Kutsche, da war Präzision gefordert. Das Team aus Weyer war das einzige, bei dem kein Bällchen vom Kegel herunterfiel. 0,14 Fehlerpunkte wegen Zeitüberschreitung waren da locker zu verschmerzen.

Wir haben im vergangenen halben Jahr zusammen viel gearbeitet.
Alex Sievers über ihr Pferd Lucie

Für Alex Sievers, die im Para-Fahrsport unter ihrem Mädchennamen Röder bekannt geworden ist, war es die fünfte Weltmeisterschaft. Dreimal schon hat sie Einzelgold gewonnen, dazu zweimal Mannschaftsgold und dreimal Mannschaftssilber.

Lucie – mit vollem Namen Equistar Lucie – ist längst wieder auf der heimischen Weide angekommen. Sie werde jetzt langsam abtrainiert und habe dann ein bisschen Pause, berichtet die Fahrerin: „Wir haben im vergangenen halben Jahr zusammen viel gearbeitet.“

Im Winter werde dann das Training wieder aufgenommen. Franz, der einmal in Lucies Hufspuren treten soll, geht mittlerweile auch schon vor der Kutsche. „Er braucht ein bisschen länger“, sagt Alex Sievers über ihr Nachwuchspferd. Zeit hat er: Lucie kann mit ihren 13 Jahren noch lange sportlich unterwegs sein.