Weil die Brücke in der Dreiborner Straße in Gemünd einen anderen Aufbau als in den Plänen hat, musste erst eine Tragwerksberechnung erstellt werden.
FlutsanierungArbeiten an der Brücke Dreiborner Straße in Gemünd sollen bald weitergehen

Nur Fußgänger können zurzeit die Brücke in der Dreiborner Straße in Gemünd nutzen.
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Monatelang tat sich nichts. Doch nun sollen die Arbeiten in der Brücke in der Dreiborner Straße in Gemünd in Kürze wieder aufgenommen werden. „Wir warten aktuell noch auf die Ergebnisse der Tragwerksberechnung. Wenn die vorliegen, wird die Baufirma die Arbeiten sofort fortsetzen“, sagte Waldemar Brost, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt bei der Stadt Schleiden. Der monatelange Stillstand habe Mehrkosten verursacht.
Die Brücke in der Dreiborner Straße war bei der Flut 2021 beschädigt worden. Gegenstände und andere Dinge, die gegen die Brücke geschwemmt worden waren, hatten die Abdichtung beschädigt. Deshalb hatten sich nach Angaben der Verwaltung an der Unterseite der Brücke mehrere feuchte Stellen und Ausblühungen gebildet.
Brücke war Ende August gesperrt worden
Ende August vergangenen Jahres war das Bauwerk dann für die Sanierung gesperrt worden. Geplant war, dass die Arbeiten rund drei Monate dauern sollten. Rund 450.000 Euro sind im Wiederaufbauplan der Stadt für die Maßnahme eingeplant.
Der Straßenbelag wurde abgefräst, um die darunterliegende Brückenabdichtung zu erneuern. Ferner wurde das Geländer abgebaut. Es soll gerichtet und nach der Sanierung der Brücke wieder montiert werden. Außerdem werden die Gehwege neu gebaut und zum Abschluss eine neue Asphaltdecke auf die Fahrbahn aufgetragen.
Beschaffenheit war anders, als in Plänen beschrieben
Doch während der Arbeiten wurde festgestellt, dass die Beschaffenheit der Brücke anders ist als in den vorliegenden Plänen beschrieben. „Das war nicht vorhersehbar“, betonte Brost. Wegen der Probleme mussten die Arbeiten unterbrochen werden. Bürgermeister Ingo Pfennings vermutet, dass im Zuge der Umgestaltung der Dreiborner Straße vor vielen Jahren auch eine Veränderung an der Deckschicht der Brücke vorgenommen, diese aber nicht in den Plänen vermerkt worden sei.
An diesen Unterlagen hatte sich aber die Sanierungsplanung des beauftragten Ingenieurbüros orientiert. Deshalb blieb der Stadt nichts anderes übrig, als die Arbeiten zu unterbrechen und die Statik der Brücke neu berechnen zu lassen. In der Zwischenzeit wurde die Brücke zumindest für Fußgänger geöffnet.
Tragwerksberechnung soll in Kürze vorliegen
„Um die aktuell gültigen Vorschriften zu erfüllen, ist ein bestimmter Aufbau notwendig. Damit lag das Bauwerk von der Tragfähigkeit her aber nah am Grenzwert“, berichtete Brost. Wäre der erreicht oder überschritten worden, hätte die Brücke eventuell eine Lastbeschränkung für Fahrzeuge bekommen müssen. Um sicher zu gehen, dass das nicht der Fall sei, habe der Statiker auf eine Tragwerksberechnung der Brücke gedrängt.
Der Auftrag für die Berechnung habe erst vergeben werden müssen, was auch einig Zeit gedauert habe. Nach zwei Monaten sei die Prüfung nun abgeschlossen, das Ergebnis liege aber noch nicht vor. „Zurzeit sieht es aber so aus, dass wir den geplanten Aufbau machen können, weil die Brücke das hergibt“, ist der Fachbereichsleiter zuversichtlich.
Auch für die Fußgängerbrücke am Rosenbad, die ebenfalls einen neuen Aufbau erhält, sei eine Tragwerksberechnung erstellt worden. „Im Mai wird mit der Sanierung der Unterseite begonnen“, erklärte Brost. Dafür werde ein Gerüst aufgebaut. Die weiteren Arbeiten würden dann erst nach Abschluss der Schwimmbadsaison durchgeführt.